Adventskalender

Die Mistel (Viscum album) ist seit alters eine Pflanze der Mythen und Brauchtümer, da sie als immergrüne und hoch oben auf Bäumen wachsende Pflanze die Menschen von je her in ihren Bann gezogen hat. Das Team des Ökologisch-Botanischen Gartens der Universität Bayreuth kennt die Pflanze sehr gut: 

Den Kelten und Germanen war die Mistel heilig, vor allem galt sie als Symbol der Fruchtbarkeit. Zur Zeit der Wintersonnwende schnitten die keltischen Druiden mit ihren goldenen Sicheln Misteln.

Als Weihnachtssymbol hat die Mistel v.a. in England eine lange Tradition und konnte hier bis heute auch nicht ganz vom Weihnachtsbaum verdrängt werden. Um 1920 wurden in der Vorweihnachtszeit pro Jahr mehr als 500 t Mistelzweige von Frankreich nach England exportiert. Mehr und mehr ist die Mistel auch bei uns als weihnachtlicher Schmuck begehrt und fehlt auf keinem Weihnachtsmarkt (wenn er denn stattfindet!). Am beliebtesten ist es, Mistelzweige mit ihren weißen Beeren in der Weihnachtszeit über Türen aufzuhängen.

Mistel ist nicht gleich Mistel. Die Laubholz-Mistel gedeiht nur auf Laubbäumen, hier aber auf sehr vielen unterschiedlichen Arten, die Tannen-Mistel nur auf Tannen und die Kiefern-Mistel ausschließlich in der Krone von Kiefern. Zudem sind Misteln entweder männlich oder weiblich, sie sind zweihäusig. Als Weihnachtsschmuck sind vor allem die weiblichen beliebt, da sie noch im Winter die weißen, kugeligen Beeren tragen. In den letzten Jahren findet man Misteln immer häufiger, vermutlich weil sie von der Klimaerwärmung profitieren. Mit ihren grünen Blättern sind sie zur Photosynthese befähigt, beziehen aber Wasser und Nährstoffe von der Wirtspflanze, was diese bei starkem Befall erheblich schwächen kann.

Weiblicher Mistelzweig im Winter.

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