Der Aufenthalt von Dr. Safoora Farshid steht exemplarisch für die exzellente wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen internationalen Spitzenforscher*innen und deutschen Forschungseinrichtungen. Im Gespräch gibt Farshid Einblicke in ihre wissenschaftliche Laufbahn, ihre aktuellen Projekte und die Bedeutung internationaler Kooperationen für die Materialforschung.

UBTaktuell: Wie kam es dazu, dass Sie nun für zwei Jahre an der Universität Bayreuth sind?

Dr. Safoora Farshid: Das Scouting-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung war der Auslöser für diese Partnerschaft. Dank meines Doktorvaters Prof. Dr. Mahshid Kharaziha erfuhr ich von der aktuellen Postdoc-Stelle. Da meine Kenntnisse in Oberflächentechnik, Keramik und Beschichtungen eng mit dem Schwerpunkt des Lehrstuhls Keramische Werkstoffe zusammenhängen, wurde ich von Prof. Dr.-Ing. Stefan Schafföner für das Forschungsstipendium vorgeschlagen.

UBTaktuell: Woran arbeiten Sie gemeinsam hier und warum?

Dr. Safoora Farshid: Wir reduzieren und charakterisieren Beschichtungen auf Basis von plasmaelektrolytischer Oxidation (PEO) für verschiedene Legierungen wie Stahl und Aluminium, die für Hochtemperaturanwendungen eingesetzt werden sollen. Ziel ist es, eine multifunktionale Schutzbeschichtung zu entwickeln, die die Korrosionsbeständigkeit und die thermische Leistung von Stahl und Aluminium verbessert. Dies ist wichtig, da Stahl und Aluminium zwar weit verbreitete und kostengünstige Materialien sind, aber unter rauen und heißen Bedingungen anfällig für Korrosion sind. Wenn ihre Eigenschaften verbessert werden, könnte dies eine gute Option für CSP-Systeme, also konzentrierende Solarthermie, sein.

UBTaktuell: Inwiefern ergänzt Ihre Forschung die Forschung an der UBT?

Dr. Safoora Farshid: Meine Erfahrungen in der Oberflächentechnik und der Entwicklung von Keramik- und Verbundbeschichtungen auf Basis der PEO könnten die Kompetenz der Universität Bayreuth bei der Arbeit mit keramischen Werkstoffen und Hochtemperaturanwendungen steigern. Eine Verbundbeschichtung auf Basis von Polysilazan-Beschichtungen und plasmaelektrolytischer Oxidation wird zur Entwicklung einer multifunktionalen Beschichtung führen, die die Beständigkeit des Substrats in korrosiven Hochtemperaturumgebungen erhöht. Diese Strategie zielt darauf ab, die Forschung zu innovativen Funktionsmaterialien und nachhaltiger Energie an der Universität Bayreuth fortzusetzen.

UBTaktuell: Was erwarten Sie von dem Aufenthalt hier?

Dr. Safoora Farshid: Fachlich hoffe ich, zu innovativen Materiallösungen beitragen zu können, die die Kosten senken und die Effizienz von Systemen für erneuerbare Energien, insbesondere im Bereich der konzentrierten Solarenergie, steigern können. Außerdem freue ich mich auf persönlicher Ebene darauf, das Forschungsumfeld an der Universität Bayreuth kennenzulernen und berufliche Kontakte zu knüpfen, die mein Forschungsnetzwerk in Europa erweitern.

Stefan Schafföner

Prof. Dr.-Ing. Stefan SchaffönerLehrstuhlinhaber Keramische Werkstoffe

Jennifer Opel

Jennifer OpelStellvertretende Pressesprecherin, Leitung Campusmagazin UBTaktuell

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