Sonderpreise der Deutschen Bundesbank für Bayreuther Nachwuchs
Lena Scheib und Dr. Thorsten Wenke von der Universität Bayreuth sind mit dem Sonderpreis der Deutschen Bundesbank ausgezeichnet worden. Der Preis wird von der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern für hervorragende Abschlussarbeiten und Dissertationen an ausgewählten bayerischen Universitäten zu Themen aus den Arbeitsgebieten der Deutschen Bundesbank vergeben.
v.l.n.r., vorne: Lena Scheib (Preisträgerin Masterarbeit), Reinhold Vollbracht (Präsident der Hauptverwaltung in Bayern der Deutschen Bundesbank), Dr. Thorsten Wenke (Preisträger Dissertation); hinten: Prof. Dr. Nina Nestler (Vizepräsidentin der Universität Bayreuth), Prof. Dr. Klaus Schäfer
BWL I /UBT
Lena Scheib hat ihre Masterarbeit über die „Output-Floors in Bankenclustern - Ein Auswirkungsanalyse der CRR III“ verfasst. Mit dem Output-Floor sollen die möglichen Ersparnisse in der Eigenmittelunterlegung durch bankinterne Modelle begrenzt werden. Die Umsetzung dieser Regelung über die Kapitaladäquanzverordnung, die Capital Requirements Regulation (CRR) III, wird ab dem Jahr 2025 schrittweise bis zur endgültigen Umsetzung 2030 zu einer deutlichen Steigerung der Eigenmittelanforderungen an Kreditinstitute führen. Lena Scheib hat diese Auswirkungen bei ausgewählten deutschen Bankengruppen quantitativ untersucht. Ihre Arbeit wurde von Prof. Dr. Klaus Schäfer, Lehrstuhlinhaber BWL I – Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, betreut. Lena Scheib hat ihren Master Betriebswirtschaftslehre in Bayreuth mit dem Schwerpunkt Finance, Accounting, Controlling, Taxation (FACT) vor kurzem abgeschlossen und wendet nun das erlernte Wissen in der Berufspraxis an.
Dr. Thorsten Wenke hat am Lehrstuhl von Prof. Dr. Klaus Schäfer zum Thema „Interne Governance & Risikokultur - Eine Analyse der Implementierung im deutschen Bankensektor“ promoviert. Er widmet sich in seiner Arbeit der Erforschung der Risikokultur, ein Begriff, der in der Bankenregulierung nach der internationalen Finanz- und Bankenkrise 2007-2008 eine besondere Beachtung gefunden hat. Es besteht die Überzeugung, dass eine solide Risikokultur das Fundament eines effektiven Risikomanagements ist und sowohl das Risikobewusstsein als auch eine angemessene Fehlerkultur stärken sollte. Thorsten Wenke führt in seiner Promotionsschrift eine umfassende Erhebung und Befragung aller in Deutschland ansässigen Kreditinstitute durch und kann aussagekräftige Daten ableiten, wie die Institute ihr Risikokulturverständnis implementieren, etablieren und weiterentwickeln.
Der Sonderpreis der Hauptverwaltung in Bayern der Deutschen Bundesbank wird für hervorragende Abschlussarbeiten und Dissertationen an ausgewählten bayerischen Universitäten in den Bereichen Geldpolitik und Bankenregulierung sowie barer und unbarer Zahlungsverkehr und Finanzstabilität vergeben. Die Auszeichnung fand am 15. Januar 2025 im Audimax an der Universität Bayreuth durch den Präsidenten der Hauptverwaltung in Bayern, Reinhold Vollbracht, statt. Reinhold Vollbracht nutzte die Gelegenheit, anlässlich eines Gastvortrags an der Universität die Preisträger zu würdigen und ihnen die Preise persönlich überreichen zu können. Prof. Dr. Nina Nestler, Vizepräsidentin der Universität Bayreuth sprach ein Grußwort und hob dabei die langjährige und intensive Zusammenarbeit zwischen der Universität Bayreuth und der Deutschen Bundesbank hervor.

