Viel erreicht, trotzdem noch viel zu tun
Wir müssen Diversität weiter offensiv auf allen Ebenen voranbringen, vor allem aber gerade auch auf den Entscheidungs- und Führungsebenen.

Prof. Dr. Iris Clemens, Inhaberin des Lehrstuhls Allgemeine Pädagogik, Erziehungswissenschaft, FB der Kulturwissenschaftlichen Fakultät

Warum ich Frauenbeauftragte bin: Als ich an die Fakultät kam, gab es hier noch recht wenige weibliche Kolleginnen unter den Professor*innen. An meinen vorherigen Institutionen zeichnete sich ein ähnliches Bild. Den zugrundeliegenden Strukturen zu begegnen, muss uns in Zukunft einfach noch besser gelingen. Dazu möchte ich einen Beitrag leisten.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Den Anteil an Diversität überall weiter zu erhöhen und die Familienfreundlichkeit von Universität zu verbessern. Es müssen belastbare und eben auch gesellschaftlich akzeptierte Strukturen etabliert werden, die es Wissenschaftler*innen, die gleichzeitig Eltern sind, erlauben, beiden Anforderungen gleichermaßen gerecht zu werden.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte 2020 ein Erfolg: Aus meiner persönlichen Sicht war 2020 leider kein gutes Jahr für die Gleichstellung. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben insbesondere Familien mit gleichberechtigten Rollenverteilungen und Arbeitsverteilung und besonders auch Alleinerziehende extrem belastet und benachteiligt. Aus Sicht der Fakultät ist es natürlich erfreulich, dass wir in 2020 viele weibliche Nachwuchswissenschaftlerinnen promovieren und neue Professorinnen als Kolleginnen berufen konnten und damit uns selbst gesteckte Ziele auch erreichen konnten.

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: Wir müssen Diversität weiter offensiv auf allen Ebenen voranbringen, vor allem aber gerade auch auf den Entscheidungs- und Führungsebenen. So wäre es wünschenswert, wenn auch in den Leitungsgremien der Universität Bayreuth langfristig mehr Diversität vertreten wäre. Beispielsweise eine neue Kanzlerin würde hier sicherlich ein sehr positives Signal geben.

Kontakt: iris.clemens@uni-bayreuth.de

Gleichstellung ist ein Kernthema der Universität und betrifft auch deren gesamtgesellschaftlichen Auftrag.

Prof. Dr. Jeanne Cortiel, Inhaberin des Lehrstuhls für Amerikanistik (Nordamerikastudien), FB der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät

Warum ich Frauenbeauftragte bin: Gleichstellung ist ein Kernthema der Universität und betrifft auch deren gesamtgesellschaftlichen Auftrag – hierin immer wissenschaftlich fundiert. Beauftragte*r für Chancengleichheit wäre als Titel aus meiner Sicht allerdings zutreffender.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Vielfalt in Führungspositionen ist wichtig, aber vor allem Studierende sollen an der Universität in Vielfalt leben und arbeiten können und selbst lernen, differenziert über Machtverhältnisse nachzudenken.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte 2020 ein Erfolg: Die Fakultät IV setzt die Preisgelder aus der Frauenförderung für Maßnahmen ein, die Chancengleichheit weiter fördern, z.B. Sachmittel, Konferenzteilnahmen oder Coaching für Nachwuchswissenschaftler*innen.

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: Ich wünsche mir, dass das Thema Rassismus noch stärker thematisiert wird, selbstkritisch aber auch optimistisch. Die Uni Bayreuth ist hier schon sehr aktiv, aber es gibt noch Spielraum nach oben.

Kontakt: jeanne.cortiel@uni-bayreuth.de

Ich wünsche mir ein Umdenken, sodass Kinder und Familie nicht als Störfaktor, sondern als wesentlicher und wertvoller Bestandteil von Wissenschaftskarrieren begriffen werden.

