UBT Alumnus Julian Janssen moderiert die Kinderwissenssendung Checker Julian im KiKa.

„Achtung, Achtung, hier kommt Checker Julian!“ – so beginnt jede Folge der Kinderwissenssendung. Seit März 2018 wird die von Julian Janssen moderierte Show im KiKA ausgestrahlt. Dabei wollte Janssen ursprünglich Musikmoderator werden und kam deshalb von Stuttgart, wo er 1993 geboren wurde, nach Bayreuth.

2013 begann er mit dem Bachelorstudium Medienwissenschaften und Medienpraxis an der Universität Bayreuth. „Dass im Studium ein Schwerpunkt auf die Praxis gelegt wird, hat mich sehr gereizt“, sagt Janssen im Interview mit UBTaktuell. Praxiserfahrung zu sammeln, hatte für ihn einen großen Stellenwert während des Studiums. Er half bei der Filmveranstaltung „Kino Jenseits“ aus, moderierte zwei Jahre lang beim Uniradio „Schalltwerk“, legte als Mitglied der Musikredaktion im Glashaus als DJ Bunte Katze auf und organisierte eigene House- und 90er-Partys. „Ich habe mir auch regelmäßig aus dem Medienlabor Kameraequipment für eigene Projekte mit Freunden ausgeliehen“, berichtet Janssen. Auch nahm er mehrmals am Filmwettbewerb „32 Stunden abgedreht“ teil. Ziel ist es, innerhalb von nur 32 Stunden ein Drehbuch über ein Thema zu schreiben, das erst zu Beginn des Wettbewerbs bekannt gegeben wird, darauf aufbauend einen Kurzfilm zu drehen und zu schneiden. „Da war ich auch recht erfolgreich und habe mehrere Preise gewonnen“, sagt Janssen.

Eine Freundin vom Uniradio wurde noch während des Studiums auf die Checker-Ausschreibung aufmerksam. „Sie kam auf mich zu und sagte, `Das passt mega gut zu dir!‘“, so Janssen. Mit der Hilfe von Freunden drehte er eine Reportage im Checker-Stil als Bewerbung. Dafür interviewte er Dr. Silvan Wagner vom Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik der Universität Bayreuth zum Thema „Was haben Ritter in ihrer Freizeit gemacht?“. Er kam damit in die zweite Runde: ein Dreh im Ziegenstall mit dem Checker-Team. „Da musste ich sogar eine Ziege melken“, erinnert er sich. Eine dritte Casting-Runde im Studio, die „Checkerbude“, in der Janssen unsichtbare Tinte für geheime Botschaften erklärte, schloss sich an. „Der gesamte Casting-Prozess dauerte über drei Monate und ich war super nervös, weil ich unbedingt wollte, dass es klappt“, sagt er. An den Moment der Zusage kann er sich heute noch gut erinnern: „Ich war auf dem Campus, zwischen dem Eingang zum Frischraum und dem See, als ich den Anruf vom Checkerteam erhielt. Danach habe ich mich vor dem Frischraum erst mal auf den Boden gelegt.“

Dass das Talent zum Checker in Janssen steckt, bemerkte Dr. Silvan Wagner schon während des Drehs der Kurzreportage. „Was mich an Julian bei seiner Reportage mit mir beeindruck hat, war das authentische Interesse und seine Begeisterungsfähigkeit. Beides sind die besten Voraussetzungen für eine gelingende „third mission“, also der Verzahnung zwischen Hochschule und Gesellschaft, der er sich nach seinem Studium ja letztlich verschrieben hat – und dies in Bezug auf unsere wichtigsten Kommunikationspartner: den Kindern“, sagt Wagner.

Noch im Studium ging es mit den Dreharbeiten für Checker Julian los, seine Bachelorarbeit schrieb Janssen in München, wo die Sendung produziert wird. Die neue Aufgabe prägte auch den Abschluss seines Studiums: Thema der Bachelorarbeit war die Rolle von Unterhaltung im Kinderfernsehen. Denn die Checker-Sendungen sollen nicht nur informieren, sondern auch lustig sein. „Es ist eine besondere Aufgabe, die wir haben, nämlich komplexe Themen kindgerecht zu erklären. Die Herausforderung ist, es so unterhaltsam wie möglich zu machen. Es ist anspruchsvoll, aber macht auch sehr viel Spaß“, sagt Janssen.

Der Herausforderung scheint Julian Janssen mehr als gewachsen zu sein. Mittlerweile ist er bei seiner Zielgruppe der 6- bis 10-Jährigen so bekannt, dass er oft auf der Straße angesprochen wird. Nicht nur von Kindern, auch Eltern fragen häufig nach einem Autogramm oder Selfie. „Die dritte Gruppe sind Lehrerinnen und Lehrer, die mir manchmal erzählen, dass sie die Checker-Folgen im Unterricht zeigen“, berichtet Janssen.

Janssen ist allerdings nicht nur als Checker Julian aktiv. Er arbeitet auch als Schauspieler und Synchronsprecher – unter anderem spricht er die Hauptrolle Alfonso im Kinderfilm „Das Geheimnis von La Mancha“, der am 1. Mai in die deutschen Kinos kam. Außerdem moderiert er auch Live-Veranstaltungen und Vorträge für Kinder. „Es ist ein typisches Künstlerleben, alles wild durcheinander“, sagt Janssen.

Für ein Studium an der Universität Bayreuth würde er sich jederzeit wieder entscheiden. „Ich hatte viel Freiheit im Studium und konnte Dinge verfolgen, die mir Spaß machen, wie das Uniradio Schalltwerk“, sagt er. „Es war alles möglich. Diese Dinge, die teilweise nicht für ECTS waren, haben mich enorm in der Praxis gefördert.“

Über das Uniradio Schalltwerk

Das Projekt wurde 2006 als Arbeitskreis Webradio Schalltwerk gegründet. Seit 2010 bespielt das studentische Redaktionsteam des Uniradios unter dem Semester jeden Montag ab 20 Uhr eine Stunde lang den Sender Radio Galaxy mit Infos, Berichten, Reportagen und Veranstaltungstipps rund um das Campusleben sowie handverlesener Musik.

Mehr Informationen: http://schalltwerk.org/uni-radio/

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