So sieht der Sensor von InContAlert aus.

Jannik Lockl ist Absolvent der Universität Bayreuth und „Seriengründer“. Das verwundert nicht, bietet die GründerUni doch verschiedenste Möglichkeiten, sich auf dem Feld der Selbstständigkeit weiterzubilden. Mit vielen Seminaren, Workshops und persönlichem Support bietet die Universität Bayreuth das beste Umfeld für junge Gründer. In der UBTaktuell gibt Jannik Lockl einen kleinen Abriss über seine Geschäftsideen an der GründerUni.

USC Bayreuth

Bereits im 2. Semester (Wirtschaftsingenieurwesen) hat Jannik Lockl an dem Bachelor-Seminar 5€-Wettbewerb teilgenommen. Dort hat er mit Kommilitonen eine Amateursportler-Vermittlung (LOHRA Sports Consulting) gegründet, um junge Sportler, die als Studierende nach Bayreuth ziehen, an ortsansässige Vereine zu vermitteln und so die Brücke zum Vereinsleben zu schlagen.

Im Auslandssemester, im Universitätssportclub Marseille Fußball spielend, ist dann wiederum die Idee entstanden, College-Sport nach Deutschland und damit zuallererst in seine studentische Heimat Bayreuth zu bringen. Gemeinsam mit einigen Co-Gründern und Teamkollegen hat er dann den Universitäts-Sportclub (USC) Bayreuth gegründet, um so Sport an der Uni im College-Style mit dem deutschen Verbandssport zu kombinieren. Als übergeordnetes Ziel sollen so Studierende in der Region integriert werden und mit den Bürgern von Stadt und Landkreis Bayreuth in Kontakt kommen.

Im Jahr 2021 hat der USC Bayreuth das 200. Mitglied begrüßt. Die Mitglieder verteilen sich über mehrere Sparten. „Einer meiner damaligen Mitstreiter war Sebastian Ifland, der schon 2016 Finanzvorstand beim USC Bayreuth wurde, woran ich mich später bei der Gründung von PURE wieder erinnerte, als ich einen Co-Founder für den Finance-Bereich gesucht habe“, erklärt Lockl.

Weitere Informationen: http://usc-bayreuth.de/

Das Konzept konnten wir dann auch als Patent anmelden und vor dem CIO von BMW präsentieren. Nachdem hier allerdings viele Parteien Intellecutal Property am Konzept besitzen, eignet sich diese Erfindung nicht unbedingt für eine Ausgründung.

Jannik Lockl

inContAlert

Auf Basis der mit dem USC gesammelten Erfahrungen versuchte Lockl sich im Master noch weiter in Richtung Entrepreneurship zu spezialisieren und nahm aus diesem Grund an der International Business Plan Competition teil. „Die Grundidee der Competition ist, dass Studierende aus den teilnehmenden Universitäten zusammen in Teams gesteckt werden und dann von der Idee bis zum Business Plan über den Verlauf einer Woche ein Startup gemeinsam entwickeln sollen“, erklärt Lockl die Idee des in Hong Kong durchgeführten Wettbewerbs. „Dabei gibt es sowohl methodische als auch fachliche Vorträge.“

Einer der Vorträge hatte Inkontinenz zum Thema. Dort wurde vorgebracht, dass Betroffene in Pflegeanstalten nach dem ein Malheur passiert war oftmals längere Zeit auf eine Reinigung warten müssen, weil das Pflegepersonal davon nichts mitbekommt. Smarte Windeln oder dergleichen könnten Abhilfe schaffen. „Das war mir allerdings zu spät, ich dachte an die Betroffenen und dachte mir, dass ich es ja eigentlich gar nicht zu diesem Würdeverlust kommen lassen möchte“, sagt Lockl. „Aus diesem Grund nutzte ich verschiedene in der Uni erlernte Techniken zur Lösungsfindung, um nach Technologien zu fahnden, mit welchen man irgendwie den Patienten oder dem Pflegepersonal Bescheid geben könnte, bevor es zum ungewollten Flüssigkeitsverlust kommt.“ Mit diesem Konzept gewannen Lockl und sein Team schließlich die Competition, die seitens der UBT von Prof. Dr. Stefan Seifert (Hauptorganisator), Prof. Dr. Jörg Schlüchtermann (Mentor Gesundheitswesen) und Prof. Dr. Volker Altstädt (Initiator der Kooperation mit der Hong Kong University of Science and Technology) begleitet wurde.

