Ein Bau für die Afrikaforschung an der Universität Bayreuth
Als einzigartiger Standort der Afrikaforschung in Deutschland – mit dem Institut für Afrikastudien (IAS) und seinen Einheiten, dem Exzellenzcluster Africa Multiple, der internationalen Graduiertenschule BIGSAS (Bayreuth International Graduate School of African Studies) und dem Iwalewahaus – soll das FZA die Universität Bayreuth zu einem weltweit führenden Think Tank in der Afrikaforschung machen. Zentrale Idee dahinter ist die Förderung der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit der vielfältigen Fächer der Afrikaforschung in Bayreuth. „Die hohe und kontinuierlich wachsende Reputation der Universität Bayreuth in der Afrikaforschung soll durch die Bündelung der fachlichen Kompetenz im FZA ausgebaut werden“, sagt Prof. Dr. Cyrus Samimi, Sprecher des FZA. „Wollen wir die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen im 21. Jahrhundert produktiv angehen, müssen wir sowohl interdisziplinär zusammenarbeiten, als auch die Rolle Afrikas in der Welt stärker ins globale Bewusstsein rücken“, betont Prof. Dr. Eva Spies, Sprecherin des IAS.
Alle Fotos © W. MARKGRAF GmbH & Co KG - Die Abbildungen stellen einen Arbeitsstand dar und sind nicht verbindlich, da weitere Detaillierungen und Abstimmungen erfolgen werden.
Der Gedanke der interdisziplinären Kollaboration wird sich auch im Gebäude zeigen: Der Neubau wird eine Mischung aus offenen, flexiblen (Open Creative Labs) und geschlossenen Arbeitsbereichen (Seminar-/Besprechungsräume, Büros) sein. Ziel ist eine innovative und stimulierende Forschungsinfrastruktur, die durch intensive Kollaboration neue Dimensionen der Afrikaforschung eröffnet. Die Digitalisierungsstrategie der Universität Bayreuth soll im Medialab des FZA, insbesondere durch innovatives Datenhandling und die stärkere Einbeziehung von Kolleg*innen aus Afrika und anderen Kontinenten in den Forschungsprozess, umgesetzt werden. Hierbei spielt die Vernetzung mit Partnerinstitutionen, nicht nur in Afrika, über die digitale Infrastruktur des Media-Labs eine zentrale Rolle.
Der Forschungsbau wird eine Nutzfläche von knapp 3.000 Quadratmetern haben und vom Rondell aus gesehen hinter dem GW II- Gebäude stehen. Die Fertigstellung ist im Dezember 2024 geplant. Finanziert wird das Vorhaben vom Freistaat und vom Bund. Auch Umweltaspekte fließen in den Bau ein: Das FZA wird mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Die Gesamtleistung der Anlage beträgt 57kWp. Dies entspricht einer jährlich zu erwartenden Energieerzeugung von rund 57.000 kWh, was mit einer CO2-Einsparung von rund 7,4 tCO2 pro Jahr zu bewerten ist, „und dem Strombedarf von etwa 13 Einfamilienhäusern entspricht“, wie Reinhard Schatke, Leiter der Zentralen Technik an der UBT, ergänzt.
Mit der Realisierung des Neubaus wurde das Bauunternehmen W. MARKGRAF GmbH & Co KG als Totalunternehmer beauftragt. „Für uns ist Nachhaltigkeit schon in der Bauphase ein wichtiges Thema. Markgraf setzt auch bei diesem Projekt stark auf Partner aus der Region. Damit vermeiden wir lange Anfahrtswege für Personal und Material. Zudem werden viele Bauteile mit einem hohem industriellem Vorfertigungsgrad in unserem unternehmenseigenen Beton-Fertigteilwerk in der Oberpfalz produziert. Das Verfahren ist ressourcenschonend und stellt gleichzeitig eine hohe Qualität sicher“, sagt Tobias Müller, Projektleiter W. MARKGRAF GmbH & Co KG. Für die Bauabwicklung zielt das Bauunternehmen auf das DGNB-Zertifikat „Nachhaltige Baustelle“ ab, ein Planungs- und Managementtool zur Qualitätssicherung und Risikominimierung. Dabei werden die Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte sowie Technik und Prozesse in Bezug auf deren Nachhaltigkeit bewertet.
Warum
erstmals ein Totalunternehmer beauftragt wurde, erläutert Hannes Csernetzky, Abteilungsleiter
beim Staatlichen Bauamt Bayreuth: „Bei einem Totalunternehmer (TU) werden
alle Verantwortlichkeiten der Bauobjektplanung und der Bauausführung auf einen
Bauunternehmer als Auftragnehmer konzentriert. Wichtig dabei bleibt vor allem,
dass innerhalb im Voraus bestimmter wirtschaftlicher Grenzen eine optimale
Bauplanung und Ausführung umgesetzt wird.“ Die Vorteile eines Totalunternehmers
bringt Universitätskanzlerin Dr. Nicole Kaiser auf den Punkt: „Bund und Land –
und damit die Steuerzahler - können von einem garantierten Festpreis ausgehen,
wir und das staatliche Bauamt haben einen Ansprechpartner für das gesamte
Vorhaben. Dies ermöglicht einen schnelleren und hoffentlich reibungsloseren
Ablauf unter der Federführung des Staatlichen Bauamts Bayreuth. Wir sind
gespannt auf die Erfahrungen aus diesem Vergabeverfahren.“