Ein besonderer Teil der Landesgeschichte
Die "Rote Hand" war eine Feiergesellschaft, die ab den 50er Jahren in Thurnau zusammenkam. Ein Projekt des Masterstudiengangs "Geschichte in Wissenschaft und Praxis" hat dazu eine Ausstellung erarbeitet.
Was es mit der Feiergesellschaft "Rote Hand" auf sich hat, erzählt Niklas Linke, der das Projektthema betreut hat, im UBTaktuell-Interview.
UBTaktuell: Herr Linke, Sie haben in einem Projekt für Ihren Master „Geschichte in Wissenschaft und Praxis“ das Thema „Rote Hand“ gewählt. Was genau ist die „Rote Hand“?
Niklas Linke: Die "Rote Hand" war eine geheime Feiergesellschaft in Thurnau in den 50er bis 70er Jahren. Zugang bekam man nur durch Einladung von bereits bestehenden Mitgliedern. Gegründet wurde diese Feiergesellschaft von Alfred Frankl und Curt Vogt. Frankl war ein bedeutender Fotograf in der Weimarer Republik und ließ sich später in Thurnau nieder.
Wie sind Sie zu diesem Projektthema gekommen?
Durch mein Interesse an der Landesgeschichte sowie durch Konsultation mit Dr. Marcus Mühlnikel, der mich auf das Thema aufmerksam gemacht hat und mich gefragt hat ob ich nicht Lust hätte, ihn bei diesem Thema zu unterstützen.
Wie sind Sie in der Aufarbeitung vorgegangen?
Besonders wichtig für die Aufarbeitung war die Kommunikation mit den Zeitzeugen. Diese geben uns Einblicke in die Zeit aus einer Perspektive, die für uns nur schwer zu erreichen ist
Sind Sie dabei zu einem Ergebnis gekommen?
Man sieht auf jeden Fall die damalige Zeit aus einem völlig anderen Blickwinkel. Das Bedürfnis von einigen Menschen der Zeit nach "Feiern mit Niveau", wie die Gründer der Roten Hand es beschrieben haben, ist etwas das man erst richtig versteht wenn man sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Welche Bedeutung hat die „Rote Hand“ für die Region?
Zur ihrer aktiven Zeit hatte die Rote Hand Künstlerinnen und Künstler und feierlustige Menschen nicht nur aus Thurnau, sondern aus der ganzen Region, zum Beispiel auch aus Bamberg und Bayreuth angezogen. Für die Region war die Existenz dieser Feiergesellschaft durchaus wichtig.
Wenn man sich genauer mit dieser Feiergesellschaft auseinander setzen möchte, wie kann man das tun?
Ab dem 15. Oktober startet die Sonderausstellung zur Roten Hand im Töpfereimuseum Thurnau, dort kann man auf jeden Fall das wichtigste zu dem Thema lernen.