Prof. Dr. Janosch Hennig studierte Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin und zog dann nach Schweden, Linköping, um 2009 zu promovieren, einschließlich um Forschungsaufenthalte am Karolinska Institut, Stockholm, und an der University of Toronto, Kanada, zu absolvieren. Mit einem EMBO-Langzeitstipendium und einem Postdoc-Stipendium des Schwedischen Forschungsrats führte er seine Postdoc-Arbeiten am Helmholtz Zentrum München und an der Technischen Universität München durch. Anschließend erhielt er ein Emmy Noether-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und begann 2015 als Gruppenleiter am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) Heidelberg.
Die Forschung der Gruppe von Prof. Dr. Janosch Hennig Gruppe zielt auf ein detailliertes strukturelles Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse bei der Transkription und Translation, den beiden Kernmechanismen des Lebens. Beide sorgen für eine konstante Versorgung jeder Zelle mit verschiedenen Proteinen und RNAs, und Defekte führen häufig zu Krankheiten. Die allgemeinen Aspekte der beiden molekularen Prozesse sind gut verstanden, aber wie diese durch RNA und RNA-bindende Proteine reguliert werden, ist noch wenig bekannt. Die Arbeitsgruppe von Hennig will daher die Frage beantworten, wie die RNA-Strukturen von mRNAs und langen nicht-kodierenden RNAs sowie deren Interaktionen mit RNA-bindenden Proteinen diese Prozesse beeinflussen. Dazu kombiniert die Arbeitsgruppe das gesamte Spektrum strukturbiologischer Techniken: NMR, Röntgenkristallographie, Kryo-Elektronenmikroskopie und Kleinwinkelstreuung.