Oliver Bäumchen hat Lehrstuhl für Experimentalphysik V inne

Bäumchen studierte Physik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und wurde dort 2010 promoviert. Ausgestattet mit einem DFG-Forschungsstipendium wechselte er 2011 an die McMaster University in Kanada, wo er als Postdoc am Department of Physics and Astronomy forschte. 2013 kehrte er nach Deutschland zurück, um am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation eine neue Forschungsgruppe aufzubauen. 2015 und 2016 wurde er jeweils zu kurzen Forschungsaufenthalten an die École Supérieure de Physique et de Chimie Industrielles nach Paris eingeladen.

Ziel seiner Forschung ist es, allgemein gültige physikalische Prinzipien der Dynamik und Selbstorganisation weicher Materie zu ergründen. Weiche Materie steht dabei nicht nur für klassische Fluide wie Polymere, sondern insbesondere für aktive, lebende Systeme wie Gemeinschaften lebender Mikroorganismen. „Wie entstehen aus den biologischen Funktionalitäten und den dynamischen Eigenschaften einzelner Zellen Phänomene der Selbstorganisation auf der Populationsebene? Welche Rollen spielen dabei Grenzflächen? Wie erkunden bewegliche Mikroorganismen ihre Umgebung und wie haften sie schließlich an Oberflächen? Mich fasziniert, dass sich aus solch grundlegenden Fragestellungen immer wieder interessante technologische Aspekte mit hochaktueller gesellschaftlicher Relevanz, beispielsweise im Bereich der nachhaltigen Energie und der pharmazeutischen Wirkstoffforschung, ergeben“, so der Wissenschaftler.

In der Lehre vertritt Prof. Dr. Oliver Bäumchen die gesamte Breite der Experimentalphysik. „Es bereitet mir große Freude, aktuelle Forschungsthemen in den Hörsaal zu bringen und die Studierenden dafür zu begeistern.“ An der Universität Bayreuth schätzt er die kollegiale Atmosphäre und freut sich auf spannende, fakultätsübergreifende Kollaborationen, das Campusleben und ebenso auf die Natur Oberfrankens.