Prof. Dr. Eva Julia Lohse, Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht III, FB der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Warum ich Frauenbeauftragte bin: Das Amt begleitet mich bereits meine gesamte akademische Laufbahn – zunächst als Stellvertreterin meines damaligen Chefs und Doktorvaters an der FAU Erlangen-Nürnberg, und nun seit 2017 in Bayreuth. Für mich ist es, auch aus meiner eigenen Biographie heraus, wichtig, dass nicht nur Fördermöglichkeiten bestehen, sondern auch eine formelle Interessenvertretung für alle Anliegen der Gleichstellung.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Zum einen sicherlich, das, was Vereinbarkeit von „Wissenschaft und Familie“ genannt und oft auf Kinderbetreuung reduziert wird. Hier wünsche ich mir ein Umdenken, sodass Kinder und Familie nicht als Störfaktor, sondern als wesentlicher und wertvoller Bestandteil von Wissenschaftskarrieren begriffen werden. Zum anderen die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses, um mehr Frauen für den Traumjob „Professorin“ zu begeistern.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte 2020 ein Erfolg: Mir fällt gar nicht das eine große Ereignis ein, es sind eher kleine Veränderungen, die mich erfreuen: wenn ein Kollege in einer Berufungskommission zum Nachdenken über zulässige Fragen und Auswahlkriterien angeregt wird, wenn Mitarbeiter*innen einen Workshop mit Genderbezug einrichten, wenn ich der/den studentischen Gleichstellungsbeauftragten der Fachschaft weiterhelfen kann…

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: Vor 2020 wollten wir am Fachbereich eine Vortragsreihe zu rechtlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen der Gleichstellung und der Diversität begründen. Das ist leider im letzten Jahr komplett in Vergessenheit geraten.

Kontakt: eva.lohse@uni-bayreuth.de

Gleichstellung liegt in der strategischen Verantwortung aller Mitglieder der Universität.

Prof. Dr. Johanna Pausch, Juniorprofessur Agrarökologie, FB der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Warum ich Frauenbeauftragte bin: Der Anteil der Frauen in der Wissenschaft nimmt mit jeder Qualifikations- und Karrierestufe ab. Ich bin Frauenbeauftragte, weil mir die Gleichstellung der Frauen im Allgemeinen und speziell in wissenschaftlichen Führungspositionen wichtig ist. Dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Ich bin gerne Ansprechperson für Wissenschaftler*innen in meiner Fakultät und berate sie zum Thema Geschlechtergerechtigkeit. Gleichstellung liegt in der strategischen Verantwortung aller Mitglieder der Universität.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte/r 2020 ein Erfolg: Mit unserer Stellungnahme aus dem Ausschuss für Frauenförderung vom 14. Mai 2020 konnten wir auf den Gender Gap aufmerksam machen, der durch die Corona-Pandemie noch verschärft wird, und einen Maßnahmenkatalog zur Vereinbarkeit von Forschung, Lehre, Verwaltung und Studium mit Familienpflichten vorschlagen.

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: In der Fakultät bieten wir in diesem Jahr zwei Workshops für Wissenschaftlerinnen während und nach der Promotion zu den Themen "Personalführung" und "Berufung" an. Diese Angebote sollen dazu beitragen, Frauen in ihrer Rolle als Führungskraft zu stärken und sie auf dem Weg zur Professur zu unterstützen.

Kontakt. Johanna.pausch@uni-bayreuth.de

Mir liegt am Herzen, die 'Abwanderung' der Akademikerinnen in die Industrie zu bremsen und deren Bereitschaft, sich für universitären Posten zu bewerben, zu intensivieren.

Dr. Sahar Salehi, Akademische Rätin Biomaterialien, FB der Fakultät für Ingenieurwissenschaften

Warum ich Frauenbeauftragte bin: Ich habilitiere derzeit am Lehrstuhl Biomaterialien und lerne als Frauenbeauftragte sehr viel über universitäre Strukturen z.B. über Berufungskommissionen. Die geringe Anzahl an Forscherinnen in den Ingenieurwissenschaften motiviert mich, andere zu unterstützen. Ich möchte gleiche Chancen für alle.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Die „Abwanderung“ der Akademikerinnen in die Industrie zu bremsen und deren Bereitschaft, sich für universitären Posten zu bewerben, zu intensivieren. Leider bleiben an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften wenige Studentinnen/Doktorandinnen im akademischen Bereich und die Mehrheit geht in die Industrie.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte 2020 ein Erfolg: Trotz des COVID und aller Einschränkungen konnten wir und die Abteilung Chancengleichheit die Wissenschaftlerinnen sehr gut unterstützen.

