Bayreuther Nachwuchswissenschaftler trifft Nobelpreisträger

Berin Becic, Physik-Masterstudent der Universität Bayreuth, fährt zur 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung

Mehr als 30 Nobelpreisträger und -trägerinnen treffen ab dem 30.06.2024 eine Woche lang auf etwa 650 Nachwuchsphysiker und -physikerinnen aus über 90 Nationen. Unter ihnen ist Berin Becic von der Universität Bayreuth. Er studiert Physik im Master und belegt das Zusatzstudium Biological Physics, hat sich in seiner Disziplin allerdings schon vorher einen Namen gemacht.

Seine Leidenschaft für Physik entdeckte Becic in der Schule, für die er bei zahlreichen nationalen sowie internationalen Physik-Wettbewerben teilgenommen hat. In der Oberstufe nahm er bei der Europäischen Physik-Olympiade in Moskau teil – und holte Bronze. Zudem war er 2019 Mitglied im Physik-Schülerforschungsteam der Universität Bayreuth am TAO-Schülerforschungszentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Zimmermann. Mit dem Team gewann er beim German Young Physicists‘ Tournament (GYPT) in Bad Honnef Gold. Noch im selben Jahr folgte nach weiterem Coaching durch das Schülerforschungszentrum die Physik-Weltmeisterschaft (International Young Physicists‘ Tournament, IYPT) in Warschau – das Team um Becic holte die Vizeweltmeisterschaft.

Die Teilnahme an den Wettbewerben und das Coaching am Schülerforschungszentrum weckte in Becic den Wunsch, an der Universität Bayreuth Physik zu studieren. „Wir wurden von zwei Physikstudenten gecoacht und dadurch erhielt ich Einblicke ins Physikstudium“, sagt Becic. 2019 begann er mit dem Bachelor in Physik, coachte selbst am Schülerforschungszentrum und ist mittlerweile Masterand an der Professur für Theoretische Physik VI – Biofluid Simulation and Modeling unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Gekle. Er war es auch, der Becic die Teilnahme an der Nobelpreisträgertagung vorschlug und ihn beim Bewerbungsprozess unterstützte. „Berin ist nicht nur ein außergewöhnlich motivierter und talentierter Physik-Student, sondern obendrein sozial engagiert. So unterstützt er regelmäßig andere Mitglieder der Arbeitsgruppe bei technischen und wissenschaftlichen Problemen. Dieses über-den-eigenen-Teller-Schauen ist ein wichtiges Auswahlkriterium für das Nobelpreisträgertreffen“, sagt Gekle.

Nun freut sich Becic auf die wortwörtlich einzigartige Möglichkeit, mit wahrhaftigen Nobelpreisträgern und -trägerinnen zu sprechen, denn eine Teilnahme an der Lindauer Nobelpreisträgertagung ist nur ein einziges Mal möglich. Ebenso freudig blickt er der Begegnung mit den Nachwuchsphysikern und -physikerinnen entgegen, um sich über Eindrücke und Erfahrungen auszutauschen. „Es kommen Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt, nicht nur Masteranden, sondern auch Doktoranden und Post-Docs. Ich freue mich auf Erfahrungsberichte von Leuten, die schon ein bisschen weiter sind als ich“, sagt Becic.

Nach der Tagung wird er vernetzt mit anderen Forschenden als Lindau Alumnus nach Bayreuth zurückkehren. Im Sommersemester 2024 schließt er voraussichtlich sein Masterstudium ab und will als Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Gekle bleiben, wo er sich weiter mit dem Strömungsverhalten von Epithel- und Blutzellen und dem Einfluss von Gefäßwänden beschäftigt.

Über die Lindauer Nobelpreisträgertagung:

Seit 1951 wird die einwöchige Tagung jährlich abwechselnd in den drei naturwissenschaftlichen Nobelpreis-Disziplinen – Physik, Chemie oder Physiologie/Medizin – abgehalten. Hierfür kommen etwa 30–40 Nobelpreisträger und -trägerinnen in Lindau zusammen, um circa 600 Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen aus aller Welt zu treffen. Verschiedene Formate wie z.B. Diskussionen, Vorträge, Science Walks oder Life Lectures ermöglichen den fachlichen, aber auch persönlichen Austausch. Eine Teilnahme an der Lindauer Nobelpreisträgertagung ist für die jungen Forschenden nur ein einziges Mal möglich. Danach kehren sie als Lindau Alumnus und damit Mitglied im Lindau Alumni Netzwerk zurück. Das Netzwerk dient der Weiterbildung und Inspiration sowie dem weiteren Austausch und Kontakteknüpfen.

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