Fair Fashion meets Art: eine außergewöhnliche Idee aus Bayreuth

"Asante Sanaa" ist tansanisch und heißt "Der Kunst sei Dank"

Weil viele afrikanische Künstler*innen besonders unter der Corona-Krise leiden, hat es sich das Team von Asante Sanaa zur Aufgabe gemacht, diese zu unterstützen. Das Fair Fashion Label bedruckt seine T-Shirts und Hoodies mit Motiven von tansanischen Künstler*innen und kreiert so eine "Wanderausstellung". Dadurch wird die Reichweite der Künstler*innen erhöht und auf ostafrikanische Kunst aufmerksam gemacht - und das Ganze mit Stil!

Menschen um Asante Sanaa

Die Idee

Nach ihrem Freiwilligendienst in Tansania wuchs bei den beiden Mitgründern, Jan Schultheis und Valentin Oberle, im September 2020 die Idee eines nachhaltigen Modelabels in Verbindung mit tansanischer Kunst. Da die beiden zuvor bereits das Modelabel Matema, zu finden unter diesem Link, gegründet hatten, konnten sie auf Kontakte und Vorwissen für die Produktion der Kleidung zurückgreifen. Denn für die Herstellung wird zu 100% Biobaumwolle verwendet, die ebenfalls in Tansania angebaut wird. Die in Tansania zu Stoffen verarbeitete Baumwolle geht dann über die Grenze nach Kenia, wo sie in der Produktionsstätte "Kiboko" zu den fertigen Textilien genäht wird. Kiboko Leisure Wear beschäftigt Rund 80 Mitarbeiter*innen und fertigt hauptsächlich Textilien aus Naturstoffen. Die Produktionsstätte ist Mitglied bei der World Fair Trade Organisation (WFTO), dem Dachverband des fairen Handels.

Eine Zertifizierung der Fairtrade-Bedingungen erfolgt durch den Partner kipepeo und steht derzeit noch aus. Kleidung und Ware, die nicht von Asante Sanaa selbst produziert wird, wie z.B. Hoodies, sind zertifiziert.  

Neben dem Verbund von Näher*innen und der dazugehörigen Infrastruktur von Matema hat sich das Team von Asante Sanaa auch ein beachtliches Netzwerk an tansanischen Künstler*innen aufgebaut. Dafür haben sie jede Tansanier*in, die sie bei den vorherigen Aufenthalten im Land bereits kennen gelernt haben, gebeten, ihnen  Kontakte zu Künstler*innen zu vermitteln. Auch der Zusammenhalt der tansanischen Künstler*innen untereinander trug erheblich zum Aufbau des Netzwerkes bei. Dem Team um Asante Sanaa ist es hierbei besonders wichtig, den persönlichen Kontakt zu den Künstler*innen und Näher*innen zu pflegen. 

Durch seinen Online-Shop eröffnet Asante Sanaa den Künstler*innen die Tür zum europäischen Markt, die den meisten sonst verschlossen bliebe.

Asante Sanaa kümmert sich um Transport und Verkauf der Kunstwerke. Zwei Drittel des Gesamterlöses eines Kunstwerks gehen direkt an die Künstler*innen. Außerdem werden die Werke auf der "T-Shirtleinwand" in die Welt hinausgetragen, kommen im Wortsinne "auf die Straße", anstatt stationär in einer Gelarie ausgestellt zu sein. Sie kommen nach Deutschland, wo sie - wenn sie auf den Kunstmarkt angewisen wären - kaum in die Galerien kämen.  Aus dem Modelabel erhalten die Künstler*innen vier Euro pro Shirt.

Asante Sanaa und die UBT

Mitgründer Jan Schultheis ist in der Hochschulgruppe Enactus Bayreuth aktiv, die sich mit social Entrepreneurship beschäftigt. Aus der Idee formte sich durch motivierte Enactus-Mitglieder*innen das Projekt, und so bereitete das Team einen Pitch für den jährlichen Enactus Deutschland National Cup vor, bei dem es den 2. Platz belegte. Der dazugehörige Pitch findet sich unter diesem Link hier. 

Das interdisziplinäre Team um Asante Sanaa besteht aus 13 Personen, darunter sieben Bayreuther Studierende, die sich auf die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre (BWL), Internationale Wirtschaft & Entwicklung (IWE), Philosophy & Economics (P&E) und Sportökonomie verteilen. Neben den Studierenden der Universität Bayreuth sind auch weitere Studierende im Team von Asante Sanaa, die deutschlandweit an verschiedenen Universitäten studieren. Dadurch entsteht nicht nur ein interdisziplinärer, sondern auch ein universitärer Austausch.

Die beiden bayreuther Studierenden Jan Schultheis und Anna Bergmoser haben Asante Sanaa beim Enactus National Cup vorgestellt:

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