Vom Umbruch geprägt
Seit dem 01. April ist Dr. Annette E. Götz neue Leitung der Servicestelle Forschungsförderung an der Universität Bayreuth.
Ihre berufliche Laufbahn hat Dr. Annette E. Götz bereits an viele Orte gebracht. Nun ist sie mit einem reichen Erfahrungsschatz und viel Expertise im Wissenschaftsmanagement an der UBT angekommen, wo sie seit April die Leitung der Servicestelle Forschungsförderung innehat. Ursprünglich stammt Götz aus Darmstadt, wo sie 1992 ihr Diplomstudium im Fachgebiet Geowissenschaften abschloss. Ihre Promotion führte sie wenige Jahre nach der Wende in Kooperation mit der Uni Jena im damals „wilden Osten“ durch, wo sie zu Kalksteinvorkommen Mitteldeutschlands forschte. „Das war eine sehr spannende Zeit für mich, in der ich auch teils berührende Geschichten gehört und erlebt habe“, sagt Götz.
Nach der Promotion, einem Post Doc an der TU Darmstadt und der Tätigkeit als Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Halle war sie ab 2010 für längere Forschungsaufenthalte in Südafrika und Australien, forschte zu Geothermie und war in der Lehre tätig, bevor sie 2015 nach England ging und dort an der Keele University und University of Portsmouth lehrte. Dann der nächste Umbruch: das Referendum zum Brexit. „Am Tag danach herrschte an der Uni eine sehr bedrückte Stimmung, es war ein Schock für das wissenschaftliche und insbesondere das ausländische Personal“, erinnert sich Götz. Plötzlich standen Forschungsprojekte vor neuen Herausforderungen bezüglich der finanziellen Förderungen, das hat Götz beim eigenen internationalen Verbundprojekt zum Thema Tiefengeothermie miterlebt.
Im Jahr 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – kehrte sie nach Deutschland zurück und entschied sich für den Wechsel von der Forschung ins Wissenschaftsmanagement. Sie leitete an der TU Ilmenau das Rektoratsbüro, war anschließend in Hannover Projektleitung eines Forschungsprojekts zur Endlagerung von Atommüll und war zuletzt an der Hochschule Fulda im Bereich Forschung und Transfer tätig. „Wie können neugierige Menschen ihre neuen Forschungsideen gefördert bekommen? Wo passen sie hin? Um diese Fragen zu beantworten, ist der enge Austausch zwischen Wissenschaft und Forschungsförderung von entscheidender Bedeutung. Das ist einer der Punkte, die mir im Bereich Forschungsförderung am meisten Spaß machen“, sagt Götz. Der persönliche Kontakt zwischen den Forschenden am Campus und dem wissenschaftsunterstützenden Personal ist ihr ein besonderes Anliegen, aus dem sie sich auch für die UBT entschieden hat. „Die kurzen Wege am Campus, dass man Leute auch mal in der Mensa trifft, und dass die Uni Bayreuth nicht zu groß ist, um diesen persönlichen Kontakt zu verlieren – diese Faktoren haben mich von der UBT überzeugt“, berichtet Götz.
In ihrer neuen Position als Leiterin der Servicestelle Forschungsförderung möchte Götz die bereits vorhandenen Stärken der UBT weiter fördern und Kooperationen mit anderen Universitäten in Verbund- oder Netzwerkforschung weiter ausbauen. Mit bereits etablierten und international sichtbaren Profilfeldern habe die UBT schon viel zu bieten. „Ich finde, es ist von unschätzbarem Wert, den Konkurrenzgedanken zwischen Forschungseinrichtungen zu minimieren und sich stattdessen zu vernetzen, um die eigenen Stärken in den Verbund einzubringen. So profitieren alle Seiten von der Forschung. Themen wie Klimawandel, Sicherheit, Demokratie, aber auch Ernährung und Gesundheit sind solche, die nur global und damit vernetzt zu lösen sind“, sagt Götz. Die Vernetzung voranzutreiben, ist ein Aspekt, auf den sie sich besonders freue. „Die Aufgabe, Forschende unterschiedlicher Fachdisziplinen bei der Beantragung und Umsetzung ihrer Forschungsvorhaben zu unterstützen, ist für mich sehr vielfältig und spannend. Mit meinem Start an der UBT freue ich mich darauf, gemeinsam mit meinem Team und im engen Austausch mit den neuen Kolleginnen und Kollegen der Universitätsverwaltung die Rahmenbedingungen für herausragende Forschung erfolgreich weiterzuentwickeln“, so Götz.

