Einer von fünf Menschen auf der Erde lebt in Afrika. Dennoch ist Fachexpertise über Afrika und ihre Diaspora noch selten. Nur wenige Universitäten Europas können wissenschaftliche Forschung und Lehre über afrikanische Gesellschaften und ihre Diasporen anbieten. In Deutschland sind Berlin, Hamburg, Leipzig, Köln und Frankfurt am Mainz wichtige Zentren für die Afrikastudien. Doch die Universität Bayreuth ist mit Abstand die Universität mit den meisten Professuren in dem Bereich.

Im kommenden Jahr erhalten die Afrikastudien in Bayreuth auch ein eigenes Gebäude. Das „Forschungszentrum Gesellschaft, Technik, und Ökologie in Afrika - Herausforderungen im 21. Jahrhundert“ (FZA) wird 2025 eröffnet. Dieses Gebäude wurde im Rahmen des Forschungsbauwettberwerbs vom Land und Bund finanziert. Auf 3.000 m² wird die Zusammenarbeit der Afrikastudien gefördert. Im Herzen des Gebäudes steht das Open Creative Lab Konzept, eine smarte Infrastruktur, die die transdisziplinäre Forschung und Lehre stärkt. 

Das IAS ist der gemeinsame Nenner aller, die an der Universität Bayreuth im Bereich Afrikastudien arbeiten oder studieren. Dies ist der „Runde Tisch“, der Ort der Diskussion, Koordination und Orientierung. Denn die Afrikastudien sind stetig gewachsen. Ein wichtiger Schritt war 1981 die Einrichtung des Kunst- und Kulturraums „Iwalewahaus“, das heute die größte institutionelle Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst in Europa beherbergt. Die Graduiertenschule BIGSAS (Bayreuth International Graduate School) wurde 2007 gegründet. Sie beherbergt derzeit rund 90 Doktoranden. Die Universität Bayreuth bietet zudem 15 Grund- und Aufbaustudiengänge mit einem starken Fokus auf Afrikastudien an und verfügt über eine Bibliothek mit über 200.000 Büchern zu afrikanischen Gesellschaften.

Die Krönung der Bayreuther Afrika-Aktivitäten war die Bewilligung des Exzellenzclusters „Africa Multiple: Reconfiguring African Studies“, das 2018 im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern eingerichtet wurde. Die ebenfalls im Rahmen des Clusters geförderte Bayreuth Academy ist ein Forschungsprojekt, das zu afrikanischen Zukunftsvorstellungen forscht. Das Tanzanian-German Centre for East African Legal Studies (TGCL) ist eines der ältesten Kooperationsprojekte mit Ostafrika. Das Digital Research Environment (DRE) ist unsere Datenbank und digitale Lösung. Das Peace and Conflict Research Network (PCRN) beherbergt die Forschung zu Krieg und dekolonialen Ansätzen. 

An der Universität Bayreuth gibt es rund 45 Professuren, die sich den Afrikastudien widmen. Jede Professur hat ihre eigenen Forschungsprojekte, wie z.B. Philosophie und Genre: „Creating a Textual Basis for African Philosophy", das vom Europäischen Forschungsrat gefördert wird. Die Bayreuther Forschenden sind über eine enge territoriale Sichtweise auf Afrika hinausgegangen und haben sich mit den Anliegen der vielfältigen afrikanischen Diasporen, einschließlich der in Deutschland, befasst. Für das IAS wird es immer wichtiger, solche Themen anzusprechen.

Keine der bisherigen Arbeiten wäre ohne die kontinuierliche Unterstützung internationaler Partner möglich gewesen. Die Mitglieder der Universität Bayreuth arbeiten sehr eng mit vier Cluster-Zentren in Afrika zusammen, die sich an der Moi University in Eldoret (Kenia), der Rhodes University in Makhanda (Südafrika), der Université Ki-Zerbo in Ouagadougou (Burkina Faso) und der University of Lagos (Nigeria) befinden. Darüber hinaus pflegen sie intensive Arbeitskontakte zu 27 weiteren Partneruniversitäten in Afrika, , zum Beispiel in Bamako, Dakar, Accra und Cotonou. Darüber hinaus kooperieren sie mit Universitäten und Forschungseinrichtungen in Bordeaux, Bloomington, Salvador da Bahia, Seoul, Neu Delhi, Kyoto, San José und Santiago de Cuba.  

Kontakt:

Institut für Afrikastudien
Universität Bayreuth
Tel.: +49 (0) 921 / 55 – 4511
E-Mail: ias@uni-bayreuth.de


Anja-Maria Meister

Anja-Maria MeisterPressesprecherin der Universität Bayreuth

Universitätsstraße 30
D - 95447 Bayreuth
Tel: +49 (0) 921 / 55 - 5300
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