Die Entscheidung für ein Studium der Ingenieurwissenschaften ist wegweisend für die berufliche Zukunft – ebenso entscheidend ist die Wahl der richtigen Universität. Die Uni Bayreuth bietet angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren nicht nur eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung, sondern überzeugt auch durch interdisziplinäre Forschungsansätze, moderne Ausstattung und eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie. Doch was macht das Studium hier wirklich einzigartig? Im Interview mit Prof. Dr.-Ing. Stephan Tremmel, Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, werfen wir einen genaueren Blick auf die Stärken der Ingenieurwissenschaften in Bayreuth.

UBTaktuell: Warum sollte man Ingenieurwissenschaften an der Uni Bayreuth studieren?

Die gut strukturierten ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengänge sind konzipiert für Generalisten und überwiegend interdisziplinär ausgerichtet. Sie geben somit einen ersten Überblick über die faszinierende Vielfalt der Ingenieurwissenschaften. Studieninteressierte und -anfänger müssen sich also noch nicht gleich zu Beginn in ihrer Ausrichtung festlegen. Dies gilt in ähnlicher Form auch für die interdisziplinären Studiengänge – sie verknüpfen zwei Fachwelten miteinander und wenden sich an Menschen, die sich im späteren Berufsleben an der Schnittstelle dieser Fachwelten, zum Beispiel zwischen Technik und Wirtschaft, bewegen möchten. Die Studiengänge sind wissenschaftsorientiert und ermöglichen dadurch eine anschließende Promotion zum Doktor der Ingenieurwissenschaften, gleichwohl weisen sie allesamt auch einen hohen Praxisbezug auf. Sie qualifizieren somit sowohl für eine Karriere in der Wissenschaft als auch in der Industrie oder im öffentlichen Dienst. Außerdem möchte ich – gerade im Hinblick auf die interdisziplinären Studiengänge – den Campus der kurzen Wege und das hervorragende Betreuungsverhältnis an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften hervorheben.

Die Masterstudiengänge dienen der Spezialisierung. Neben „Klassikern“ – wie Maschinenbau, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik oder Elektrotechnik und Informationssystemtechnik – werden auch Masterstudiengänge angeboten, die aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreifen, zum Beispiel Energietechnik, Umwelt und Ressourcentechnologie oder Batterietechnik. Hervorheben möchte ich, dass die Fakultät für Ingenieurwissenschaften besonders forschungsstark ist. Wer bei uns studiert, kommt frühzeitig mit Forschung in Kontakt und hat dadurch die Chance, die Ingenieurmethoden, Werkzeuge und Prozesse für Übermorgen mitzugestalten.

Welche Spezialisierungen sind bei den Studiengängen möglich und wie interdisziplinär sind sie ausgerichtet?

In allen unseren Bachelorstudiengängen setzen wir zunächst auf eine breite Ausbildung in den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen. In unserem zentralen Studiengang Engineering Science ist im weiteren Studienverlauf durch Wahl eines Studienschwerpunkts eine erste Spezialisierung möglich. Wir bieten hier an: Produktentwicklung und Produktion, Automotive und Mechatronik, Energietechnik sowie Biotechnologie und chemische Verfahrenstechnik. Diese Spezialisierungen können in den jeweiligen Masterstudiengängen aufgegriffen und weiter vertieft werden. 

Alle unseren weiteren Bachelorstudiengänge sind interdisziplinär ausgerichtet. So schlägt der Studiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik die Brücke zur Angewandten Chemie. Der Studiengang Elektrotechnik und Informationssystemtechnik verknüpft optimal Ingenieurwissenschaften und Informatik. Der Studiengang Umwelt- und Ressourcentechnologie vernetzt Umwelt- und Verfahrenstechnik, Ressourcentechnologie und Geowissenschaften. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen schließlich wendet sich an Menschen, die im späteren Berufsleben an der Schnittstelle von Technik und Ökonomie bewegen möchten. Alle genannten interdisziplinären Studiengänge erlauben im Masterstudium ebenfalls Spezialisierungen und bieten den Studierenden dabei sehr viele Wahlmöglichkeiten.

