Prof. Dr. Harald Oberhofer absolvierte sein Studium der Physik an der Universität Wien, wo er auch – nach einer zusätzlichen Master-Ausbildung in der Simulation verschiedener Materialien an der ENS Lyon – 2008 in Computational Physics promovierte. Während seiner Doktorarbeit entdeckte er sein Interesse an Transportprozessen und konnte im Rahmen eines Post-doktoralen Aufenthalts an der University of Cambridge, UK, wertvolle Erfahrungen auf dem Gebiet sammeln. Darauf wechselte Oberhofer an die Technische Universität München, zuerst mit einem Humboldt Forschungsstipendium und später als Habilitant und Gruppenleiter am Lehrstuhl für Theoretische Chemie. Im Jahr 2017 habilitierte er und erhielt zwei Preise, den Ernst Haage-Preis für chemische Energiekonversion sowie den Hans-Fischer-Gedächtnispreis für seine Forschungsarbeiten.
Diese fokussieren auf die computer- und datengestützte Untersuchung von Transportprozessen von Ladungsträgern in verschiedensten Materialien von Batteriematerialien und photo-elektrokatalysatoren zu (metall-) organischen Halbleitern. Der Prozess stützt sich dabei immer auf den Aufbau eines grundlegenden physikalischen Verständnisses der mikroskopischen Prozesse mittels ab-initio Simulationen. Die dabei generierten Daten werden dann mittels statistischer Methoden, sogenanntem Data Mining, und maschinellem Lernen analysiert, um generelle Designkriterien für die betrachteten Materialien zu extrahieren. Diese Herangehensweise erlaubt es, auch experimentelle Daten zu berücksichtigen sowie das experimentelle Design der Materialien zu unterstützen, was innerhalb des Bayerischen Zentrums für Batterietechnik (BayBatt) ein vielversprechender Ansatz für leistungsstarke Batterieforschung in interdisziplinären Kooperationen ist.