Die Universität Bayreuth zeichnet sich durch interdisziplinäre Zusammenarbeit aus. Das Institut für Fränkische Landesgeschichte (IFLG) ist hierfür ein Paradebeispiel. Und noch mehr: Nicht nur die einzelnen Professuren arbeiten hier eng zusammen, auch die Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg ist außergewöhnlich.

Forschungskolleg Franken

„Besonders das Forschungskolleg Franken ist ein Paradebeispiel von Interdisziplinarität“, sagt Prof. Dr. Martin Ott, Lehrstuhlinhaber Fränkische Landesgeschichte. „Es sitzen hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der verschiedensten Fachbereiche zusammen. Die verschiedenen Blickwinkel bereichern dabei alle.“ Neben den zu erwarteten Historiker*innen aus sämtlichen Bereichen der Geschichtswissenschaften sind auch die Fachbereiche Archäologie, Musiktheater und Volkwirtschaft vertreten.

Auch Marcus Mühlnikel, Akademischer Oberrat am IFLG, schätzt die Arbeit im Forschungskolleg. „Es ist einfach ein riesen Netzwerk. Das hilft während der Forschungstätigkeit, aber auch danach. Ich finde es auch total interessant zu sehen, wie die verschiedenen Qualifikationsstufen neue Perspektiven zeigen, denn es sind sowohl Studierende dabei, die gerade an der Bachelorarbeit sitzen, als auch welche, die die Masterthesis schreiben, die promovieren und sogar habilitieren. Dieses übergreifende Zusammenarbeiten hilft allen Beteiligten weiter.“

Inhaltlich sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Forschungskolleg Franken natürlich trotzdem verbunden. Im Fokus stehen verschiedene Formen und Narrationen von Strukturwandel in den historischen Landschaften Frankens – einem in besonderem Maße durch Vielfalt und Dynamik geprägten Raum, sei es in wirtschaftlicher, politischer oder kultureller Hinsicht. Der akteurszentrierte Blick soll dabei sowohl den grundlegenden Veränderungsprozessen selbst als auch den ihnen immanenten Raumkonstruktionen gelten.

Informatik und Geschichte

Doch auch über das Forschungskolleg Franken hinaus kooperieren die Mitarbeitenden am IFLG mit anderen Mitgliedern der Hochschulfamilie der Uni Bayreuth. So zum Beispiel ist das XR-Tutor-Projekt eine Zusammenarbeit mit der Informatik. „Hier wird digital aufgearbeitet, wie die Einrichtung des Rothen Zimmer der Kemenate früher ausgesehen hat“, erklärt Mühlnikel. Konkret heißt das, die Historiker*innen arbeiten aus historischen Bildern und Textquellen heraus, wo welches Möbelstück stand, wo die Teppiche hingen oder welche Farbe das Holz hatte. Die Informatiker des Teams um Prof. Dr. Michael Guthe arbeiten mit diesen Ergebnissen weiter und modellieren die 3D-Umgebung.

Schließlich kann dann eine XR-Brille aufgezogen werden, mit der man sich im digitalen Raum bewegt und in eine längst vergangene Zeit eintauchen kann. Auch der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume hatte bei seinem Besuch im April das digitale Rothe Zimmer besucht.

Zukunftsprojekte

Auch für die Zukunft sind schon weitere interdisziplinäre Projekte geplant. „Gerade im August erst haben wir einen Antrag gestellt. Wenn der durchgeht, werden wir gemeinsam mit dem Geomorphologen fachübergreifend zusammenarbeiten“, sagt Marcus Mühlnikel. Um was es sich genau handeln wird? Das bleibt (vorerst) noch geheim.

Dr. Marcus MühlnikelAkademischer Oberrat am Institut für Fränkische Landesgeschichte

Marktplatz 1
95349 Thurnau
Tel.: +49 (0) 9228 / 99605-15
E-Mail: marcus.muehlnikel@uni-bayreuth.de & marcus.muehlnikel@uni-bamberg.de

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