Bald steht sie wieder in voller Blüte
Die Titanwurz-Blüte schickt sich an: Kurz nach Ostern wird die nächste Blühphase im ÖBG erwartet.
Der Ökologisch-Botanische Garten (ÖBG) in Bayreuth ist auch über die Grenzen Frankens bekannt – und das auch wegen einer ganz besonderen Pflanze: die Titanwurz (Amorphophallus titanum). Seit 2014 blühte die außergewöhnliche Pflanze bereits mehrmals im ÖBG.
Die erste Titanwurz-Blüte im ÖBG war am 1. August 2014 zu sehen. 2,30 Meter war sie hoch – und schon damals ein Publikumsmagnet. Obwohl die Titanwurz in der Regel ein Laubblatt bildet, das für die Nährstoffsammlung genutzt wird und anschließend abstirbt, bevor die Knolle eine Blüte treibt, folgte am 6. Juni 2015 bereits die nächste Blüte. Es waren zwei Blüten hintereinander, ohne dass eine Blattphase dazwischen war. Die dritte Blüte stand am 18. Juni 2016 mit 1,52 Meter Höhe im ÖBG, die vierte am 28. Mai 2018 mit 2,14 Meter. Zuletzt blühte am 8. Juni 2019 eine Titanwurz in Bayreuth: mit 1,83 Meter allerdings auch kleiner als die Blüte, die nun nach Ostern erwartet wird.
Eine blühende Titanwurz-Pflanze ist also nichts Spannendes mehr in Bayreuth? Mitnichten! Die sechste Blüte, die sich gerade täglich immer mehr in die Höhe streckt, ist die, einer neuen Pflanze! Die in Sumatra beheimatete Titanwurz kam im Juli 2021 nach Bayreuth, wurde hier gehegt und gepflegt und steht nun vor der Blüte. Sie stammt aus dem Palmengarten Frankfurt und wurde dort aus einer Meristemvermehrung geboren. Damit hat der ÖBG mittlerweile drei Exemplare der besonderen Pflanze.
Bekannt ist die Titanwurz nicht nur wegen ihrer riesigen Blüte, sondern auch wegen ihres Geruchs: Sie stinkt nach Aas und Urin. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Dieser unangenehme Geruch ist dafür verantwortlich, dass die größte Blume der Welt Insekten anlockt, die der Bestäubung dienen.
Da der Tag der Blüte nicht exakt vorhersagbar ist, werden Interessierte über Facebook und über eine Webcam über den Stand der Blütenentwicklung informiert. Vorgesehen ist, am Abend des Aufblühens und am Tag darauf das Tropenwaldhaus bis 22 Uhr zu öffnen, so dass die Besucher Geruch und Bild der Titanwurz selbst erleben können.
