InDEED Forschungsprojekt untersucht den Einsatz von Blockchain im Energiesektor
Erstes Jahr des öffentlich geförderten Forschungsprojekts InDEED wurde erfolgreich abgeschlossen.
Im Mai 2020 ist das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Forschungsprojekt InDEED mit einem Kick-off-Workshop in die dreijährige Arbeitsphase gestartet. Das Forschungsprojekt wird seitens der Universität Bayreuth von Prof. Dr. Jens Strüker, Professor für Wirtschaftsinformatik und Digitales Energiemanagement, geleitet.
Im ersten Projektjahr hat sich die Universität Bayreuth konzeptionell intensiv mit der Gestaltung der Gesamtarchitektur der Blockchain-Plattform beschäftigt und damit die Grundlage für die nächste Phase des Forschungsprojekts eingeleitet. Aktuell (Stand Januar/Februar 2021) befasst sich das Projektteam mit der Umsetzung der Plattform und wird im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit demnächst ein Diskussionspapier zur Zukunft der Blockchain in der Energiewirtschaft veröffentlichen. Insgesamt blickt das Projektteam positiv auf das erste Jahr zurück, steht jedoch vor einigen Herausforderungen, unter anderem wie sich der geplante Feldversuch unter der herrschenden Pandemie durchführen lässt.
Anwendung von State of the Art-Technologien
Neben dem Einsatz von Blockchain zeichnet sich das Forschungsprojekt vor allem durch seine Innovationskraft aus. Insbesondere verspricht die Verknüpfung von neuartigen Konzepten wie Zero-Knowledge-Proofs (ZKPs) und Self-Sovereign Identities (SSI) Herausforderungen wie Datenschutz, Skalierbarkeit und Performanz zu bewältigen. Hierbei ermöglichen Zero-Knowledge-Proofs, die Richtigkeit von Prozessen automatisiert und ohne die Offenlegung von personenbezogenen Daten zu beweisen. Bei SSI hingegen handelt es sich um ein dezentrales Identitätsmanagement, welches sich als besonders interessant für die Authentifizierung sowie Autorisierung von energiewirtschaftlichen Akteuren erweist. InDEED zählt zu den ersten Projekten, welches die Anwendung oben aufgeführter State of the Art-Technologien erforscht.
Forschungsarbeit in Zeiten von Covid19
Die Kommunikation und Abstimmung unter den Konsortialpartnern, zu welchen die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. und die Stiftung Umweltenergierecht e.V. zählen, als auch mit den teilnehmenden Praxispartnern gestaltet sich trotz der pandemiebedingten Rahmenbedingungen reibungslos und erfolgreich. Um insbesondere den teilnehmenden Projektpartnern aus der Energiewirtschaft ein übergreifendes Verständnis für die konzeptionellen Überlegungen und angewendeten Techniken zu verschaffen, wurden diverse virtuelle Workshops, u.a. zu Blockchain, Kryptographischen Verfahren, und generellen Digitalisierungsthemen in der Energiewirtschaft veranstaltet. Darüber hinaus sind Deep Dive Events zu Spezialthemen wie ZKP oder SSI geplant, die den Praxispartnern einen tieferen Einblick über die im Rahmen des Forschungsprojekts behandelten Themen der Konsortialpartner vermitteln soll.
Universität Bayreuth unterstützt das Projekt mit technischer Expertise
Das Projekt wird vom Fraunhofer Blockchain-Labor an der Universität Bayreuth gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. und mehreren Anwendungsunternehmen bearbeitet. Dabei befasst sich die Universität primär mit der technischen Konzeptionierung, Umsetzung und Begleitung des Feldversuches. Dies beinhaltet die Konzeption der Blockchain-Architektur und des technischen Governance-Modells sowie der Umsetzung der beiden Anwendungsfelder auf der Plattform. Zudem werden Tests sowohl in kontrollierter Umgebung als auch in einem Feldversuch durchgeführt. Zudem gehört zur Arbeit der Universität Bayreuth die Bewertung der Plattform hinsichtlich ihrer Skalierbarkeit, Zukunftsfähigkeit und Replizierbarkeit und die darauffolgenden Handlungsergebnisse. Die Vermittlung der wissenschaftlichen Ergebnisse sowie deren öffentliche Kommunikation stehen zudem im Vordergrund.