Interview mit Alumna und Moderatorin Sandra Rieß

Warum haben Sie sich für die Uni Bayreuth als Studienort entschieden?
Meine beste Freundin hat schon in Bayreuth studiert und wir waren heiß drauf, eine WG zu gründen. Außerdem mochte ich, dass es einen zentralen Campus gibt und nicht so viele einzelne Standorte wie in vielen Großstädten. So herrscht automatisch eine familiäre Atmosphäre, wenn sich vor allem im Sommer alle im Rondell treffen.

Für welchen Studiengang haben Sie sich entschieden – und warum?
Für den Bachelorstudiengang „Theater und Medien“. Ich hatte nach dem Abi gerade Praktika gemacht, z.B. in der Dramaturgie an der Nürnberger Staatsoper, aber auch beim Radio und Lokalfernsehen in Nürnberg, wo ich herkomme. Der Mix aus Theater- und Medienwissenschaften war deshalb perfekt. Und ehrlich gesagt war ich am Ende ganz schön stolz, dass ich die Aufnahmeprüfung geschafft habe.

Damals wussten Sie schon, dass….
…mir das Arbeiten vor der Kamera Spaß machen könnte. Beim Casting als Moderatorin für „Campus TV“ bin ich dann leider nicht weitergekommen. Das hat mich aber nicht abgeschreckt, es danach weiter zu versuchen!

Wenn Sie heute an Bayreuth denken, dann…
...verbinde ich damit sehr positive Erinnerungen an eine Studienzeit, die mir eine gute Entscheidungshilfe für meine Berufswahl war.

Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist Ihnen…
...das sensationelle Essen im Kraftraum. Ich empfehle Pasta „Gina L“ oder „Popeye“. Und als Getränk „Falsche Aprikose“ – da wird einfach Apfel- mit Orangensaft gemischt. Ganz einfach, aber muss man erst mal draufkommen.

Hätten Sie zu Ihrer Studienzeit schon gewusst, dass…
...ich mal irgendwann später gerne am Meer wohnen würde, hätte ich den Italienisch-Kurs länger als ein Semester durchgezogen.

Der berufliche Einstieg war…
...gar nicht so schwer, wie er uns für die Medienbranche immer vorausgesagt wurde. Der Trick war, dass ich schon neben dem Studium beim Lokalfernsehen in Nürnberg arbeiten und dort danach auch ein Volontariat machen konnte. Das war zwar harte Schule, jeden Tag einen Nachrichtenbeitrag abzuliefern samt Recherche, Dreh und Vertonung – hat mir aber für meinen Moderationsjob ein Verständnis für alle Gewerke gebracht, die an einer Fernsehsendung beteiligt sind.

Wenn Sie auf Ihre Karriere blicken, dann…
...bin ich dankbar, dass ich mich journalistisch und auch im Bereich Unterhaltung so austoben und damit weiterentwickeln durfte. Vom BR-Jugendformat on3-südwild, dem Vorentscheid zum Eurovision Songcontest auf der großen TV-Bühne, dem "Bundesvision Song Contest" mit Stefan Raab, über den interaktiven Politik-Talk „ZDFlogin“, einem eigenen Format zur letzten Bundestagswahl „Wähl mich!“ bis hin zur Moderation der Rundschau im BR-Fernsehen und Plusminus im Ersten – das war eine sehr abwechslungs- und lehrreiche Reise bis jetzt.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Dass ich so gut wie jeden Tag etwas Neues lernen darf. Besonders in der Tagesaktualität finde ich es spannend, mich in kürzester Zeit in verschiedenste Themen einzuarbeiten. Oft muss das schnell gehen, da ja am selben Tag zum Beispiel ein Interview dazu in der Sendung stattfindet.

Wen wollten Sie immer schon mal interviewen?
Banksy – einfach, weil noch niemand mit ihm ein Interview geführt hat, ich gerne wüsste, wer er ist und weil man seinen Kunstwerken entnehmen kann, dass er einen oft treffenden Blick auf unsere Gesellschaft hat – und damit auch bestimmt was zu erzählen.

Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?
Mit einer Künstlerin wie Adele an dem Tag, an dem sie das erste Konzert nach Corona gibt. Aber ich denke, Gemeinschaftserlebnisse dieser Art werden auch überwältigend sein, wenn wir nicht Adele sind.

Was ist Ihrer Meinung nach total überbewertet?
Minutengenaue Pünktlichkeit. Bei einer Live-Sendung mache ich da natürlich eine Ausnahme.

Was möchten Sie Studierenden heute mit auf den Weg geben?
Dass man nicht zu viel auf Menschen hören sollte, die einem etwas mit auf den Weg geben wollen.

Wenn Sie einen Wunsch für 2021 frei hätten, dann…
...wäre die Corona-Krise beendet.


#Studiengänge

Die heute 34-jährige Nürnbergerin Sandra Rieß studierte von 2005 bis 2008 Theater- und Medienwissenschaft an der Universität Bayreuth. Nach ihrem Volontariat kam sie 2010 zum BR als Moderatorin für das Jugendformat on3-südwild. 2011 und 2012 präsentierte sie u.a. die Liveübertragungen des Bayerischen Rundfunks vom Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg. Seit 2019 moderiert sie die Nachrichtenformate "Rundschau“ und "Rundschau-Magazin“ im BR Fernsehen. Vor der Kamera stand sie außerdem für den interaktiven Politik-Talk "ZDFlogin“ auf ZDFinfo,  im ZDF-Morgenmagazin für die Rubrik "Sandra klickt durch“. Sie führte zudem zur Bundestagswahl 2017 durch das Format "Wähl mich!“.

Tanja Heinlein

Tanja HeinleinLeitung Marketing Communications

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