
Das Archiv der Universität Bayreuth wird 10 Jahre alt
Moderne Verwaltung und altes Schriftgut passen zusammen: Im Universitätsarchiv werden alle wichtigen Dokumente rund um die UBT aufbewahrt.
Seit dem 1. März 2013 hat die Universität Bayreuth ein hauseigenes Archiv und dokumentiert damit seit zehn Jahren selbstbestimmt seine eigene Geschichte und sein Verwaltungshandeln. Damit ist gewährleistet, dass die sauber durch die Registratur abgelegten Universitätsakten nicht erst durch das zuständige Staatsarchiv Bamberg aufgearbeitet werden müssen, sondern in enger Absprache am Haus verbleiben.
Der passende Platz dazu fand sich im ehemaligen Eichamt in der Leuschnerstraße, wo unter Karsten Kühnel als erstem hauptamtlichen Archivleiter die Räumlichkeiten nach professionellen Langzeitmessungen über Feuchtigkeit und Temperatur zu einem vollfunktionsfähigen Arbeitsort mit Büroräumen, Lesesaal und Magazin (inklusive Rollregalanlage) ausgebaut wurden. Bald kamen die ersten Bestände, welche aus Unterlagen des UBT-Gründungspräsidenten, Dr. Klaus Dieter Wolff, umfangreichere Akzessionen aus der Registratur der zentralen Universitätsverwaltung, Fotografien aus dem Iwalewahaus sowie dem Archiv der Studentenzeitung ‚Der Tip‘ bestanden. Seither sind die Archivalien unter der heutigen Universitätsarchivarin Dr. Lisa Witowski stetig angewachsen und umfassen nicht nur die elektronischen Daten aller Studierender seit Beginn der Universität, sondern auch die Altbestände der UBT-Vorgängereinrichtungen, also die Akten der ehemaligen Lehrerbildungsanstalt Bayreuth (1895 bis 1958), der Lehrerbildungsanstalt Coburg (1806 bis 1958) sowie die Unterlagen der Pädagogischen Hochschule (1958 bis 1975). „Obwohl die Universität Bayreuth erst 1975 ihren Lehrbetrieb aufnahm, greift ihr Archiv auf Bestände bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück“, erläutert Witowski.
Doch die Sorge um jahrhundertealtes Schriftgut ist nur ein Teil der täglichen Arbeit des Universitätsarchivs. Die moderne Verwaltung benötigt digitale Lösungen für ihre Archivalien sowie leistungsfähige Archivinformationssysteme. Hier ist Bayreuth vorbildlich aufgestellt und hat in Kooperation mit den anderen bayerischen Universitäten sowie in Absprache auf Ebene der Kanzler*innen-Runde seit 2023 ein „Digitales Archiv“ eingerichtet, sodass medienbruchlos der Verantwortung nach einer sauberen Ablage nachgekommen werden kann. Vernetzung mit anderen Kultureinrichtungen in und um Bayreuth, aber auch innerhalb der eigenen Universität sind Grundvoraussetzungen für ein Archiv, um einerseits relevante Unterlagen rechtzeitig und integer zu sichern, aber anderseits diese der interessierten Bürgerschaft zugänglich machen zu können.
2015 zeichnete das Universitätsarchiv bei der Erstellung der Jubiläumspublikation mitverantwortlich und es wurden bis heute Benutzer*innen verschiedenster Anliegen, Alter und Archiverfahrung betreut: von der 98-jährigen ehemaligen Studentin bis hin zu Bayreuther Schulklassen, die auf Grundlage der Universitätsbestände ihre Seminararbeiten schrieben. Es bleibt viel zu tun – denn 2025 steht bereits das nächste Universitätsjubiläum an.
Dr. Lisa Witowski hat seit 2017 die hauptamtliche Archivleitung der Universität Bayreuth inne. Die gebürtige Thüringerin war vorher unter anderem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsarchiv Bamberg und dem Diözesanmuseum in Wien tätig. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zum Thema mittelalterliche Kirchengeschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und absolvierte ihre Archivausbildung an der Fachhochschule Potsdam.