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: Wir müssen ein gutes Programm konzipieren, in dem wir Studentinnen und Promovendinnen über Möglichkeiten einer Karriere an einer Hochschule informieren und so Interesse bei ihnen wecken.

Kontakt: sahar.salehi@uni-bayreuth.de

Es sollte normal werden, dass Frauen und Männer sich um Gleichstellungsbelange der Geschlechter kümmern.  

Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Inhaberin des Lehrstuhls Sozial- und Gesundheitswissenschaften des Sports, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Mitglied der Gründungskommission und FB der Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit

Warum ich Frauenbeauftragte bin: Weil ich biographisch festgestellt habe, dass es für Frauen in der Wissenschaft nach wie vor mehr Hürden auf dem Karriereweg gibt und weil eine Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Gesellschaft nur aktiv erreicht werden kann.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Den Verlust von weiblichen Post-Docs als strukturelles Defizit unserer Wissenschaftsgesellschaft thematisieren. Befähigte Wissenschaftlerinnen für eine Professorinnen-Karriere zu motivieren und dabei zu begleiten liegt mir besonders am Herzen.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte/r 2020 ein Erfolg: Der Akademische Flaschenhals wurde weiter; es gibt an der UBT immer mehr Professorinnen! Langsam, aber immerhin stetig, entwickelt sich die UBT Richtung Geschlechtergleichstellung – von 18% in 2014, dem Jahr in dem ich berufen wurde, zu voraussichtlich 25% in 2020.

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: Das Dauerthema der strukturellen Veränderung im Wissenschaftssystem zur Förderung von Chancengleichheit der Geschlechter weiterführen. Das impliziert, dass normal wird, dass Frauen und Männer sich um Gleichstellungsbelange der Geschlechter kümmern.

Kontakt: susanne.tittlbach@uni-bayreuth.de

Die Gleichberechtigung der Geschlechter steht im Grundgesetz, wird aber nicht erreicht werden, wenn man sich nicht aktiv dafür einsetzt.

Prof. Dr. Birgitta Wöhrl, Inhaberin des Lehrstuhls Biochemie IV (Biopolymere), FB der Universität Bayreuth

Warum ich Frauenbeauftragte bin:  Die Gleichberechtigung der Geschlechter steht im Grundgesetz, wird aber nicht erreicht werden, wenn man sich nicht aktiv dafür einsetzt. Als Uni-FB kann ich Entwicklungen anstoßen und mitgestalten.

Diese konkreten Themen liegen mir besonders am Herzen: Die Erhöhung des Professorinnenanteils! Dies erfordert auch ein Umdenken in der Berufungspolitik und eine Reflexion über eigene Stereotypen, die unbewusst in Personalentscheidungen einfließen.

Das war aus meiner Sicht als Frauenbeauftragte 2020 ein Erfolg: Die Einwerbung von Geldern für Corona-Notfallstipendien, die in dieser Zeit aufgrund der Kinderbetreuungssituation und bei Arbeitsverträgen mit kurzer Laufzeit besonders wichtig und notwendig sind.

Dieses Thema müssen wir 2021 unbedingt in Angriff nehmen: Im Rahmen der Hightech-Agenda und beim Campus Kulmbach gibt es 2021 viele Neuberufungen in den sog. MINT Fächern. Hier muss darauf geachtet werden, dass der Anteil von Professorinnen hoch bleibt.

Kontakt: birgitta.woehrl@uni-bayreuth.de

Frauenbeauftragter der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik ist bis Ende September 2021 Prof. Dr. Wim Martens, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Informatik VII

Kontakt: wim.martens@uni-bayreuth.de

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