Was früher nur an der Ausleihtheke möglich war, geht jetzt in Eigenregie: Karte scannen, Buch aufs Glas legen, fertig. Ermöglicht wird dieses selbständige Ausleihen in der Universitätsbibliothek (UB) durch funkbasierte Etiketten, die Medien eindeutig identifizierbar machen. Bereits seit November 2023 wird die sogenannte RFID-Technologie in der Teilbibliothek der Lebenswissenschaften in Kulmbach eingesetzt. Im Juli 2025 startete nun die Selbstverbuchung in der Zentralbibliothek sowie in den Teilbibliotheken NW I, NW II und GEO.

Der Ausleihvorgang besteht dabei aus folgenden Schritten: Man wählt am Bildschirm aus, dass man ausleihen möchte (andere Möglichkeit ist der Aufruf des eigenen Kontos). Danach legt man zur Anmeldung den Bibliotheksausweis auf die Fläche mit dem RFID-Symbol (zusätzlich markiert mit einem Pfeil). Die Medien werden dann einzeln nacheinander auf die beleuchtete Glasfläche gelegt. Wenn der Titel in der Ausleihliste grün hinterlegt ist, war der Vorgang erfolgreich. Wichtig ist nur, dass die Medien nacheinander auf die beleuchtete Fläche gelegt und nicht zu hastig entfernt werden – erst kommt die Buchung, dann die Entsicherung. Wer zu schnell ist und die Sicherung versehentlich überspringt, wird beim Verlassen der Bibliothek durch das Gate mit einem deutlichen Signalton erinnert. Hier hilft dann das Personal an der Ausleihtheke weiter, das die Etiketten auch nachträglich entsichern kann. Ganz automatisch funktioniert übrigens auch die Rückmeldung nach erfolgreicher Ausleihe: Eine E-Mail mit Quittung landet direkt im Postfach.

Wer es nun einmal ausprobieren will, wird an den Geräten auch nicht allein gelassen: Poster in Deutsch und Englisch erklären Schritt für Schritt die Handhabung und auch die Terminals geben Hinweise. Und falls doch noch etwas unklar sein sollte, helfen die Kolleginnen und Kollegen in der UB jederzeit gerne weiter.

Aktuell können die Benutzerinnen und Benutzer die Freihandbestände selbst ausleihen. Bestellungen müssen jedoch nach wie vor an den Ausleihtheken abgeholt werden. Auch Medien, die ausschließlich in den Lesesälen genutzt werden dürfen – wie z.B. Altbestand oder Bücher mit Nutzungseinschränkung – bleiben dem alten Prozedere vorbehalten und werden weiterhin vom Personal ausgegeben.

Ab dem 4. August wird in den genannten Bibliotheken das Leben noch ein Stück freier – dann dürfen auch Jacken und Taschen in den Bibliotheksbereich mitgenommen werden. Möglich wird dies durch den verbesserten Diebstahlschutz: Die RFID-Gates erkennen nicht korrekt gebuchte Medien und schlagen zuverlässig Alarm.

Die Umstellung bringt sowohl für die Nutzenden als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UB große Vorteile mit sich. „Die Studierenden erhalten mehr Selbstständigkeit – und wir gewinnen wertvolle Zeit für Beratung und Unterstützung“, erklärt Stephanie Herzog, stellvertretende Bibliotheksleiterin. „Gerade bei individuellen Anliegen können wir uns nun intensiver Zeit für die Nutzerinnen und Nutzer nehmen.“

Und die Zukunft? Sie steht bereits in den Startlöchern: Die Bestände der Teilbibliothek RW werden derzeit mit RFID-Etiketten ausgestattet. Dann werden auch dort Selbstverbuchungsgeräte und neue Gates zum Einsatz kommen. Außerdem ist ein intelligentes Rückgaberegal geplant, das Medien automatisch zurückbucht. Auch personalunabhängige Zugangsmöglichkeiten, wie sie in Kulmbach bereits bestehen, sollen an weiteren Standorten etabliert werden.

Stephanie HerzogStellv. Bibliotheksleitung

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E-Mail: stephanie.herzog@uni-bayreuth.de

Jennifer Opel

Jennifer OpelStellvertretende Pressesprecherin, Leitung Campusmagazin UBTaktuell

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