Feierliche Urkunden-Übergabe in Havanna

Im Februar 2020 wurde der Biologie-Didaktiker Prof. Dr. Franz X. Bogner in Havanna (Kuba) eine große Ehre zuteil: Mitten in der ersten Corona-Welle wurde er zum Gastprofessor ernannt. Als Gastprofessor kümmert er sich vor allem um quantitative empirische Forschung innerhalb des Alexander Humboldt-Zentrums, das an der Pädagogischen Universität Enrique José Varona angesiedelt ist. 

Die Formalien für die Feierlichkeiten waren aufgrund der pandemischen Lage damals schlicht, Kontaktbeschränkungen das oberste Gebot. Kuba war damals praktisch schon im Lockdown. Dieses Jahr im Frühjahr, rund zwei Jahre später, wurde die Ernennung zum Gastprofessor mit einem feierlichen Festakt nachgeholt. Die Ernennung ist eine seltene und große Ehre: Im Fachgebiet der Biologiedidaktik geschieht sie in ganz Deutschland erstmalig. 

Prof. Bogner ist in Havanna am Alexander-Humboldt-Zentrum der Pädagogischen Universität Enrique José Varona tätig, dessen Gründung 2019 unter der Schirmherrschaft des Bayreuther Zentrums zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts (Z-MNU) erfolgte: Anlässlich des letzten Bayreuther Delegationsbesuchs in Havanna hatte Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible auch die Kooperationsvereinbarung beider Hochschulen signiert. Der Bayreuther Bezug zeigt sich auch bereits im Namen Alexander von Humboldts, der in ganz Kuba noch heute hoch verehrt wird – und in Bayreuth seine wichtigen Berufsjahre verbracht hatte. Bekanntheit und Wertschätzung des deutschen Privatgelehrten hat sich aus seiner mehrjährigen Südamerika-Expedition vor über zwei Jahrhunderten bis zum heutigen Tag erhalten.

Als Gastprofessor wird sich Prof. Bogner in Havanna vor allem um quantitative empirische MINT-Unterrichtsforschung kümmern. Eine erste Forschungsstudie ist zusammen mit dem kubanischen Team in Havanna zur Publikation eingereicht, eine weitere Studie nun auf den Weg gebracht.

"Bei allen wirtschaftlichen Problemen hat Bildung in Kuba einen enorm hohen Stellenwert", so Bogner. "Nirgendwo auf der Welt wird prozentual pro Einwohner mehr Geld für diesen Budgetbereich bereitgestellt. Dabei wird der Rat der Universität Bayreuth mit ihrer langjährigen Expertise ganzheitlicher Lehrerbildung geschätzt, schließlich beschreitet die MINT-Lehrerbildung in Bayreuth seit über 15 Jahren wegweisend innovative Wege." Stichworte hierfür sind die Polyvalenz des Studiengangs, die verstärkte Schulpraxis-Einbindung oder eine solide verpflichtende Multimedia-Ausbildung. Der Leuchtturm der Universität Bayreuth ist der deutschlandweit einmalige MINT-Studiengang ELITE-Lehramt PLUS, der hochbegabten Lehramtsstudierenden einen Abschluss als Master of Science bietet.