Junge Frauen in der Gaming-Branche
Emily Panzer und Michelle Nims haben den „Girls in Games“ Jam gewonnen. Die beiden Studentinnen berichten in UBTaktuell, wieso Gaming längst keine Männerdomäne mehr ist.
Mit dem Begriff „Gaming“ werden oft dunkle Keller, große Computerstühle und übernächtigte Männer mit Chipstüten assoziiert. Doch Emily Panzer und Michelle Nims zeigen, dass diese Vorstellung ein absoluter Trugschluss ist. Die beiden Studentinnen der Universität Bayreuth beschäftigen sich intensiv mit Computerspielen, können sich vorstellen, in diesem Bereich später einmal zu arbeiten. Und die Chance ist nicht gerade schlecht, denn die Studentinnen des Bachelors Medienwissenschaft und Medienpraxis sind sehr talentiert und haben jüngst sogar bei einem internationalen „Girls in Games“ Jam abgeräumt.
Der Wettbewerb, den die beiden jungen Frauen nun gewonnen haben, war von der amerikanischen Seite „GameJolt und den Amazon Web Services ausgerufen gewesen. Das Thema: „Strong female characters“. Am Freitag begann der Wettbewerb, bis Sonntag hatten die beiden Bayreutherinnen Zeit, sich ein Konzept zu überlegen. „Der Jam war nicht sehr anders als die, die wir aus Deutschland kannten“, erzählt Michelle Nims. „Allerdings war dieses Mal der Fokus auf dem Konzept und es musste am Ende kein Prototyp stehen.“ Das Konzept der Bayreuther Studentinnen überzeugte – sie gewannen ein Preisgeld von 500 Dollar. „Viel cooler war aber, dass wir unser Spiel vor weiblichen Lead-Characters der Industrie vorstellen durften und diese uns dann auch direkt Feedback geben haben“, sagt Panzer.
Der Jam bestätigt das, was Emily Panzer bereits aufgefallen war. „Es ist total schön zu sehen, dass mittlerweile immer mehr Frauen in der Gaming-Branche zu finden sind“, sagt sie. Und es wird auch immer normaler, dass Frauen in der Gaming-Branche beruflich Fuß fassen. Emily Panzer hat bereits ein Praktikum in der Industrie gemacht und dabei festgestellt, dass man mit guten und durchdachten Ideen durchaus auch als Frau gehört wird. Allerdings: „Man hat als junge Frau so ein bisschen den Druck keinen Fehler zu machen, damit man weiterhin ernst genommen wird.“
Einen Konkurrenzkampf zwischen Männern und Frauen im Games-Bereich kennt Michelle Nims aus Bayreuth gar nicht. „Es ist zwar schon so, dass die meisten, die in den Games-Bereich wollen, Männer sind. Aber in unserer Studenten-Bubble lernen wir alle voneinander und helfen uns anstatt in Konkurrenz zueinander zu stehen.“
So hatten sich auch Nims und Panzer kennengelernt. „In unserem Studium macht man viele Gemeinschaftsprojekte“, sagt Nims. Daher kenne man sich schnell. „Und man merkt auch, mit wem man gerne zusammenarbeitet“, ergänzt Panzer. Zu den Games Jams kamen die beiden wie die meisten Komiliton*innen. „Man schaut natürlich, was die älteren Semester so machen“, sagt Panzer. Außerdem werde man auch motiviert sich selbst etwas anzueignen. Und die an der Universität veranstalteten Game Jams tragen auch dazu bei, dass die Studierenden sich mit dem Thema Gaming beschäftigen. Die Grundlagen dafür werden im Studium ohnehin gelegt.



