Hans-Werner Schmidt ist Emeritus of Honour der Universität Bayreuth

1993 wurde Hans-Werner Schmidt auf den Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie I an der Universität Bayreuth berufen. Bis zu seiner Emeritierung 2023 leitete er diesen mit großem Engagement und ist ihm sowie der Universität Bayreuth nach wie vor eng verbunden. Über seine exzellente Lehr- und Forschungstätigkeit hinaus hat Prof. Schmidt die Forschungslandschaft an der Universität Bayreuth nachhaltig gestaltet.

„Hans-Werner Schmidt hat mit seiner außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistung, seinem strategischen Weitblick und seinem großen Engagement für die Universität Bayreuth Maßstäbe gesetzt. Seine Impulse wirken weit über unsere Universität hinaus. Die Ernennung zum Emeritus of Honour ist Ausdruck unseres tiefen Respekts und unserer Dankbarkeit für sein Lebenswerk,“ so Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible.

Von 1998 bis 2010 war Prof. Dr. Hans-Werner Schmidt Sprecher des Sonderforschungsbereichs 481 „Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in inneren und äußeren Feldern“ und trug wesentlich zur fakultätsübergreifenden interdisziplinären Vernetzung innerhalb der Polymerforschung bei. Mit der Gründung des Bayerischen Polymerinstituts (BPI) im Jahr 2016, dessen Direktor er seitdem war, schuf er eine institutionelle Plattform, die die Polymerforschung in Nordbayern dauerhaft stärkt. Daraus hervorgegangen sind unter anderem mehrere Keylabs an den Universitäten Bayreuth, Erlangen und Würzburg – wichtige Infrastrukturelemente für koordinierte Forschungsprogramme und Zentrum intensiver wissenschaftlicher Zusammenarbeit.

Ein besonderer Meilenstein ist das von Prof. Schmidt initiierte Forschungsgebäude „Polymer Nanostructures“, das als zentrales Element der Bayreuther Polymerforschung dient. „Die Konzeption, der Bau und der Bezug dieses Gebäudes als erstes inter­dis­zi­pli­näres Labor­zen­trum zur Poly­mer­for­schung ist mir als eines der größten Vorhaben in Erinnerung geblieben“, sagt Prof. Schmidt.

Auf fachlicher Ebene blickt Schmidt auf die Weiterentwicklung des Profifeldes Polymer- und Kolloidforschung zurück. „Das war sehr prägend, für mich, die Polymerforschung und die Universität. Dass ich das Profilfeld gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aufbauen und gestalten durfte, war sehr spannend und wegweisend.“

Aber auch in der Nachwuchsförderung hat Prof. Schmidt Maßstäbe gesetzt. Als Sprecher des Elitestudienprogramms „Macromolecular Science“ im Elitenetzwerk Bayern schuf er seit 2004 attraktive Perspektiven für besonders leistungsstarke Studierende und Promovierende. Als Vizepräsident Forschung bekam er dann fakultätsübergreifende Einblicke. Die Gründung und Leitung (2009-2023) der University of Bayreuth Graduate School, als Förderinstitution für alle Promovierende an der Universität Bayreuth war die daraus resultierende Konsequenz und unterstreicht sein Engagement für strukturierte Promotionen und den wissenschaftlichen Nachwuchs. „Die fakultätsübergreifende Arbeit hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, sagt Schmidt. „Es ist einfach etwas Besonderes, wenn man die Möglichkeit hat, Menschen aus allen Fachbereichen der Universität kennenzulernen, ihre verschiedenen Disziplinen und wissenschaftlichen Herangehensweisen zu sehen.“

Prof. Schmidt war nicht nur in zahlreichen Forschungsverbünden aktiv, sondern hat auch in der akademischen Selbstverwaltung und Wissenschaftspolitik zentrale Rollen übernommen. Er war Vizepräsident der Universität Bayreuth für Lehre und Studierende (1997–1998) sowie für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (2009-2015) , in dem er die strategische Forschungsentwicklung maßgeblich mitgestaltete. Auch über die Universität hinaus wirkte er in nationalen und internationalen Gremien an der Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems mit.

Mit seiner wissenschaftlichen Weitsicht, seinem strategischen Denken und seinem unermüdlichen Engagement hat Prof. Dr. Hans-Werner Schmidt die Universität Bayreuth und das Fachgebiet der Makromolekularen Chemie entscheidend geprägt. Die Ernennung zum „Emeritus of Honour“ würdigt sein außergewöhnliches Wirken – als Forscher, Hochschullehrer, Gestalter und Mentor.