Ein Recycling-Tisch im Audimax
Ein Student der Uni Bayreuth hat aus alten Blumentöpfen einen Tisch für den größten Hörsaal der Universität hergestellt.
Jannik Hereth studiert eigentlich im 5. Semester Engineering Science (Bachelor) an der Uni Bayreuth. Der junge Mann interessiert sich aber neben diesem Studium noch für vieles mehr. Zum Beispiel engagiert er sich in der Regionalgruppe Bayreuth von „Technik ohne Grenzen“. Gemeinsam mit der Zentralen Technik und mit Hilfe von GreenCampus hat er nun einen Tisch im Audimax eingebaut.
Dieser Tisch ist kein gewöhnlicher, denn er besteht aus Müll. Genauer gesagt aus alten Blumentöpfen. „Für die habe ich mich entschieden, da es davon einfach sehr viele gibt und weil sie sich gut zuschneiden lassen“, erzählt Hereth. „Außerdem sind sie, anders als zum Beispiel Joghurtbecher, nicht weiter beschichtet.“
Das Polypropylen, das Hereth verarbeitet, ist dabei nicht ohne Grund auf die Materialliste des Studenten gekommen. „Ich tüfftel einfach gern, aber am liebsten mit Müll“, sagt er lachend und erklärt, dass er bei einem Auslandsaufenthalt in Sierra Leone an einem Plastik-Recycling-Projekt mitgearbeitet habe. „Seither ist mein Blick viel geschärfter für Müll und seine Folgen.“
Nachdem die Idee geboren war, hat Jannik Hereth Kontakt mit Greencampus aufgenommen. Dort nahm sich Max von Estorff dem Projekt an und übernahm viele organisatorische Aufgaben. So brachte er zum Beispiel die Zentrale Technik und Jannik Hereth zusammen. „Es wurden dann Fragen nach der Platzwahl besprochen und auch verschiedene Sicherheitsaspekte und DIN-Normen diskutiert“, erklärt von Estorff.
Dann ging alles aber recht schnell. Seit ungefähr einem Monat ist die neue Tischplatte im Audimax angebracht. „Ich hatte zuerst an einen Hörsaal in einem der FAN-Gebäude gedacht“, erzählt Hereth. „Aber ich denke, im Audimax ist das Publikum viel gemischter. Damit schaffen wir also Aufmerksamkeit unter vielen verschiedenen Studienrichtungen.“ Aktuell ist geplant, dass die Tischplatte ein Semester als Test im Audimax bleibt. Auf dem Tisch klebt ein QR-Code. Studierende können darüber Feedback geben, wie sie den Tisch finden.
Eine Massenproduktion der Recycling-Tische wird es aber vorerst nicht geben. „Ich habe rund drei Stunden für die Produktion gebraucht“, sagt Hereth. „Es ist alles Handarbeit und soll einfach Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit schaffen.“
Und apropos Nachhaltigkeit: Der abgebaute Tisch ist natürlich nicht entsorgt worden, sondern ist bereit für den Einsatz an einem anderen Platz – sollte irgendwo ein Tisch kaputt gehen.


