In diesem Sommer wird das GO Forschung-Team eine spannende und aufschlussreiche Informationsveranstaltung ausrichten, um das Bewusstsein für das transformative GO Forschung-Projekt auf dem Campus weiter zu schärfen. Die Veranstaltung im Glashaus dient als Plattform für junge Forschende und Studierende, um sich intensiv mit der Integration von Geschlechteraspekten und Intersektionalität in der akademischen Forschung auseinanderzusetzen. Sie zeigt auch, was bisher unter dem Projektdach von „GO Forschung gelaufen ist – und sie ist offen für jede und jeden.

Exzellente Forschung erfordert einen geschlechtersensiblen Ansatz. Wissenschaftliche Belege zeigen, dass Forschung, die nur ein Geschlecht berücksichtigt, zu unvollständigen Ergebnissen führen kann. In den letzten Jahren hat aber die Bedeutung der Integration von geschlechtersensiblen Aspekten in der akademischen Arbeit zunehmend an Anerkennung gewonnen. Durch die Anwendung einer intersektionalen Linse können Forscher ein ganzheitlicheres Verständnis für die vielfältigen Erfahrungen von Individuen und Gemeinschaften gewinnen. Die Einbeziehung von Geschlecht und Intersektionalität in die Forschung erweitert nicht nur den Untersuchungsbereich, sondern stellt auch traditionelle Methodologien in Frage, die möglicherweise bestimmte Stimmen oder Erfahrungen bisher übersehen haben. Dieser inklusive Ansatz führt zu Forschungen, die die gesellschaftlichen Komplexitäten besser widerspiegeln und das Potenzial haben, zu sozialem Wandel und Politikgestaltung beizutragen.

Das will GO Forschung auch an der Universität Bayreuth voranbringen. Bisher profitierten vier Teams von finanzieller Unterstützung im Rahmen von GO Forschung: GO Forschung Budget
  • Exploring Gender Pay Gap in Science
  • GOCART – Gender-Oriented Car Acquisition Relationship Testing
  • Forschungsvorhaben zu Geschlechtswahrnehmung von Künstlicher Intelligenz und mögliche Konsequenzen dieser geschlechtsspezifischen Wahrnehmung
  • Shifting the Lens: Empowering Gender and Intersectional Sensitive Struggles through Photovoice in Lagos


Sie präsentieren ihre Erfahrungen beim Sommer-Event am 5. Juni im Glaushaus auf dem Campus: Forschende aus verschiedenen Bereichen, die erfolgreich Geschlechterüberlegungen in einem intersektionalen Rahmen in ihre Studien integriert haben, werden ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern teilen. Die Speaker werden zeigen, wie Geschlechter und Intersektionalität ihre Forschung bereichert und ihre Perspektiven erweitert haben, was zu umfassenderen und nuancierteren Erkenntnissen beiträgt. Die Veranstaltung bietet so die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, wie Geschlechteraspekte in einem intersektionalen Rahmen in Forschungspraktiken eingewoben werden können – sei es bei der Gestaltung von Forschungsfragen, Datenerhebungsmethoden oder der Interpretation von Ergebnissen. Die Nutznießer werden die Herausforderungen erläutern, denen sie begegnet sind, die Strategien, die sie angewendet haben, und die Vorteile, die sich aus der Einbeziehung dieser wichtigen Faktoren ergeben haben.

Die Veranstaltung verspricht, eine wertvolle Lernerfahrung für jene zu sein, die daran interessiert sind, wie Geschlechter und Intersektionalität die Forschung prägen und verbessern können. Egal, ob als Studierende, Forschende oder einfach Interessierte an geschlechter- und intersektional inklusiver Forschung: Wir präsentieren die notwendigen Werkzeuge und Einblicke, um diese wichtigen Konzepte zu verstehen und anzuwenden.

Datum: 5. Juni
Ort: Glashaus
Zeit: 17:00

Hintergrund: Ein Herzinfarkt bahnt sich bei Frauen anders an als bei Männern, auch die Therapie muss anders verlaufen. Doch lange wurden nur die „männlichen“ Symptome erfragt und Heilungsmethoden angewandt, weil die Forschung zu dem Thema vor allem auf männlichen Daten fußte. Oder: Wenn Künstliche Intelligenz nur mit Daten von Männern gefüttert wird, wird sie bei der Personalauswahl oder der Entscheidung über eine Investition immer männliche Bewerber oder männlich geleitete Unternehmen bevorzugen. Oder: Städte und Infrastrukturen können sicherer und mobilitätsausgewogener werden, wenn sich die Planungen an den Lebensverhältnissen aller Menschen orientieren. Dazu muss die den Planungen zugrundeliegende Wissenschaft die Mobilitätsbedürfnisse aller Geschlechter und soziodemografischer Gruppen erforschen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen seiner Ausschreibung „Geschlechteraspekte im Blick“ fünf Jahre lang „GO Forschung“ mit ca. 850.000 Euro. “GO Forschung” beinhaltet Maßnahmen, die sich an Studierende und Early Career Researcher richten, weil sie die Forschung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gestalten und Innovationen hervorbringen werden. Theorieseminare, Werkstattgespräche, ein Preis, finanzielle Förderung für Forschungsprojekte und ein Zertifikat an der WiN-Academy.

Webmaster: Team UBTaktuell