Im Anschluss stand das in Hong Kong zusammengewürfelte Team vor der Frage, ob das Projekt weiterverfolgt werden sollte. Das Team verkleinerte sich, aber macht – zumindest kurzfristig – weiter. Im März 2017 nahmen sie an einem Wettbewerb in Illinois teil. „Nachdem wir unter die TOP20 kamen, fühlte ich mich weiter bestätigt, doch Geld erhielten wir leider keins“, blickt Lockl zurück. „Nach einigen wenigen Wochen beschlossen wir dann auch einvernehmlich das Team aufzulösen, da ja alle noch im Studium steckten und so ein transatlantisches Team eher zum Scheitern verurteilt war.“

So machte Lockl sich dann im Mai 2017 auf die Suche nach einem Co-Founder aus Bayreuth, der das elektrotechnische Knowhow mitbringen sollte. „Nach einigen Gesprächen haben sich dann Tristan Zürl und ich gefunden.“


Das Bayreuther Team zur 11. Internationalen Businessplan Competition in Hong Kong und Taiwan, v.l.n.r.: Prof. Dr. Schlüchtermann, Patricia Wehner, Prof. Dr. Altstädt, Lisa Speidel, Vera Kapapa, Philipp Marschall, Elisa Philipps, Dr. Sascha Schweitzer, Lars Jansen, Erik Minnich, Lukas Schröder, Jannik Lockl, Moritz Jurschitzka, Alexander Müller und Dominik Kießling.

Im Verlauf des Sommers standen dann mehrere Competitions an, an denen das neu formierte Team durch die Unterstützung von der GründerUni Bayreuth teilnehmen konnte. Ende 2018 konnte das Sensorsystem erstmals wirkliche Veränderungen des Blasenfüllstands sehen und das inContAlert-Team hatte somit datenbasiert den Nachweis, dass das Konzept grundsätzlich möglich ist. „Mit diesem Erfolg starteten wir dann das Fundraising und bewarben uns Ende 2018 beim Medical Valley Award“, blickt Lockl zurück. Über mehrere Stufen und einen längeren Antrag bekamen die beiden schließlich am 17. Mai 2019 die Zusage über ein Preisgeld in Höhe von 250.000 Euro, um u.a. Gehälter, studentische Mitarbeiter und Kosten für Prototypen etc. zahlen zu können.

Während der zwei Jahre konnte das Team das Projekt gut vorantreiben und weitere Wettbewerbe gewinnen. Im Laufe der Zeit ist das Team auf vier Vollzeitkräfte und im Peak acht Teilzeitkräfte angewachsen. Ab November 2020 arbeitete das Team in Vollzeit für den EXIST-Forschungstransfer-Antrag. Nach dem Abschlusspitch vor der Jury, bestehend aus renommierten Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Kapitalgebern, gab es im Mai 2021 die Zusage: Durch den EXIST-Forschungstransfer bekamen Lockl und sein Team 712.000 Euro. (Informationen hierzu finden Sie hier: https://www.uni-bayreuth.de/de/universitaet/presse/pressemitteilungen/2021/136-exist-foerderug-fuer-startup-incontalert/index.html und hier: https://www.uni-bayreuth.de/de/universitaet/presse/pressemitteilungen/2021/058-Preis-fuer-Startup-inContAlert/index.html )

Im Rahmen des Projekts EXIST V der Universität Bayreuth evaluiert das Institut Entrepreneurship & Innovation aktuell die Bekanntheit der regionalen Angebote zur Gründungsförderung. Hierzu wird aktuell eine Umfrage durchgeführt. Diese kann hier ausgefüllt werden: https://eship.survey.uni-bayreuth.de/index.php?r=survey/index&sid=327185&lang=de

Das Team von inContAlert

Platooning

Jannik Lockl war, während er im Promotionsprogamm des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik bei Prof. Röglinger arbeitete, an verschiedenen Projekten beteiligt. Eins davon war das Blockchain-basierte Platooning. Beim Platooning verknüpfen sich mehrere Fahrzeuge, um während der Fahrt Daten auszutauschen, etwa zu Brems- undGeschwindigkeit oder auch zumWetter. Der Datenaustausch erhöht laut Lockl die Sicherheit, da Staus schneller adaptiert werden können, Autos schneller bremsen. „Mit diesem Konzept konnten wir ebenfalls bei zahlreichen Hackathons und Competitions gewinnen“, erzählt Lockl. „Das Konzept konnten wir dann auch als Patent anmelden und vor dem CIO von BMW präsentieren. Nachdem hier allerdings viele Parteien Intellecutal Property am Konzept besitzen, eignet sich diese Erfindung nicht unbedingt für eine Ausgründung.“

Weitere Informationen: https://www.uni-bayreuth.de/de/universitaet/presse/pressemitteilungen/2019/016-MOBI-Wettbewerb/index.html

Jannik Lockl

Jannik LocklGründer und CEO InContAlert

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