Heilig und verflucht: Ausstellung im Iwalewa-Haus
Tewa Barnosa hat den Kunstpreis der Universität Bayreuth gewonnen. Im Iwalewa-Haus läuft die Ausstellung dazu noch bis zum 16. Januar 2022.
Sie ist erst Anfang 20, doch Tewa Barnosa hat schon mehr gesehen als viele ihrer Mitmenschen. Geboren in den Nafusa-Bergen in Libyen wuchs sie in der Hauptstadt Tripolis auf. Geprägt von dem Krieg in ihrer Heimat gründete sie mit gerade einmal 17 Jahren WaraQ Art Foundation, eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die sich der Unterstützung der zeitgenössischen libyschen Kunstszene vor Ort und in der Diaspora widmet.
Die junge Künstlerin lebt mittlerweile in Berlin. In ihren Kunstwerken befasst sie sich mit Identitäts- und Zugehörigkeitsdefinitionen, der ungewissen Zukunft von Sprachen sowie mit dem kollektiven Gedächtnis im sozialen und politischen Kontext von Libyen und Nordafrika. Ihr künstlerisches Oeuvre umfasst papierbasierte Arbeiten, Installationen und Collagen sowie digitale Medien für bewegte Bilder und Klangkunst.
Tewa Barnosa hat für ihre Arbeiten viel aus ihrer Heimat gesammelt. Zum Beispiel die von Krieg und Gewalt gezeichneten Graffiti und Inschriften aus Tripolis. Ihr Motto lautet: "Ein Krieg, der nicht
künstlerisch dokumentiert ist, wird entweder vergessen oder geleugnet."
Aus ihrem gesammelten Material entwickelte Tewa Barnosa mehrere Collagen und verband darin Ästhetik und Politik.
Während ihrer Residenz am Iwalewahaus entwickelte Barnosa ihre Kunst weiter. Die Ausstellung "Sacred and Cursed" ("Heilig und verflucht") präsentiert nun die Arbeiten, die hier entandenen sind.
Am 21. Oktober wurde Tewa Barnosa der Iwalewa Art Award verliehen. Der Iwalewa Art Award wird als Kooperation vom International Office der UBT,
dem Freundeskreis Iwalewahaus e.V., dem Institut für Afrikastudien und dem
Iwalewahaus getragen. Er wird an aufstrebende Künster*innen des
afrikanischen Kontinents vergeben und unterstüzt die junge Kunstzene
Afrikas.
Die Ausstellung im Iwalewahaus läuft noch bis zum 16. Januar 2021.

