Nach dem vergangenen Sommersemester war die vorlesungsfreie Zeit für Prof. Dr. Christina Roth, Lehrstuhlinhaberin für Werkstoffverfahrenstechnik, so gar nicht vorlesungsfrei: Sie übernahm eine zweimonatige Gastdozentur im Erskine Programm in Christchurch (Neuseeland). 

„In Neuseeland habe ich in unserem bilateralen BMBF-geförderten Projekt HighHy mit meinem Gastgeber Prof. Aaron Marshall an ressourcenschonenden Katalysatoren für grüne Wasserstofferzeugung geforscht“, sagt Prof. Roth. Doch nicht nur das. „Die Gastdozentur hat es mir erlaubt, Lehre am anderen Ende der Welt kennenzulernen. Mehr als 60 Studierende des 3. Semesters Chemieingenieurwesen hörten meine Thermodynamikvorlesung. Es war eine prima Erfahrung.“

Nicht nur das Lehren stand im Fokus von Prof. Dr. Christina Roth, auch die Forschung kam nicht zu kurz. 

„Ohne die lästige Zeitverschiebung, die bislang manch zusätzlichen Kaffee erforderlich machte, konnten wir auch kleinste Details diskutieren und sogar spontan einen gemeinsamen Messzeitantrag am australischen Synchrotron stellen“, erklärt Roth den Vorteil der Zusammenarbeit vor Ort. Ab Januar 2024 wird dann Anouk Soisson, Studentin der Ingenieurwissenschaften und aktuell studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Professorin Roth, den persönlichen Kontakt fortführen und Teile ihrer Bachelorarbeit in Christchurch anfertigen. 

Soisson kann dann all die Dinge genießen, die Prof. Roth vermissen wird. „Angefangen bei kulinarischen Entdeckungen wie Pourover Philadelphia, loaded Wedges und Flat White. Und fortgesetzt in der aufgeschlossenen Gastfreundschaft der neuseeländischen Kollegen bei der wöchentlichen ,Cake hour‘ und dem gemeinsamen Wochenabschluss im Faculty Club bei einem Feierabend-IPA und den neuesten Gerüchten aus allen Fakultäten“, blickt Roth zurück. . „So ein Szenenwechsel ans andere Ende der Welt ist ein echter Neubeginn – bis man entdeckt, dass doch jeder vor denselben Herausforderungen steht.“ Denn, so betont Roth, auch wenn rund 18.000 Kilometer zwischen Bayreuth und Christchurch liegen, so treiben die Studierenden ähnliche Probleme um.

. „Auch dort haben die Studierenden unter Covid und der virtuellen Lehre gelitten“, sagt Roth. „Außerdem ist das Thema Klimawandel allgegenwärtig. Aktivistinnen und Aktivisten treffen sich dort wöchentlich und selbst im privaten Bereich, zum Beispiel beim Einkaufen, wurde ich auf das Thema Klimawandel und das deutsche Engagement angesprochen.“

Rückblickend ist sich Professorin Roth sicher: „Eine Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg ist sehr fruchtbar – egal ob aus der Perspektive der Forscherin oder aus der Perspektive der Lehrenden.“ 

Das Projekt HighHy ist eine Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, der Universität Bayreuth, und den neuseeländischen Universitäten von Canterbury, Auckland und Wellington zur Forschung an Nickel-Mangan-Katalysatoren für die Wasserelektrolyse. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Forschungsprojekt läuft seit dem 1. August 2022 und wird drei Jahre lang andauern. Gemeinsam wollen die Partner kostengünstige und ressourcenschonende Katalysatormaterialien mit Nickel und Mangan für die alkalische Wasserelektrolyse entwickeln.

Jennifer Opel

Jennifer OpelStellvertretende Pressesprecherin, Leitung Campusmagazin UBTaktuell

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