Professur für "African Languages and the Construction of Knowledge"

Prof. Dr. Andrew Harvey studierte Französisch und Linguistik an der Memorial University, Kanada, und wandte sich während seines Masterstudiums an der University of Dar es Salaam, Tansania, und der SOAS University of London afrikanischen Sprachen zu. Während dieser Zeit konzentrierte er sich auf die Dokumentation und Beschreibung der Gorwaa-Sprache, die im und um den Bezirk Babati in Zentraltansania gesprochen wird. 

Von 2018 bis 2019 war Harvey Junior Fellow an der Tokyo University of Foreign Studies; am Research Institute for Languages and Cultures of Asia and Africa (ILCAA) weitete er seinen Fokus auf die Analyse einer weiteren zentral-tansanischen Sprache aus: Ihanzu - gesprochen im Bezirk Mkalama. Von Ende 2019 bis Ende 2021 war Harvey Postdoc-Forschungsstipendiat an der Universität Leiden in den Niederlanden. Dort entwickelte und koordinierte er ein großes, von einer Gemeinschaft geleitetes Projekt zur Dokumentation von Gorwaa und Ihanzu sowie einer dritten Sprache Zentraltansanias, Hadza. 

Harveys Interesse gilt den Sprachen des tansanischen Grabens, ihrer Dokumentation und Beschreibung, ihrer Morphosyntax sowie der Geschichte und Kultur ihrer Sprechergemeinschaften, die sich insbesondere in der Sprachkunst und im Sprachkontakt widerspiegeln. Er trägt bei zur Entwicklung und Pflege von drei großen, mehrfach verwendbaren digitalen Sammlungen von Gorwaa-, Hadza- und Ihanzu-Sprach- und Kulturmaterial, die vom Endangered Languages Archive (ELAR) gesponsert und gehostet werden, und unterstützt die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Rift Valley Network (RVN).

Über seine Themen und Projekte an der Universität Bayreuth spricht Prof. Harvey in diesem Video: