Als eine der ersten bayerischen Universitäten hat die Universität Bayreuth eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Zu ihr gehört auch die jährliche Verleihung des Nachhaltigkeitspreises für Abschlussarbeiten von Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible. Die drei preisgekrönten Bachelor- und Masterarbeiten stachen aus einem Feld von insgesamt 19 Bewerbungen hervor, die eine große Bandbreite an Themen abdeckten: von Mikroplastik über Ernährung, Sport und Kommunikation bis zu erneuerbaren Energien.

Der erste Platz ging 2024 an Myriam Younes mit ihrer Masterarbeit zum Thema „Microplastics in the atmospheric deposition of Bayreuth, Germany“ unter der Betreuung von Prof. Dr. Anke C. Nölscher (Atmospheric Chemistry Group, BayCEER).

Ihre Abschlussarbeit konnte zum Verständnis der Mechanismen, die der Ablagerung von luftgetragenem Mikroplastik zugrunde liegen, beitragen. Dabei fokussierte sie sich insbesondere auf das Stadtgebiet Bayreuth und konnte in allen atmosphärischen Proben Mikroplastik nachweisen. Sie leistet hierdurch – so die Jury – einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, insbesondere im Bereich Gesundheit, Klimaschutz sowie nachhaltige Städte und Gemeinden.

In diesem Jahr gab es zwei zweite Plätze, die Lucas Ludwig und Philipp Moos belegten.

Philipp Moos belegte einen der beiden zweiten Plätze mit seiner Bachelorarbeit zum Thema „Der Merit-Order-Effekt in Deutschland in den Jahren 2019-2022 – Einfluss der Einspeisung von erneuerbarer Energie auf dem Strommarktpreis“ unter der Betreuung von Christoph Kretschmer (Lehrstuhl für BWL XI – Technologie- und Innovationsmanagement).

Durch den voranschreitenden Klimawandel besteht eine Notwendigkeit, den Energiesektor möglichst schnell zu transformieren. Erneuerbare Energien sind dabei ein Schlüsselfaktor. Philipp Moos griff mit den Auswirkungen der Einspeisung von erneuerbaren Energien auf den Großhandelsstrompreis und der Berechnung des Merit-Order-Effekts ein sehr aktuelles Thema auf. Seine Abschlussarbeit leistet laut Jury einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, insbesondere im Bereich der bezahlbaren und sauberen Energie.

Lucas Ludwig errang den anderen der beiden zweiten Plätze mit seiner Masterarbeit zum Thema „Entwicklung eines aktiven Hohlraumresonators zur Detektion von Mikroplastik in hochdissipativen Medien“ unter der Betreuung von Prof. Dr. Markus Lippitz (Lehrstuhl für Experimentalphysik III) und Dr.-Ing. Ronny Peter (Lehrstuhl für Mess- und Regeltechnik).

Hohlraumresonatoren gelten als hochpräzise Messinstrumente für Materialcharakterisierung und können für die Detektion von Mikroplastik genutzt werden. Die Absorption von Mikrowellen im Wasser erschwert die Messungen jedoch erheblich. Hier setzt Lucas Ludwigs Abschlussarbeit an: Er konnte zeigen, dass eine aktive phasenrichtige Rückkopplung eine Wiederherstellung der Resonanzschärfe von Hohlraumresonatoren mit großer Dämpfung ermöglicht, was zur Mikroplastikdetektion beiträgt. Die Abschlussarbeit leistet für die Jury dadurch einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, insbesondere in den Bereichen Klimaschutz und sauberes Wasser.

Eingebettet wurde die Verleihung des Nachhaltigkeitspreises in einen Sustainability Slam, bei dem drei Forschende einen Einblick in ihre Forschungsbereiche an der Schnittstelle zur Nachhaltigkeit gaben. Die Vorträge hielten Laura Kempf, Doktorandin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Wertorientiertes Prozessmanagement der Universität Bayreuth, Pascal Fechner, externer Doktorand an der Universität Bayreuth und Mitgründer des Start-ups inContAlert, sowie Stephan Kuntze, Student der Ingenieurwissenschaften an der Universität Bayreuth. Im Rahmen ihrer Vorträge gaben die Pitchenden spannenden Einblicke in die Themen Twin Transformation, Unterstützung von Inkontinenz Patientinnen und Patienten bei der Messung des Blasenfüllstands mittels eines Wearables sowie Entwicklung neuer und nachhaltiger Materialien für die Turbinentechnik.

Durch die Veranstaltung führten Vizepräsidentin für Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit Prof. Dr. Susanne Tittlbach zusammen mit Lena Roth und Anna Krombacher von GreenCampus.

Der Nachhaltigkeitspreis wurde vom Universitätsverein Bayreuth e.V. gestiftet. Ausgewählt wurden die Preistragenden von einer Jury aus Mitgliedern der Hochschulleitung, GreenCampus, Studierendenparlament und Universitätsverein. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche statt, bei der das gelebte Engagement von Studierenden auf dem grünen Campus der Universität Bayreuth durch Workshops, Podiumsdiskussionen und Führungen in den Fokus gerückt wird.

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