Bis auf den letzten Platz war das Markgräfliche Opernhaus besetzt, Alumnae und Alumni, Politikerinnen und Politiker, der große Freundeskreis der Universität, Studierende, Professorinnen und Professoren, Mitarbeitende und Bayreuther Bürger: Wer ein Ticket ergattert hatte, konnte sich glücklich schätzen. Das Festprogramm - Grußworte, Festvortrag und ein Talk über "Wie war das damals?" - wurde vom Sinfonieorchester der Universität Bayreuth und dem Unichor umrahmt. Den Auftakt machte ein Film, der stimmungsvoll zusammenfasste, was den UBT-Spirit ausmacht: familiäre Stimmung, grüner Campus, Internationalität, exzellente und spannende Forschung und positive Vibes.

Erlebt hat dies die parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dr. Silke Launert, einst selber: Sie ist eine Alumna der UBT. In ihrem sehr persönlichen Grußwort blickte sie auf ihre Zeit als Studentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin zurück: "Dass es diese Universität hier im ländlichen Raum gab, ermöglichte es mir, dem Mädchen vom Dorf, überhaupt erst,  zu studieren und damit auch das zu werden, was ich heute bin", erklärte sie, und mit nahezu liebevollen Worten bedankte sie sich bei der UBT "und allen, die sie zu dem machen, was sie heute ausmacht". 

Auch der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume war prominenter Gratulant: „Happy Birthday Universität Bayreuth – unsere älteste junge Universität in Bayern feiert 50. Geburtstag! Was klein und zart begonnen hat, ist heute ein extrem erfolgreicher Innovationsort und Talentmagnet, der eine ganze Region prägt. Im Auftritt fränkisch-bescheiden, in der Sache hungrig-dynamisch – diese Kombination macht die Universität Bayreuth geradezu unwiderstehlich, auch für mich als Wissenschaftsminister. Für die nächste 50 Jahre gilt: Die Universität Bayreuth reift von der jungen wilden zur großen traditionsreichen Universität." Was in Bayreuth besonders gerne gehört wurde: "Ich verspreche: Wir werden hier noch viel ermöglichen. Die Universität Bayreuth ist aus Bayern nicht mehr wegzudenken, sie ist eins unserer absoluten Schmuckstücke. “

Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Leible erläuterte in seiner Festrede nicht nur die Historie der Uni Bayreuth und ihre Besonderheiten, er warf auch einen nachdenklichen Blick auf die heutige Rolle einer Universität: "Lassen Sie uns gerade in den heutigen Zeiten diesen Ort der Begegnung, der sachlichen – wenngleich manchmal auch hitzigen – Diskussion bewahren und pflegen. Als Ort der Forschung, Lehre und Innovation sind wir nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Impulsgeber und Gestalter des gesellschaftlichen Wandels. Gleichzeitig sehe ich allerdings mit Sorge, wie schwer es der Wissenschaft zunehmend fällt, durchzudringen. Trotz klarer Datenlage und wachsender ökonomischer und infrastruktureller Herausforderungen erleben wir, wie gezielt Desinformationen verbreitet und Zweifel gesät werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die unbequeme Wahrheiten aussprechen, stoßen auf Widerstand – manchmal sogar auf Anfeindungen. Es ist nicht leicht, sich mit unbequemen Themen beliebt zu machen. Aber genau das ist unsere Aufgabe. Wir müssen den Mut haben, Fakten zu vertreten, auch wenn sie unbequem sind. Wir müssen Räume schaffen, in denen sachliche Diskussionen möglich sind – und wir müssen unsere Erkenntnisse verständlich und zugänglich machen.“

Das Außergewöhnliche einer Universität, die 1975 gegründet wurde, erläuterte Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse, Wirtschaftshistoriker und Lehrstuhlinhaber für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, in seinem Festvortrag: die Ölpreiskrise, es stockte der wirtschaftliche Aufschwung, die Welt trat ein in eine Zeit der Krisen und Spannungen. "Die Gründer unserer Universität haben sich hiervon aber nicht entmutigen lassen! Das finde ich äußerst bemerkenswert. Wenn Sie sich die Unterlagen anschauen, da finden Sie kein Jammern und kein Klagen, sondern zielstrebige konstruktive Aufbauarbeit."

