Wissenschaft trifft Kunst
Mbongeni Buthelezi als ‘Artist in Residence’ an der Universität Bayreuth
Im Februar / März 2020 war der weltbekannte südafrikanische Künstler Mbongeni Buthelezi aus Johannesburg an der Universität Bayreuth zu Gast. Die Öffentlichkeit hatte in dieser Zeit mehrfach die Gelegenheit, den Künstler und sein faszinierendes Werk kennenzulernen. Mit neuartigen, von ihm selbst entwickelten Techniken verarbeitet er Plastikabfälle zu ausdrucksstarken Bildern und Skulpturen mit farbig strukturierten Oberflächen. Sein künstlerisches Schaffen ist daher sowohl für die Afrikastudien als auch für die Umweltwissenschaften an der Universität Bayreuth von großem Interesse. Daher hatten der Sonderforschungsbereich (SFB) Mikroplastik, der Exzellenzcluster Africa Multiple und das Iwa- lewahaus der Universität Bayreuth sowie der Freundeskreis Iwalewahaus e.V. gemeinsam die Initiative ergriffen und Mbongeni Buthelezi für eine vierwöchige Künstlerresidenz nach Bayreuth eingeladen.
Zunächst arbeitete der Künstler in den Räumen der ehemaligen Markgrafenbuchhandlung, in deren Schaufenster einige seiner Werke ausgestellt waren. Hier konnten ihn alle Interessierten aufsuchen, mit ihm über sein Werk und seine künstlerischen Intentionen sprechen und ihm bei der Arbeit über die Schulter schauen. Verbindungen zwischen Wissenschaft und Kunst knüpfte danach eine einwöchige Science Rallye, die im Rahmen des 1. Bayreuther Mikroplastik-Symposiums des SFB Mikroplastik stattfand, im Foyer des Iwalewahauses der Universität: Eine Ausstellung präsentierte Werke von Mbongeni Buthelezi, der auch hier persönlich anwesend war und auf einer Bühne ein farbenkräftiges Porträt aus Plastikabfällen gestaltete.
Parallel dazu hatte der SFB Mikroplastik sechs Lernstationen eingerichtet. Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften, konnten hier durch eigene Experimente herausfinden, welche besonderen Eigenschaften Kunststoffe haben. Schautafeln, Flyer und vor allem Gespräche mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Fachbereichen der Universität informierten das Publikum darüber, was Mikroplastik ist, wie es entsteht, wo es herkommt, was damit in der Umwelt geschieht und an welchen zukunftsweisenden Lösungsansätzen die Bayreuther Mikroplastikforschung derzeit arbeitet. Zugleich machte die Science Rallye deutlich, dass Kunststoffe wichtige Hightech-Materialien sind oder sein können, die in unserem Alltag unentbehrlich sind. Die Science Rallye war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit der Universitäten Bayreuth und Osnabrück im Rahmen des Sonderforschungsbereichs.
Eine Abendveranstaltung zu den ‘Bayreuther Stadtgesprächen‘ bildete den Abschluss der Künstlerresidenz. Mbongeni Buthelezi schilderte wichtige Stationen seines Lebensweges, die sein Werk bis heute beeinflussen; SFB-Sprecher Prof. Dr. Christian Laforsch referierte über das Thema ‘Das Kunststoffzeitalter: Unsachliche Berichterstattungen zum Thema Mikroplastik verunsichern Verbraucher. Was Forscher wirklich (nicht) wissen und zukunftsweisende Lösungsansätze‘. Nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in regionalen und überregionalen Medien stieß dieser Brückenschlag vom Werk des südafrikanischen Künstlers zur Mikroplastik-Forschung an der Universität Bayreuth auf lebhaftes Interesse.