Barbara Linhardt und Janina Lanz vor dem Azubi-Beet

Eine Universität ist ein Ort des Studierens und Forschens. Doch eben nicht nur im klassischen Studium werden hier junge Leute ausgebildet, sondern auch in verschiedenen Ausbildungsberufen. Im Ökologisch-Botanischen Garten (ÖBG) der Universität Bayreuth erlernen gerade drei junge Frauen den Beruf der Staudengärtnerin. Zwei davon sind direkt an der Universität Bayreuth angestellt, eine weitere junge Frau wird hier ausgebildet, gehört aber zum Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz).

Aktuell leitet Guido Arneth, Gärtnermeister im ÖBG, die Ausbildungen. Dies tut er schon seit 1997, die beiden Auszubildenden Barbara Linhardt und Janina Lanz sind Nr. 27 und 28 in dieser Zeit. „Ich selbst habe auch schon im ÖBG gelernt“, erzählt Guido Arneth. „Es gibt also schon viel länger Auszubildende hier.“

Insgesamt gibt es sieben Ausbildungsberufe im Bereich Gartenbau. Der ÖBG bietet die dreijährige, duale Ausbildung zum Staudengärtner bzw. zur Staudengärtnerin an. Einen Tag in der Woche sind die Auszubildenden in der Berufsschule, die anderen vier Tage vor Ort. Barbara Linhardt und Janina Lanz werden in diesem Sommer fertig mit der Ausbildung im ÖBG und weiß, was die Besonderheiten bei der Ausbildung an der Universität sind. „Hier zu arbeiten, das ist viel vielfältiger als an anderen Standorten“, sagt sie. In ganz Oberfranken gibt es nur vier Ausbildungsbetriebe für Staudengärtner*innen. Da kenne man sich und tausche sich auch aus. „Die Ausbildung hier zeigt eben viele verschiedene Facetten, nicht nur Stauden sondern auch Nutzpflanzen, Kübelpflanzen und vieles mehr. Wir haben alles hier“, sagt Linhardt.

„Normale“ Arbeitstage gibt es als Gärtnerin oder Gärtner nicht. Es ist abhängig von der Jahreszeit und den Pflanzen. Grundsätzlich gibt es viele Pflegearbeiten zu tun – auch im ÖBG. „Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist aber die Vermehrung von Pflanzen sowie die die Saatgut-Ernte“, erklärt Arneth. Außerdem gehören der richtige Rückschnitt, das Teilen und Verjüngen der Pflanzen sowie Unkraut jäten zu den Aufgaben der Auszubildenden.

Für die Stauden, die für die angehenden Gärtnerinnen in der Abschlussprüfung besonders wichtig sind, haben sie sogar ein extra Beet für Azubis.

Dass der ÖBG regelmäßig ausbildet, ist nicht ganz uneigennützig. „Gut die Hälfte unseres Personals haben wir selbst ausgebildet“, erklärt Arneth. „Wir versuchen unsere Auszubildenden zu halten, denn wie in allen Branchen wird es immer schwerer, gute Mitarbeitende zu finden.“ Für die nächste Ausbildungsrunde habe man glücklicherweise Top-Kandidat*innen gefunden. Die Anzahl der Bewerber*innen sei allerdings stark zurückgegangen.

Für Barbara Linhardt stehen im Juli dann die Abschlussprüfungen an. Danach wird sie im ÖBG angestellt bleiben. Denn sie sieht hier viele Vorteile: „Wir haben alle Pflanzen, die man sich vorstellen kann. Es ist schön, wenn man zum Beispiel sich ansehen kann, wie die Pflanze, die man im kleinen Aufzuchtstopf hat, später ausgewachsen aussieht. Im ÖBG findet man sie alle auch in voller Größe.“ 

Jennifer Opel

Jennifer OpelStellvertretende Pressesprecherin, Leitung Campusmagazin UBTaktuell

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