Um launige Anekdoten und persönliche Erinnerungen ging es in einem Talk unter der Überschrift "Wie war das damals?". Pressesprecherin Anja-Maria Meister befragte Prof. Dr. Walter Zimmermann, einen der ersten Studenten der UBT, dann Lehrstuhlinhaber Theoretische Physik und mittlerweile Wilhelm und Else Heraeus-Seniorprofessor, nach seinen Erfahrungen, als hier im "hochschulpolitisch unterentwickelten Oberfranken" (Zitat des damaligen Bayreuther Oberbürgermeisters) eine Uni auf einer Baustelle ihren Vorlesungsbetrieb startete, eine "Gummistiefel-Generation" von Studierenden heranwuchs. Ahnlich improvisieren mussten die Lehrenden und Studierenden 2020 in Kulmbach, wo heute der jüngste Teil der UBT steht: Prof. Dr. Janin Henkel-Oberländer, Inhaberin der Professur für Biochemie der Ernährung und erste ordentliche Dekanin der Fakultät für Lebenswissenschaften in Kulmbach, erzählte vom dortigen "Improtheater", das mittlerweile einem regulären - und sehr erfolgreichen - Uni-Betrieb gewichen ist. Erfolgreich ist auch die Afrikaforschung der UBT (Stichwort "Exzellenzcluster"!) und identitätsstiftend darüber hinaus: Prof. Dr. Erdmute Alber, Inhaberin des Lehrstuhls für Sozialanthropologie und Mitglied des Exzellenzclusters Africa Multiple, berichtete aus der jüngeren Vergangenheit der UBT, während Thomas Ebersberger, Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth und Jura-Alumnus der Uni Bayreuth, weit zurückgehen konnte, wenn er von "Studentenpartys" in den späten 70-er Jahren sprach und darüber, wie sehr die Universität Bayreuth die Stadt Bayreuth heute prägt. 

Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Würde einer Ehrensenatorin: Die Universität Bayreuth machte Stephanie Czerny im Rahmen des Festakts zur Ehrensenatorin. Stephanie Czerny, ehemalige Hochschulrätin der UBT,  ist eine Persönlichkeit, die die digitale Zukunft Europas wie kaum eine andere mitgestaltet – mit Weitblick, Leidenschaft und einem unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Vernetzung. "Ihr besonderes Talent liegt darin, Menschen zusammenzubringen, die sich gegenseitig inspirieren und gemeinsam Neues schaffen. Als Netzwerkerin aus Leidenschaft und Spezialistin für perfect matches bringt sie weltweit kluge Köpfe in Austausch und trägt so dazu bei, Denkansätze und Einzelideen auf ein noch höheres Level zu heben und schließlich zum Fliegen zu bringen", heißt es in der Laudatio. 

Nachhaltig geprägt hat Stephanie Czerny die Universität Bayreuthnicht nicht nur als Hochschulrätin. In dieser Funktion hat sie die Universität innerhalb der maximal möglichen Amtszeit von acht Jahren (von 2015 bis 2023) maßgeblich beeinflusst und bei der Transformation in eine moderne und innovative Hochschule des 21. Jahrhunderts unterstützt. Sie nützt aber auch bis heute ihr weitreichendes Netzwerk, um die UBT international auf den Radar der innovativen Tech- und Digitalelite zu bringen. 

Den Bogen ins Jetzt, Hier und Heute spannte auch die Musik: Nicht nur Hits aus fünf Jahrzehnten wurden als musikalische Umrahmung von Unichor und -orchester dargeboten, auch ein eigens für diesen Anlass komponiertes Stück kam zur Welturaufführung: "Das Haus der vielen Zimmer" von Nic Schilling, einem Alumnus der UBT, der auch selbst dirigierte. 

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Jennifer Opel

Jennifer OpelStellvertretende Pressesprecherin, Leitung Campusmagazin UBTaktuell

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