Die Benin-Bronzen, die Kürzungen beim internationalen Wissenschaftsaustausch, die zeitgenössische Kultur aus Afrika, die geballte Expertise der Afrikaforschung, der Wissenstransfer zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden: Die Bandbreite der Themen war immens, als Claudia Roth, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Iwalewahaus der Universität Bayreuth besuchte. 

Gemeinsam mit MdB Katrin Budde, der Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, MdB Thomas Hacker, MdL Tim Pargent und Andreas Görgen, Amtschef der Staatsministerin, informierte sich Claudia Roth über die Arbeit des Exzellenzclusters „Africa Multiple“. Prof. Dr. Rüdiger Seesemann, Dean des Exzellenzclusters (oben) , und Prof. Dr. Ute Fendler, Co-Sprecherin sowie Vizedekanin für Internationalisierung und Wissenschaftskommunikation (links), gaben den Politiker*innen Einblicke in die multilaterale Forschungsarbeit des Clusters mit vier Zentren in Afrika. Sie machten deutlich, wie die Vision des Clusters von einer Neugestaltung der Afrikastudien umgesetzt wird und welche neuen Wege der Wissensproduktion beschritten werden.

Die Besucher*innen erhielten ausgewählte Einblicke in die Forschung am Cluster: Die Kunstwissenschaftlerin Prof. Dr. Adepeju Layiwola von der Universität Lagos (Nigeria), im Sommersemester 2022 als Gast im Fellow-Programm des Exzellenzclusters in Bayreuth (oben li.), befasst sich mit dem Werdegang afrikanischer Künstlerinnen und künstlerischen Praktiken in Afrika. Diana Kisakye, Doktorandin der Politikwissenschaft (oben 2. v. li.), untersucht die Rolle von transnationalen Gerichten bei der regionalen Integration. Thierry Boudjekeu (re.), Doktorand der Romanischen Literaturwissenschaft, arbeitet zur Wirkung von Weltkulturerbestätten im Kontext der Erinnerung an den transatlantischen Sklavenhandel. Sie stellten unter konzentriertem Interesse der Besucher*innen ihre Arbeit vor. Auch das Thema Dekolonisierung wurde diskutiert: Claudia Roth erfragte gezielt die Expertise der Bayreuther Forscher*innen, um sich Anregungen für ihr Vorhaben einzuholen, mehr Bewusstsein für die Auswirkungen der Kolonisierung zu schaffen.   

In diesem Zusammenhang interessierte sich Claudia Roth auch für die Position der Anwesenden zum Thema der Rückgabe von Kunstgegenständen und Kulturgütern, die während der Kolonialzeit aus Afrika unrechtmäßig nach Europa geschafft wurden. Anerkennend stellte die Staatsministerin fest, dass es der Exzellenzcluster der Uni Bayreuth ermögliche, im anhaltenden Dialog zu bleiben. 

Der Ort dieser Begegnung war gut gewählt: Das Iwalewahaus steht seit über 40 Jahren im engen Austausch mit afrikanischen Künstler*innen. Daraus resultiert auch eine umfangreiche Kunstsammlung, die dauerhaft in Bayreuth gezeigt wird. Einen Einblick verschaffte sich die Staatsministerin mit beim Rundgang durch das Haus. Die stellvertretenden Leiterinnen Dr. Katharina Fink und Sigrid Horsch-Albert führten die Gäste durch die aktuelle Ausstellung „We will now go to Kpaaza. Transitions and journeys through Uche Okeke’s work“. Sehr begeistert zeigte sich die Ministerin von der Installation „To Be King“ der südafrikanischen Künstlerin Christine Dixie. Diese kam auf Anregung des Cluster-Zentrums an der Rhodes-Universität (Südafrika) ins Iwalewahaus und wurde vor Kurzem dem Iwalewahaus und der Universität Bayreuth als Schenkung übereignet. MdB Katrin Budde (unten), die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, interessierte sich besonders für die Dauerausstellung. 

MdB Katrin Budde, der Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien (li. in der Mitte) und MdB Thomas Hacker (linkes Bild, rechts) nahmen wichtige Impulse mit nach Berlin.  Die Staatsministerin (re.) nimmt darüber hinaus mit einem Tuch ein Stück afrikanische Kunst aus dem Iwalewahaus mit nach Berlin. 

Welchen Eindruck der Besuch bei Claudia Roth hinterlassen hat, zeigt ihr Eintrag in das Goldene Buch der Universität Bayreuth: „Es ist mir Ehre und Privileg erste Einblicke zu bekommen in einen so wichtigen, so einzigartigen, so unterstützungswürdigen Bereich universitärer Forschung und Lehre! Dank von ganzem Herzen an Sie als Brückenbauer*innen zwischen Deutschland und Afrika, aber eben auch zwischen Afrika und Deutschland.“   

Sabine Greiner

Sabine GreinerWissenschaftsjournalistin

Exzellenzcluster Africa Multiple
Universität Bayreuth
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E-Mail: sabine.greiner@uni-bayreuth.de
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