Riesige Datenlecks von Yahoo, Facebook oder erst kürzlich bei Ticketmaster: Sie verdeutlichen immer wieder, wie wichtig das Thema Cybersecurity ist – und wie nah an der Praxis. Genau deshalb übt dieser Fachbereich auf Prof. Dr.-Ing. Sebastian Roth eine solche Faszination aus. „Ich bin kein Theoretiker, sondern arbeite lieber praxis- und anwendungsorientiert“, sagt der neue Juniorprofessor an der Uni Bayreuth. Und das nicht nur im Beruf, sondern auch in seiner Freizeit, in der er regelmäßig an Capture the Flag (CTF), also Hacking-Wettbewerben teilnimmt. Ziel der CTF ist es, im Team den eigenen virtuellen Server über mehrere Stunden optimal zu schützen und gleichzeitig die Server anderer Teams anzugreifen. Seine Leidenschaft dafür entdeckte Roth während seines Studiums an der Universität des Saarlandes, wo er den Bachelor in Cybersicherheit und den Master in Informatik abschloss und anschließend promovierte. Sein Promotionsthema: wie man online Sicherheitsmechanismen einsetzt. Praktische Erfahrungen über seine universitäre Bildung hinaus hat Roth bei den CTF Events gesammelt. „Es wäre super, wenn ich es hinbekomme, mit coolen Forschungsprojekten und guter Lehre Studierende dafür zu begeistern, auch in ihrer Freizeit – selbstverständlich nur im Rahmen eines CTF – Schabernack mit IT-Sicherheitssystemen zu treiben“, sagt Roth.
Während seiner Promotion im Saarland widmete er sich hauptsächlich den Schwerpunkten Websecurity und Usable Security – also der nutzerfreundlichen Gestaltung von Sicherheitsmechanismen –, bevor er seine Kenntnisse im Postdoc an der TU Wien um den Bereich Mobile Security erweiterte. Seit dem Jahreswechsel ist Roth Juniorprofessor an der Universität Bayreuth und freut sich insbesondere auf Kollaborationen mit anderen Fachbereichen. „Informatik ist ein sehr interdisziplinäres Feld: Man braucht beispielsweise bei Embedded Systems Elektrotechniker, im Bereich Legal Informatics Juristen. Eines der Hauptmerkmale hier an der Uni Bayreuth ist die Interdisziplinarität, das ist für mich ein großer Pluspunkt“, sagt Roth. Außerdem schätzt er die Outreach Formate wie die Stadtgespräche in Bayreuth und Kulmbach oder die öffentlichen Ringvorlesungen.