Erfolgreich beim internationalen Businessplan Wettbewerb IPBC

Zehn Tage lang entwickelten sie gemeinsam mit 26 Teilnehmer*innen aus Hong Kong, Illinois und Taipeh Geschäftsideen rund um „Artificial Intelligence in Development and Production of Products and Services“. Organisiert wurde der IPBC von den Lehrstühlen Technologie- und Innovationsmanagement sowie Polymere Werkstoffe. 

ChatGPT, Machine Learning, Künstliche Intelligenz: Viele Menschen sehen in diesen Technologien und ihren Anwendungen große Chancen für unsere Gesellschaft, andere blicken eher vorsichtig zweifelnd auf die digitalen Entwicklungen der jüngsten Zeit. Vor dem Hintergrund dieses Spannungsfelds lag der Fokus der Veranstaltung auf der Entwicklung von Geschäftsmodellen, die die Chancen von KI gezielt nutzen, um einen Mehrwert für die Gesellschaft zu erschaffen. Ein Beispiel: In Deutschland ertrinken jedes Jahr mehr als 300 Menschen. Um dieses Problem zu lösen, schlug das Team aquaAI eine KI-basierte Lösung vor: Ein Armband, das aufgrund von Armbewegungen beim Schwimmen und dem Pulsschlag des Trägers oder der Trägerin erkennt, ob sich eine schwimmende Person in Not befindet und dann automatisch das Aufsichtspersonal informiert.

Bei mehreren Unternehmensbesuchen erhielten die Studierenden vielseitige Impulse für ihre Ideensuche: Bei der Appsfactory lernten sie aus erster Hand Herausforderungen auf dem Weg der Umsetzung einer Geschäftsidee in eine digital gestützte App kennen. Ein praxisorientierter Vortrag gemeinsam mit dem Entwicklungsteam für ein neues telemedizinisches Produkt sensibilisierte sehr anschaulich für rechtliche und ethische Herausforderungen in Bezug auf die Nutzung persönlicher Daten.

Einen Überblick über bestehende KI-basierte Unternehmen in Hamburg und rechtliche Rahmenbedingungen bei Gründung und Datenschutz gaben Vertreter*innen des Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC), ein Branchenverband für die Nutzung von KI.

Bei einem Besuch bei Lufthansa Technik beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit der Vorhersage von notwendigen Wartungsarbeiten an Flugzeugen (Predictive Maintanance). Die Führung durch die Hallen der technischen Instandhaltung in Hamburg wurde durch einen Expertenvortrag mithilfe von Machine Learning abgerundet. Der methodische Vortrag wurde anhand von Beispielen aus dem Predictive Maintance illustriert, bei dem vielfältige Sensorendaten verwendet werden, um die erwartete Ausfallwahrscheinlichkeit technischer Bauteile zu bestimmen. Schließlich erfuhren die Studierenden beim Teilchenbeschleuniger DESY mehr über die Speicherung und Auswertung von großen Datenmengen. 

Wichtige Aufgabe der Teams war auch, sich selbst zu organisieren – keine leichte Aufgabe angesichts der kulturellen und sprachlichen Barrieren. In täglichen Mentor*innengesprächen wurde jeweils der Fortschritt der Gruppe reflektiert, und es wurden die Geschäftsideen sowie ihre angedachte Umsetzung auf Herz und Niere geprüft.

Zum Abschluss der Veranstaltung traten die acht Teams in einem Wettbewerb gegeneinander an. In jeweils maximal zwölf Minuten präsentierten die Teams ihren Geschäftsplan und stellten sich kritischen Fragen einer unabhängigen Jury aus Expert*innen. Jury Mitglieder waren: Mia Witzig (Head of Digital Fleet Solutions Lufthansa Technik), Dr.-Ing. Christian Keun (Gründer und Managing Director CompriseTec GmbH), Jan Schnedler (Gründungspartner, Kanzlei Grenius Rechtsanwälte) und Teja Töpfer (Co-Founder und COO facelift). Gewonnen hat das Team Dermassistant mit seiner Idee für eine KI-gestützte App, die auf Basis von Informationen über Verhalten und Ernährung von unter Neurodermitis leidenden Menschen die individuellen Ursachen für die Hautreizungen identifiziert.

Die nächste Auflage der IBPC wird im Januar 2024 von unseren Partnern von der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) in Shenzhen, dem „chinesischen Silicon Valley“, organisiert. Die Universität Bayreuth wird wieder mit einer Delegation von ausgewählten Studierenden dabei sein. Die Bewerbungsphase hierfür startet in den kommenden Wochen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Lehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement (TIM, https://www.tim.uni-bayreuth.de/de/news/ ).

Christoph KretschmerWissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Technologie- und Innovationsmanagement (BWL XI)

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