Unternehmensbesuch bei Pony AI

Zwölf Studierende der Universität Bayreuth haben vom 3.-13. Januar 2024 unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Altstädt und Prof. Dr. Stefan Seifert an der International Business Plan Competition 2024 in Guangzhou (IBPC) teilgenommen. Das Programm startete mit einer Besichtigung des neuen Universitätscampus in Guangzhou, einem Ableger der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST), bei dem die Bayreuther Teilnehmenden ihre Teammitglieder aus Hong Kong und Illinois (USA) kennenlernten. 

In den nächsten zehn Tagen arbeiteten die internationalen Teams aus jeweils sechs Studierenden an Geschäftsideen, die auf gesellschaftliche Herausforderungen in der Greater Bay Area (GBA), der auch als „Silicon Valley von China“ bezeichneten Region um Hong Kong, Shenzhen und Guangzhou, reagieren. Im Rahmen von Exkursionen konnten mehrere lokale Unternehmen kennengelernt werden: Der Drohnenhersteller DJI stellte bei einem Besuch der Firmenzentrale das aktuelle Produktportfolio sowie diverse Use-Cases seiner unbemannten Flugobjekte in der Landwirtschaft, Medienindustrie und den Ingenieurwissenschaften vor. Der Inkubator iMakerbase informierte über die Möglichkeiten des schnellen Prototypings in der als Electronic City bekannten Stadt Shenzhen, die weltweit in Elektronik-Innovationen führend ist. Viele Studierende nutzten zudem die Möglichkeit, um die Elektronikmärkte in Shenzhen zu erkunden. Besonders eindrucksvoll war der Besuch bei dem Start-Up Pony AI, das in einem Pilotprojekt in Guangzhou eine Flotte autonom fahrender Taxis betreibt.

Gruppenbild beim Besuch des Drohnenherstellers DJI

Von Bayreuther Seite wurde der Wettbewerb von Christoph Kretschmer vorbereitet und mitgestaltet. Neben Exkursionen und intensiven Arbeitsphasen sah das Programm regelmäßige Feedback-Sessions mit den Mentorinnen und Mentoren der teilnehmenden Universitäten vor. Besondere Lernerfahrungen der Studierenden ergaben sich aus der interkulturellen Zusammenarbeit innerhalb der Teams. Hier galt es, verschiedene Erwartungshaltungen an den Arbeitsprozess sowie das Ergebnis zu vereinen und besonderen Stärken des jeweiligen Teams herauszuarbeiten, indem unterschiedliche Blickwinkel, methodische Ansätze und individuelle Fähigkeiten kombiniert wurden.

Das Programm schloss am letzten Tag mit den Pitches der Teams ab. Die vorgestellten Geschäftsmodelle deckten eine große Breite von Themenfeldern ab. Das Team Detecta-Cap stellte eine nicht-invasive Applikation vor, die Hirninfarkte und epileptische Anfälle registriert und notwendige Hilfe anfordert. Weitere Teams widmeten sich Problemen, die im Zusammenhang der Einkind-Politik und Überalterung der chinesischen Gesellschaft entstehen: Beispielsweise stellte Pearl einen Tablet-basierten Dienst vor, der älteren Menschen mithilfe eines sprachgesteuerten und interaktiven Avatars bei der Organisation ihres Alltages z. B. durch Erinnerung an Medikamenteneinnahmen oder die Planung von Arztbesuchen hilft. Auch der Bereich der Bildung und kindlichen Motivation wurde von zwei Teams aufgegriffen: Die Geschäftsidee von HoloPet ist eine Spielfigur, die ein Hologramm erzeugt und Kinder bei der zeitgerechten Erledigung von Aufgaben motiviert.

Den ersten Platz gewann das Team FlxFit um die Bayreuther Studierenden Svenja Kräutter (2.v.l.) und Justus Riegger (3.v.r.)

Überzeugen konnte die Jury, die aus Risikokapitalgebern und Experten aus Technologieunternehmen bestand, das Team FlxFit um die Bayreuther Studierenden Svenja Kräutter und Justus Riegger. Sie konzipierten eine App, die KI-gestützt eine physiotherapeutische Behandlung begleitet, indem sie die korrekte Durchführung krankengymnastischer Übungen überwacht.

Vor Ort wurde die Veranstaltung von einem Team der HKUST um Professorin Betty Lin organisiert. Das lehrreiche und vielfältige Programm konnte den Bayreuther Studierenden China und die GBA-Region näherbringen. Die Rückmeldungen der teilnehmenden Studierenden waren überwältigend positiv. Roberto Kraus Caballero resümiert: „Die Möglichkeit das gelernte Wissen im internationalen und interaktiven Rahmen anzuwenden und gleichzeitig tiefgreifenden Input von verschiedensten Seiten zu bekommen, macht diese Veranstaltung zu einer der wertvollsten an der Uni Bayreuth.“ 

Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die thematische, inhaltliche und finanzielle Unterstützung durch das Bayerischen Hochschulzentrum für China (BayChina), den Universitätsverein der Universität Bayreuth, das Institut für Entrepreneurship und Innovation (IEI) sowie das Absolventennetzwerk RWalumni. Interessierte Studierende können sich darauf freuen, die Universität Bayreuth im Januar 2025 bei der nächsten Auflage der IBPC in Texas zu repräsentieren. Das Programm wird erneut die Möglichkeit einer praxisnahen und interkulturellen Lernerfahrung bieten.

Christoph KretschmerWissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Technologie- und Innovationsmanagement (BWL XI)

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