16 Hektar, Freiland und Gewächshäuser, die geprägt sind von seinem Wirken: Dr. Gregor Aas hat Spuren hinterlassen im Ökologisch-Botanischen Garten (ÖBG) der Universität Bayreuth, der aufgrund seiner Größe, seines Konzeptes und seines Pflegezustandes Alleinstellungscharakter hat. Im Sommer verabschiedete sich Gregor Aas nach 27 Jahren als Leiter des ÖBG. „Gregor Aas hat den ÖBG zu einem Paradies im Herzen der Universität, einem echten Besuchermagneten, einer wichtigen wissenschaftlichen Einrichtung und einem Zentrum der Umweltbildung entwickelt“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible bei der Verabschiedung von Gregor Aas.

Gregor Aas ist gebürtiger Franke, hatte Forstwissenschaften studiert und bevor ihn der Garten nach Bayreuth lockte, wissenschaftlich in Zürich gearbeitet. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass ihm besonders das Arboretum und die zusätzlichen, mit Weiden bepflanzten Flächen, die wissenschaftlich nachgewiesen als Biodiversitätshotspots gelten dürfen, am Herzen liegen.
Aas ist aber nicht nur die Weiterentwicklung und Verfeinerung des ökologischen Freilandkonzeptes zu verdanken. Es war Gregor Aas, der sich für die Öffnung des ÖBG für die interessierte Öffentlichkeit auch außerhalb der Universität einsetze. Der ÖBG ist seitdem nicht nur wichtige Serviceeinrichtung zur praxisnahen Unterstützung von Forschung, Lehre und Artenschutz, er fungiert auch als innerstädtischer Erholungsraum, touristisches Reiseziel, außerschulischer Lernort und Fortbildungszentrum. Mehr als 100.000 Gäste kommen jährlich in den ÖBG – als Individualbesucher oder in Gruppen. Statistisch gesehen, finden an mehr als jedem einzelnen Tag des Jahres Führungen statt. Oftmals brachte sich Dr. Aas bisher selbst als Lehrender ein. Dabei versteht er es, nicht nur Generationen von Studierende, sondern auch Laien mit dem Wissen über botanische Besonderheiten und ökologische Zusammenhänge zu begeistern. Kurz vor dem Abschluss steht auch die erstmalige Kompletterfassung aller rund 2000 vorkommenden Pflanzenarten in und um Bayreuth. Diese „Flora von Bayreuth“ wurde federführend in jahrelanger Arbeit vom ÖBG in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Botaniker*innen erstellt. Der Beitrag, den der ÖBG zur Umweltbildung leistet, ist demnach enorm. Er ist zudem wichtige Säule im nachhaltigen Profil der Universität Bayreuth.

Bereits 1998 wurde auf Initiative der damals neuen Gartenleitung auch der „Freundeskreis ÖBG e.V.“ gegründet. Mittlerweile hat dieser Förderverein mehr als 700 Mitglieder.

Die Fußstapfen, die Aas hinterlässt, sind groß, auch wenn er im Rahmen seiner Verabschiedung voller Bescheidenheit und mit großem Dank an alle Beteiligten an die Teamleistung erinnert, die von der Führungsebene bis zu jeder einzelnen gärtnerischen Fachkraft notwendig ist, um den ÖBG als das zu erhalten, was er inzwischen ist: eine für alle offene, weltweit anerkannte Institution im Bereich Ökologieforschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Zwei, die den Garten schon gut kennen, werden künftig die Leitung übernehmen: Dr. Lena Muffler-Weigel und Dr. Robert Weigel. „Wir freuen uns sehr darauf, diesen wunderbaren Garten künftig führen zu können“, sagt Muffler-Weigel. Die beiden kennen Bayreuth bereits gut, denn sie haben hier Geoökologie studiert. Eine Vorstellung der beiden neuen Führungskräfte erscheint in UBTaktuell nach ihrem Dienstantritt Mitte Oktober 2023. 

Angela Danner

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