Die Zahl der Abrufe der Videos schwankt dabei enorm. „Manchmal denken wir, das Video wird bestimmt gut geklickt, dann ist das gar nicht der Fall. Bei anderen Themen denken wir, es sei nicht ganz so fesselnd und dann sind die Zahlen sehr hoch“, erklärt Lange. Die Zugriffszahlen, die im vergangenen Jahr bei rund 250.000 Views lagen, haben sich mittlerweile stabilisiert. „Aber ich würde schon sagen, unser Kanal war ein Corona-Gewinner“, sagt Lange lachend. Gerade während der Zeit, als keine Präsenzveranstaltungen stattfinden konnten, hätten die Zugriffszahlen enorm zugenommen.
Trotz der vielen positiven Reaktionen, und der Zeit und Muße, die Professor Lange und sein Team in die Videos stecken, gibt es auch negative Stimmen. „Na klar, alles was Zeit kostet, kostet am Schluss auch Geld“, sagt er. Da müsse schon abgewogen werden, in wie fern die Frequenz – aktuell drei Videos pro Monat – beibehalten werden könne. Ganz aufgeben will Lange die kurzen Erklär-Videos, die auch für Nicht-Juristen spannend sind, aber nicht. „Am Ende des Tages bin ich Hochschullehrer“, erklärt er. „Das heißt, wir sind dafür da, zu lehren. Und dazu gehört auch, neue Lehrformen zu entwickeln.“ Lange ist davon überzeugt, dass sich auch Professoren davon verabschieden müssen, dass einfach "nur" eine Vorlesung gehalten wird. Er will zum Beispiel auch immer regelmäßiger Experten für bestimmte Bereiche aus der Praxis in seinen Vorlesungen für kurze Impulse zuschalten. „Das ist aktuell noch ein hoher technischer Aufwand und geht nicht in jedem Hörsaal“, erzählt er. „Aber ich bin überzeugt davon, dass wir uns als Uni viel schneller auf die technischen Entwicklungen einlassen müssen.“
Die Planungen für die Videos in diesem Jahr stehen soweit übrigens bereits. Und neben den klassischen Themen, die auch in den Uni-Veranstaltungen großen Raum einnehmen, steht etwas „Alltägliches“ demnächst auf dem Plan. „Manchmal beschäftigen wir uns auch einfach mit bekannten Gerichtsentscheidungen. Demnächst geht es um das bekannte Schild ,Für Garderobe keine Haftung‘“, verrät der Lehrstuhlinhaber. Es lohnt sich also – auch für Fachfremde – den Kanal zu abonnieren.