Christoph Helbig „ist seit 2015 aktives Mitglied der ISIE und hat maßgeblich zu den Aktivitäten der Gesellschaft beigetragen“, schreibt die Organisation. Das Preiskomitee der ISIE zeigt sich „tief beeindruckt“ von Helbigs „herausragenden wissenschaftlichen Beiträgen“, zu denen Analysen der Kritikalität von Rohstoffen und Bewertungen der geopolitischen Risiken und Materialverluste in Ökobilanzierungen gehören. In der Jury sitzen die renommierten Wissenschaftler*innen Stefanie Hellweg, ETH Zürich, Schweiz, Ming Xu, Tsinghua University Peking, Andrea Hicks, University of Wisconsin-Madison, Shinichiro Nakamura, Waseda University Tokio und Yuan Yao, Yale University.

Die Ehrung ist nach Robert Laudise, einem Pionier in der Züchtung von Quarzkristallen, der als unter anderem Forschungsdirektor für Materialien bei den Bell Labs tätig war, benannt. Sie wird alle zwei Jahre an Forscher*innen unter 36 vergeben, Helbig ist 34 Jahre alt. Die ISIE fördert Industrial Ecology als Forschungsansatz auf dem Weg zur Nachhaltigkeit und zur Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft. Sie vernetzt Wissenschaftler*innen aus den Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften, politische Entscheidungsträger*innen, Manager*innen und Befürworter*innen, die an einer besseren Vereinbarkeit von Umweltbelangen und wirtschaftlichen Aktivitäten interessiert sind. 

Helbig ist Inhaber des Lehrstuhls für Ökologische Ressourcentechnologie. Dieser wurde im Februar 2022 an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Bayreuth gegründet. Hier geht es darum, globale Material- und Energieflüsse nachhaltiger zu gestalten. Dazu widmet sich der Lehrstuhl drei Fragekomplexen:

  • Welche Materialflüsse an Metallen und mineralischen Ressourcen treten auf, von welchen technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hängen diese ab und wie können wir diese Ressourcen stärker im Kreislauf führen? Dadurch kann zum Beispiel das Recyclingpotential für Lithium in den Elektrofahrzeugen von morgen bestimmt werden.
  • Welche Auswirkungen hat die Nutzung dieser Ressourcen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit und durch welche Prozesse, vom Bergbau bis zum Recycling, können wir diese Nutzung nachhaltiger gestalten?
  • Welche Prozesse und Materialen sind besonders kritisch für die zentralen Transformationsprozesse: die Energiewende, die Digitalisierung und die Circular Economy?   
  • Helbig sagt: „Für mich ist die Auszeichnung mit der Laudise Medal eine Ehre als Anerkennung für zehn Jahre Forschung im Bereich Industrial Ecology seit meinem Studienabschluss an der Universität Augsburg. Die Ehrung ist ein Ansporn, weiter im Bereich Materialflussanalyse für Metalle, kritische Rohstoffe und die Ökobilanzierung für Materialkreisläufe zu arbeiten. Diesen Themen widmen wir uns auch weiterhin am Lehrstuhl für Ökologische Ressourcentechnologie an der Universität Bayreuth. Ich danke der ISIE und dem Auswahlkomitee für die Auszeichnung und ich freue mich darauf, mich auch weiterhin in der Fachgesellschaft aktiv einzubringen.“ 

    Die ISIE veranstaltet ein Online-Symposium anlässlich der Preisverleihung für Christoph Helbig am Dienstag, 30. Januar 2024, 15:00 Uhr. Die Registrierung ist möglich über die Webseite der ISIE: https://is4ie.org/

    Christoph Helbig

    Prof. Dr. Christoph HelbigLehrstuhlinhaber für Ökologische Ressourcentechnologie

    Tel.: +49 921 55-7540
    E-Mail: Christoph.Helbig@uni-bayreuth.de
    Anja-Maria Meister

    Anja-Maria MeisterPressesprecherin der Universität Bayreuth

    Universitätsstraße 30
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