Bei den Masterstudiengängen möchte ich noch zwei Studiengänge hervorheben, die sich durch ein besonders hohes Maß an Interdisziplinarität auszeichnen: Sporttechnologie – angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Sport- und Ingenieurwissenschaften – und den ganz neuen, englischsprachigen Studiengang Digitalization & Sustainability in Materials Science & Engineering, welcher die drei Themen Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenführt.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch den Studiengang Batterietechnik, der sich an Spezialisten für neue Energiespeichertechnologien für Fahrzeuge, Gebäude und Netze wendet.

Greifen die Studiengänge aktuelle Forschungstrends auf?

Die Fakultät beobachtet Trends in den Ingenieurwissenschaften sehr genau und integriert diese rasch und zweckmäßig in ihr Studienangebot. Nachhaltige Produkte und Prozesse sind ein solcher Trend, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ein anderer. Diese Trends schlagen sich beispielsweise in unseren gut etablierten Masterstudiengängen Materialwissenschaft und Werkstofftechnik oder Maschinenbau nieder. Verweisen möchte ich aber auch noch einmal auf den neuen Masterstudiengang Digitalization & Sustainability in Materials Science & Engineering, der die genannten Trends explizit aufgreift und durch das vollständig englischsprachige Lehrveranstaltungsangebot gezielt internationale Studieninteressierte anspricht.

Wie vernetzt ist die Fakultät mit der Industrie?

Die Kooperationen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften mit der Industrie sind mannigfaltig, eng und weitgehend. Sie reichen von Kooperationen im Bereich des Wissens- und Technologietransfers mit kleinen und mittleren Unternehmen der Region, über die industrielle Gemeinschaftsforschung in Forschungsvereinigungen bis hin zu bayern- oder deutschlandweiten Verbundforschungsprojekten. Hinzu kommt die sogenannte Auftragsforschung, bei der Lehrstühle unmittelbar mit Unternehmen, meist Konzernen, gemeinsam an den Prozessen und Produkten von morgen forschen.

Welche Karrierechancen und Berufsfelder stehen den Absolventinnen und Absolventen der Fakultät zur Verfügung?

Unsere Absolventinnen und Absolventen sind höchst nachgefragte Fach- und Führungskräfte mit besten Aussichten auf interessante Tätigkeiten und Karrieremöglichkeiten. Sie forschen an neuen Materialien, Prozessen und Produkten. Sie entwickeln und konstruieren, berechnen und simulieren technische Systeme, also Maschinen, Fahrzeuge, Apparate und Geräte aller Art. Sie planen deren Herstellung und gestalten effiziente Fertigungs- und Montageprozesse. Sie kümmern sich um die Inbetriebnahme von Systemen und Netzen, sorgen für deren reibungslosen Betrieb und auch um ihre Verwertung nach dem Erreichen der Lebensdauer. Unsere Absolventinnen und Absolventen arbeiten vor allem in der produzierenden Industrie – im Mittelstand ebenso wie im Großkonzern –, in Ingenieurbüros, in Prüf-, Klassifikations- und Beratungsgesellschaften, in Forschungseinrichtungen sowie im öffentlichen Dienst.

Mehr Informationen zur Fakultät für Ingenieurwissenschaften und einem Studium der Ingenieurwissenschaften an der Uni Bayreuth:

https://www.ing.uni-bayreuth.de/de/index.html

Prof. Dr.-Ing. Stephan Tremmel

Prof. Dr.-Ing. Stephan Tremmel

Inhaber des Lehrstuhls für Konstruktionslehre und CAD
Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Universität Bayreuth
Universitätsstraße 30 / FAN C
D-95447 Bayreuth
Telefon: +49 (0) 921 / 55-7194
E-Mail: stephan.tremmel@uni-bayreuth.de
www.konstruktionslehre.uni-bayreuth.de

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