
Feierliche Ehrung herausragenden Engagements
Am Freitag, 5. Dezember 2025, wurde das Restaurant „Liebesbier“ im Herzen Bayreuths erneut zu einer Bühne für besondere Momente: Die Universität Bayreuth ehrte Persönlichkeiten, die durch herausragende Lehre, besondere Forschungsleistungen und außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement hervorgestochen sind. Nach der Begrüßung durch Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Leible wurden insgesamt sieben Preise feierlich übergeben. Den krönenden Abschluss bildete die Dinner-Speech des ehemaligen Staatssekretärs Dr. Josef Lange mit dem Titel: „50 Jahre UBT – was (noch) nicht im Geschichtsbuch steht“. Durch den Abend moderierte Angela Danner, Leiterin der Servicestelle Presse, Marketing und Kommunikation der Uni Bayreuth.
Goldener Rabe – Universitätspreis für herausragende Lehre
Der Bayreuther Lehrpreis „Goldener Rabe“ ging in diesem Jahr an zwei Preistragende: Christina Schwarz und Johannes Häring.
Christina Schwarz erhielt den Preis für ihre Übung zu „Höhere Mathematik 2“, in der sie komplexe Inhalte so klar, bildlich und greifbar vermittelt, dass selbst die schwierigsten Themen schnell zugänglich werden. Mit verständlichen, teils spielerischen Aufgaben schafft Christina Schwarz dabei eine Lernatmosphäre, in der echtes Verständnis wachsen kann. Zudem nutzt sie innovative Lehrmethoden wie digitale Abfragen via QR-Code. Regelmäßig sind die Übungssäle sogar noch stärker besetzt als die zuvor stattfindende Vorlesung.
Dass diese außergewöhnliche Lehrqualität kein Zufall ist, zeigt ihr Engagement für die eigene didaktische Weiterentwicklung: Christina Schwarz erhielt das „Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universität – Vertiefungsstufe“ nach einer Fortbildung mit 204 Arbeitseinheiten am Zentrum für Hochschullehre (ZHL) der Uni Bayreuth.
Johannes Häring erhielt den „Goldenen Raben“ für seine „Übung Mechatronik“, die sich an Bachelorstudierende an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften richtet. n seinen Übungen schafft Johannes Häring eine Atmosphäre, in der Fragen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich willkommen sind. Studierende werden auf Augenhöhe ernst genommen und ermutigt, sich aktiv einzubringen. Auch er setzt innovative Lehrmethoden in seiner Übung ein, die Theorie und Praxis verbinden: So ermöglichte er beispielsweise den Einsatz einer VR-Brille, um Lerninhalte zu vertiefen, und betreut ein Laborpraktikum, in dem das theoretisch Erlernte praktisch angewendet werden kann.
Johannes Härings Engagement endet jedoch nicht an der Tür des Hörsaals. Als langjähriger Vorsitzender der Regionalgruppe Bayreuth von „Technik ohne Grenzen“ – einer Organisation, die technische Hilfe zur Selbsthilfe in Entwicklungsländern leistet – koordiniert er Projekte und hält die Gruppe zusammen.
Bayreuther Universitätspreis für digital unterstützte Lehre
Mit diesem Lehrpreis zeichnet die Uni Bayreuth Lehrende mit besonderem Engagement für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen mit digitalen Ressourcen aus. Dieses Jahr hat Prof. Dr. Lena Kästner den Preis für ihre Lehrveranstaltung „AI, Robots, Superintelligence: Philosophy in Fiction“ erhalten. In diesem wöchentlichen Seminar haben zehn Studierende über die Natur von Intelligenz und künstlicher Intelligenz debattiert und philosophische Konzepte mit Szenarien aus der Science-Fiktion verglichen. Ziel dabei war es, philosophische Argumentationen kritisch zu analysieren und die Auswirkungen der KI auf die Gesellschaft und die Zukunft zu reflektieren.
Professorin Kästner ist den Herausforderungen des Seminars auf didaktischer Ebene mit vielen interaktiven Elementen und der Integration vieler studentischer Initiativen begegnet, sodass diese Veranstaltung zu einem kreativen, interdisziplinären und zudem innovativen Lehr-Lern-Szenario an der Universität Bayreuth beigetragen hat.
DAAD-Preis
Den DAAD-Preis erhielt in diesem Jahr Mercy Onyango. Sie überzeugte durch ihr vielseitiges wissenschaftliches Interesse an der Schnittstelle zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft sowie ihr soziales Engagement für vulnerable, sozial benachteiligte Gruppen.
Seit 2024 studiert Onyango den Masterstudiengang African Verbal and Visual Arts mit Schwerpunkt auf African Linguistics in Bayreuth. Ihr wissenschaftlicher Fokus bezieht sich auf die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz und sozialer Medien auf Sprache, Gesellschaft und künstlerischen Ausdruck.
In ihrer Tätigkeit als Tutorin in der Lehre teilt Onyango ihre Fachkenntnisse, unterstützt andere Studierende aktiv, ermutigt diese und trägt zu einem positiven und produktiven Studienumfeld bei. Nicht nur hilft sie anderen Studierenden beispielweise mit privaten Wiederholungsstunden, sie setzt sich auch für vulnerable, sozial benachteiligte Gruppen – insbesondere Menschen mit Behinderungen – und gegen deren Stigmatisierung in der Gesellschaft ein. Derzeit engagiert sich Onyango im Rotaract Club Bayreuth, in dem junge Menschen soziale Projekte organisieren. Darüber hinaus liegen ihr auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Herzen. Sie nahm an Aufforstungsprojekten in Kenia teil und leistete damit einen aktiven Beitrag gegen den Klimawandel.
