BIGSAS feiert 200. Alumni
Dr. Eleanor Schaumann hat erfolgreich ihre Dissertation mit dem Titel „Priceless but Worthless: Values and Valuation Practices in Namibian Karakul Sheep Farming“ verteidigt und ist damit die 200ste Absolventin der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) seit 18 Jahren.
Die Graduierung ihres 200. Alumni ist ein wichtiger Meilenstein der BIGSAS und unterstreicht das Engagement der Graduiertenschule, Spitzenforschung zu Afrika zu fördern und Wissenschaftler hervorzubringen, die zum akademischen und gesellschaftlichen Fortschritt weltweit beitragen.
Die BIGSAS wurde 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gegründet und hat sich als die führende Graduiertenschule für Afrikastudien etabliert. Im Laufe der Jahre hat sie Doktoranden aus mehr als 30 afrikanischen, europäischen und anderen internationalen Ländern gefördert und ihnen ein interdisziplinäres und interkulturelles Forschungsumfeld geboten. Die einzigartige Struktur des Programms fördert die Zusammenarbeit zwischen Nachwuchswissenschaftlern und erfahrenen Wissenschaftlern und unterstützt so eine lebendige internationale und interdisziplinäre akademische Gemeinschaft, die den Wissensaustausch und das gegenseitige Lernen fördert. Heute ist BIGSAS ein wichtiger Bestandteil des Africa Multiple Exzellenzclusters der Universität Bayreuth, das seit 2019 von der DFG gefördert wird.
Seit seiner Gründung hat sich BIGSAS der interdisziplinären Forschung verschrieben und bringt Doktorandinnen und Doktoranden mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, um kritische Themen im Zusammenhang mit Afrika und seinen globalen Wechselwirkungen zu erforschen. Das Programm hat sich zu einem führenden Zentrum für Afrikastudien entwickelt, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt anzieht und sie mit dem Wissen und den Fähigkeiten ausstattet, um drängende globale Herausforderungen anzugehen.
„Dieser Meilenstein unterstreicht den Einfluss, den die BIGSAS im Laufe der Jahre bei der Ausbildung und Betreuung einer neuen Generation von Wissenschaftlern hatte“, erklärt Prof. Dr. Susanne Mühleisen, Direktorin der BIGSAS und Lehrstuhlinhaberin für Englische Sprachwissenschaft an der Universität Bayreuth. „Unsere Alumni leisten einen bedeutenden Beitrag in Wissenschaft, Politik und verschiedenen Berufsfeldern auf der ganzen Welt und prägen die Diskussion über Afrika aus einer gut recherchierten, differenzierten Perspektive.“
Die 200. Absolventin, Eleanor Schaumann, verteidigte erfolgreich ihre Dissertation über die namibische Karakul-Industrie, eine Art der Schafzucht, die auf die Produktion von Lammfellen für die internationale Modeindustrie ausgerichtet ist. Die Karakul-Schafzucht, die 1907 von der deutschen Kolonialverwaltung in Namibia eingeführt wurde, ist eng mit der kolonialen Geschichte von Landenteignung und Zwangsarbeit verknüpft. Einst ein wichtiger Exportzweig, befindet sich der Sektor heute aufgrund von Dürre, sinkenden Pelzpreisen und den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in einer existenziellen Krise. Schaumanns Forschung untersucht diese Krise als eine Krise des Wertes und der Bewertungspraktiken, in der einst geschätzte Felle ihren wirtschaftlichen Wert verloren haben, was sich tiefgreifend auf den Lebensunterhalt und die Identitäten der Bauern auswirkt. Durch ethnografische Feldforschung untersucht sie, wie die Bauern diesen Wandel bewältigen, indem sie ihre Rolle von kolonialen Pionieren zu Hütern von Land und Erbe umdefinieren und gleichzeitig ihre Praktiken an die veränderten wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen anpassen.
Während die BIGSAS ihr Forschungsnetzwerk und ihre Kooperationen weiter ausbaut, bleibt sie der Förderung wissenschaftlicher Exzellenz und des interkulturellen Dialogs verpflichtet. Dieser Meilenstein ist ein Beweis für das Engagement der Wissenschaftler, Dozenten und Partner, die ein tieferes Verständnis von Afrika und seiner globalen Bedeutung fördern

