Das diesjährige Motto des deutschlandweit stattfindenden Maus-Türöffner-Tags war „Verborgene Schätze“. Aber welche verborgenen Schätze hat ein Forschungsbereich zum Thema Mikroplastik zu bieten? „Kunststoffe werden aus dem Rohmaterial Erdöl hergestellt und das ist eine endliche Ressource und ein kostbares Gut. Die daraus gewonnenen Kunststoffe sind also viel zu wertvoll, als dass wir sie als Müll einfach entsorgen sollten. Diese ‚Schätze‘ besser recyclebar zu machen oder dafür zu sorgen, dass ihre Zerfallsprodukte nicht langfristig in der Umwelt verbleiben, sind nur ein kleiner Ausschnitt unserer vielfältigen interdisziplinären Forschungsarbeiten und Aufgaben“, erklärt Prof. Andreas Greiner, Lehrstuhlinhaber Makromolekulare Chemie II und Co-Sprecher des SFB Mikroplastik.

Die wissbegierigen Kinder zwischen fünf und elf Jahren konnten selbst experimentieren und herausfinden, welchen Einfluss die Dichte von Kunststoffen auf deren Sinkverhalten in Süßgewässern und Salzgewässern hat. Besonders spannend fanden die Kinder Wasserflöhe, die für den Sonderforschungsbereich ein wichtiger Modellorganismus sind, um biologische Effekte von Mikroplastik zu testen. Wasserflöhe vermehren sich durch die sogenannte Jungfernzeugung, d.h. ein weiblicher Wasserfloh kann genetisch identische Töchter-Wasserflöhe erzeugen. Somit kann der Einfluss von anthropogenen Schadstoffen wie beispielsweise Mikroplastik gut untersucht werden – da immer gleiche „genetische Rahmenbedingungen“ beim Modellorganismus gegeben sind. Die Kinder haben ihr Wissen eingebracht und gemeinsam mit den Forscher*innen besprochen, welche Bedeutung Kunststoffe in unserem Alltag haben und wie ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen (gar nicht so) verborgenen Schätzen sein sollte.

Unterstützt wurde der Maus-Türöffner-Tag 2023 durch die Doktoranden Marco La Capra und Simon Wieland, die ihr Gespür zeigen konnten, komplizierte Forschungsergebnisse auch mal ganz einfach darzustellen. Die Studentin Lisa King unterstütze die beiden Doktoranden bei den Erklärungen für die Kinder. „Öffentlichkeitsarbeit, wie der Maus-Türöffner- Tag, bringt nicht nur neugierige Externe, wie Kinder, Schüler*nnen, Eltern und Lehrer*nnen mit dem SFB in Kontakt – auch intern lernen Mitwirkende und Studierende so die Forschung des SFB aus neuen Perspektiven kennen und stellen sich damit selbst der Herausforderung ihr Wissen zielgruppengerecht zu vermitteln“, sagt Melanie Pöhlmann, Projektkoordinatorin des SFB Mikroplastik. 

Andreas Dietl

Andreas DietlReferent für Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer beim SFB Mikroplastik

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