Preis des Internationalen Clubs
Der Preis des Internationalen Clubs wird an herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Uni Bayreuth für internationales soziales Engagement und Fachlichkeit verliehen. Dieses Jahr wurde Dr. Heyou Zhang mit dem Preis ausgezeichnet. Seit 2022 ist er Postdoc am Lehrstuhl für Spektroskopie weicher Materie unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Köhler, wo er in einem hochentwickelte und wettbewerbsintensiven Forschungsfeld arbeitet.
Bereits während seiner Promotion an der University of Melbourne, Australien, entwickelte er eine neue Technik für die Gestaltung von Metamaterialien, Nanolasern und Sensorplattformen. Diese Technik entwickelte er in Bayreuth weiter, sodass ihm in einem multidisziplinären Ansatz und durch Unterstützung von Forschenden aus der Chemie die weltweit erste Realisierung eines rein optischen Logikgatters gelang.
Trotz seiner noch jungen akademischen Laufbahn verfügt Dr. Zhang bereits über eine beeindruckende Publikationsbilanz und erhielt bei internationalen Vorträgen große Aufmerksamkeit für seine Forschung. Neben seiner Forschung engagiert sich Dr. Zhang als versierter Tutor und Ansprechpartner für internationale Promovierende für den wissenschaftlichen Nachwuchs am Lehrstuhl.
Preis der Stadt Bayreuth
Auch in diesem Jahr hat Oberbürgermeister Thomas Ebersberger den Preis der Stadt Bayreuth für herausragende Dissertationen verliehen. Geehrt wurden damit Dr. Fabian Eller, Dr. Anna Krombacher und Dr.-Ing. Nico Leupold.
Dr. Fabian Eller erhielt den Preis für seine Dissertation im Fach Physik mit dem Titel „Enabling Tailored Nanostructure Control in Organic Semiconductors with Accelerated Nanostructural Analysis“. Die Gutachter bezeichnen seine Resultate als „methodisch beeindruckend, systematisch und fachkundig interpretiert“. Besonders hervorgehoben wird seine erfolgreiche Steuerung der Molekülanordnung auf der Nanoskala in seinen Experimenten, der für effiziente organische Solarzellen äußerte Wichtigkeit zukommt.
Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Eva M. Herzig, Lehrstuhl für Experimentalphysik, Dynamik und Strukturbildung, im Rahmen einer Promotion betreut.
Dr. Anna Krombacher erhielt den Preis für ihre Dissertation, die sich mit dem Einsatz digitaler Technologien zur Bewältigung gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen beschäftigt. Die Arbeit trägt den Titel: „Digital Social Innovation: Leveraging Digital Technologies for a Sustainable Future“.
Dr. Krombacher verknüpft in ihrer Arbeit die beiden Forschungsstränge „Digitale Innovation“ und „Soziale Innovation“ zum neuen Themengebiet „Digitale Soziale Innovation“. Dabei leistet Dr. Krombacher Pionierarbeit an der Universität Bayreuth: Sie ist die erste Doktorandin am Forschungsinstitut für Informationsmanagement, die sich umfassend mit dem Themengebiet auseinandergesetzt hat. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Maximilian Röglinger, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Prozessmanagement, im Rahmen einer Promotion betreut.
Dr.-Ing. Nico Leupold wurde für seine Dissertation ausgezeichnet, die einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Energiewende leistet. Die Arbeit trägt den Titel: „Aerosolbasierte Kaltabscheidung von Halogenidperowskiten: vom Pulver zur Solarzelle“. In seiner Arbeit entwickelte Leupold neuartige Synthesemethoden für Halogenidperowskite und erzeugte damit erstmals Solarzellen mithilfe der Pulveraerosoldeposition.
Prof. Dr.-Ing. Ralf Moos, Lehrstuhl für Funktionsmaterialien, betreute die Arbeit im Rahmen der Promotion.
Wissenschaftspreis des Universitätsvereins Bayreuth e. V.
Der Wissenschaftspreis des Universitätsvereins Bayreuth e.V. wird jährlich für herausragende akademische Leistungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Bayreuth verliehen. In diesem Jahr wurde Dr. Sebastian Krah damit bedacht.
Dr. Sebastian Krah arbeitet als Mykologe in einem Forschungsbereich, der im Vergleich zu Flora und Fauna noch deutlich weniger erforscht ist.
Seine Forschung vereint ökologische, evolutionäre und datenwissenschaftliche Ansätze, um die Dynamik und Anpassungsfähigkeit pilzlicher Lebensgemeinschaften im Kontext globaler Umweltveränderungen zu verstehen. Bereits in seinen frühen Arbeiten stellte er sein ausgeprägtes Verständnis für ökologische Zusammenhänge unter Beweis. Seine Masterarbeit zur Evolution holzabbauender Pilze führte zur Publikation einer vielfach zitierten Studie (Krah et al.2018, BMC Evolutionary Biology). Seine Promotion brachte eine Publikation im renommierten Journal of Ecology hervor. Besonders hervorzuheben ist seine anschließende Arbeit zur thermoregulatorischen Funktion von Pilzfarben (Nature Communications), mit der er ein neues Forschungsfeld – die sogenannte „Farbbiologie“ bei Pilzen – mitbegründete. Dr. Krah ist heute mit einem h-Index von 15 (Google Scholar) und 30 wissenschaftlichen Publikationen, davon mehrere in führenden Journalen, ein produktiver Nachwuchswissenschaftler.
Preis zur Frauenförderung
Im Jahr 2025 hat die Universität Bayreuth den Preis zur Frauenförderung in der Kategorie „Professoraler Frauenanteil auf W2/W3“ an die Fakultät für Ingenieurwissenschaften verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 € in dieser Kategorie steht der Fakultät zur freien Verfügung.

