Kühnes Grünes – Neues von Green Campus

Die Universität Bayreuth hat Zuwachs bekommen. So ließe sich die jüngste Veränderung des Organigramms interpretieren, die in Form eines unscheinbaren Kastens namens ‘Stabsabteilung – Green Campus‘ erfolgte. Nachhaltigkeit als dauerhaftes und zentrales Anliegen der gesamten Universität wurde zwar bis vor kurzem faktisch schon gelebt, nun erfolgte damit konsequenterweise auch die organisatorische Verankerung.

Dahinter verbirgt sich ein bunter Strauß an Projekten und weitreichenden Neuerungen, getragen von einem aktuell zehnköpfigen Team motivierter Studierender und Promo- vierender. Dem erklärten Ziel, Nachhaltigkeit als Querschnittsthema für die gesamte Uni- versität zu denken und zu leben, konnte im zurückliegenden Semester wieder deutlich näher gekommen werden.

Der Erarbeitungsprozess der Nachhaltigkeitsstrategie (NHS) der Universität gewinnt weiter an Kontur. Zu Beginn stand die unermüdliche Arbeit der Mitglieder des AK Nachhaltigkeit des Studierendenparlaments, welche ihre Sommerferien darauf verwendeten, einen ersten Entwurf anzufertigen. Nun startet der universitätsweite Diskussionsprozess, an dem sich Vertreterinnen und Vertreter aller Anspruchsgruppen beteiligen werden. In Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung koordiniert Green Campus diesen intensiven und zeitaufwendigen Prozess. Das Ziel ist es, noch in diesem Sommer die NHS durch den Senat verabschieden zulassen, wodurch die Universität Bayreuth deutschlandweit unter den Vorreitern wäre.

Großer Andrang bei der Eröffnung der ‘Rad- Box‘.

Eine Maßnahme von besonderer Tragweite ist das Zusatzstudium Nachhaltigkeit. Die Uni Bayreuth ist ihrem Selbstverständnis nach bereits eine interdisziplinär ausgerichtete Hochschule – höchste Zeit also, allen Studierenden die Möglichkeit zu eröffnen, aus einem ge-meinsamen Fundus an Lehrveranstaltungen wählen zu können. Das Zusatzstudium soll im kommenden Wintersemester starten.

Die Einführung der Mehrwegbecher auf dem Campus ist ein unmittelbarer und effektiver Beitrag zum Umweltschutz. Die hierdurch eingesparten ca. 400.000 Pappbecher pro Jahr ersparen uns allen nicht nur einen Müllberg, der aufeinandergestapelt von Bayreuth bis Nürnberg gereicht hätte, sondern sind auch mit einer Preissenkung an den Kaffeeautomaten verbunden. Es werden in enger Absprache mit dem Studentenwerk Oberfranken weitere Mehrwegsysteme folgen, um das Müllaufkommen konsequent zu reduzieren.

Auch in den Bibliotheken konnte ein wirkungsvolles Instrument zur Müllvermeidung eingeführt werden: Seit Oktober 2019 stehen Tragekörbe zur Verfügung, welche die bisher verwendeten Plastiktüten ersetzen.

Vergabe des Nachhaltigkeitspreises: Horst Eggers, Preisträger Markus Klar, Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible (v.l.)

Diesen Maßnahmen liegt die Idee zugrunde, Komfort und Umweltfreundlichkeit zusammen zu denken. Kann diese Einheitlichkeit nicht hergestellt werden, so entscheiden sich Campusangehörige oftmals weiterhin für die bequemere Handlung. Wollen beispielsweise unter Zeitdruck auf der Toilette die Hände getrocknet werden, landet sodann manchmal ein ganzes Bündel an Papiertüchern in den Mülleimern. Oder möchte man einen Einkauf mit dem Auto sofort erledigen, ist dies zumeist mit einer geringen Auslastung verbunden, wo sich mit entsprechend Vorlauf möglicherweise auch eine Mitbewohnerin / ein Mitbewohner angeschlossen hätte. Aus diesem Grund hat Green Campus Folien ausgearbeitet, welche positive Verhaltensmuster aufzeigen und von allen Beamern auf dem Campus während des Passivbetriebs projiziert werden. Außerdem wurden Aufkleber auf den Toiletten angebracht, welche unmittelbar und spielerisch auf den damit verbundenen Ressourcenverbrauch aufmerksam machen.

Weiterhin sind wir inzwischen zu einer gut besuchten Anlaufstelle bei vielen universitären Veranstaltungen geworden, beispielsweise Mensaabend, Rondell(V)ous, UNIKAT und Bayreuther Dialoge. Auch über die festen Öffnungszeiten steht Green Campus als vernet- zende und unterstützende Einrichtung bei Ideen mit Nachhaltigkeitsbezug parat.

Aufwertung zur Stabsstelle, eine zunehmende Anzahl an Projekten, die sowohl an Tiefe als auch Wirkung gewannen, ein knappes Dutzend Mitarbeitender – Green Campus hat sich fulminant entwickelt. Und doch sind wir im Kern keine Verwaltungseinheit, sondern die strukturell verankerte Sichtbarmachung der Vision eines nachhaltigen Campus, welcher sich durch Beteiligung aller Universitätsangehörigen auszeichnet und ein kraftvolles Signal weit über den Wirkungskreis der Universität hinaus sendet: Nachhaltigkeit ist kein Modewort, sondern schon bald gelebte Realität.

Jakob EberhagenStudentische Hilfskraft Green Campus

Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissen- schaften
Universität Bayreuth
Universitätsstraße 30 / B9
95447 Bayreuth
Telefon: 0921 / 55-3514
E-Mail: green.campus@uni-bayreuth.de
Web: https://www.nachhaltigkeit.uni-bayreuth.de/de/green-campus/index.html

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