Prof. Dr. Mukundan Thelakkat

WISE ist die größte jemals in Schweden getätigte Investition in die Materialwissenschaft, finanziert wird sie von der Knut und Alice Wallenberg Stiftung. Ziel des Programms ist es, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Gesellschaft zu schaffen, indem umweltfreundliche Materialien und Herstellungsverfahren erforscht werden. Hierfür unterstützt WISE die Rekrutierung internationaler Forschungsteams sowie die Einrichtung einer Graduiertenschule. Auch ein Gastprofessorenprogramm ist Teil der Initiative. In dieses ist nun Prof. Dr. Mukundan Thelakkat, Angewandte Funktionspolymere an der Universität Bayreuth, aufgenommen worden.

Für das Programm wurde er von Prof. Dr. Christian Müller vom Department Applied Chemistry der Chalmers University of Technology (Göteborg, Schweden) vorgeschlagen. Ab Oktober 2025 wird Thelakkat etwa zwei bis drei Monate jährlich in Göteborg und anderer schwedischen Universitäten lehren und forschen. Die Gastprofessur ist zunächst für zwei Jahre geplant.

In seiner Forschung befasst sich Thelakkat mit dem Design und der Synthese von Halbleiterpolymeren, Ladungstrennung und Transport sowie der Herstellung und Charakterisierung von diversen Bauelementen wie beispielsweise Solarzellen, Thermoelektrische Generatoren und Biosensoren „Die Chalmers University of Technology hat eine starke Materialforschungsfakultät. Gemeinsam mit Kollegen aus dem Fachbereich Materialwissenschaften, von denen ich einige bereits durch unsere Forschung zu ähnlichen Themen in der Thermoelektrik und Bioelektronik kenne, möchte ich während der Gastprofessur die Polymer- und Hybrid-Thermoelektrik mit nachhaltigen und kohlenstoffreichen Materialien erforschen und weiterentwickeln. Die Hybrid-Thermoelektrik sieht vor, Verlustwärme in Strom umzuwandeln“, sagt Thelakkat. Zudem freue er sich darauf, in Göteborg neue Ansatzpunkte mit Papier statt Glas als Funktionssubstart für Bauelemente zu testen. „Im Allgemeinen werden Bauteile wie Solarzellen, thermoelektrische Generatoren oder Biosensoren häufig auf starrem Glas als Substrat hergestellt. Für einige unkonventionelle Anwendungen – beispielsweise auf Textilien oder gekrümmten Oberflächen – werden jedoch leitfähige oder transparente biegsame Substrate benötigt. Schwedische Forschungszentren verfügen über das Know-how, papierbasierte Substrate für solche Anwendungen bereitzustellen. Das eröffnet mir die Möglichkeit, völlig neue Forschungsgebiete zu erschließen“, so Thelakkat.

Über Prof. Dr. Mukundan Thelakkat

Nach seinem Chemiestudium an der Calicut University, Kerala, Indien, und seiner Tätigkeit als Dozent in Chemie an diversen „Colleges“ der Calicut University promovierte er 1992 im Rahmen eines Forschungsaufenthalts in Deutschland am Institut für Organische und Makromolekulare Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Anschließend trat er eine Postdoc-Stelle bei BASF in Ludwigshafen an. Im Jahr 1995 kam er als Gastwissenschaftler ans Bayreuther Institut für Makromolekülforschung der Universität Bayreuth. Noch im selben Jahr wurde er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie I, wo er 2004 habilitierte. Seit 2006 ist er dort Professor für Angewandte Funktionspolymere.

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