Diese Pflanze blühte dieses Jahr als erste der drei blühfähigen Titanwurzen am 6. Juni 2024 im ÖBG.

Die in Sumatra beheimatete Titanwurz ist eine rekordverdächtige Diva: Sie ist die größte Blume der Welt, sie blüht selten, und man weiß nie so genau, wann sie aufblüht. Der ÖBG der Uni Bayreuth ist aber auch ein Rekordhalter: In diesem Jahr haben alle drei seiner Titanwurzpflanzen geblüht. Der Geruch der Blüte erhält allerdings wohl nur von speziellen Insekten eine Goldmedaille, denn die Titanwurz stinkt nach Aas. Dennoch locken die Bayreuther Titanwurzen seit einer ersten Blüte im Jahr 2014 Tausende Besucher in den ÖBG - dieses Jahr zunächst am 6. Juni, als die erste Pflanze das rötlich-violette Hochblatt öffnete und den typischen Aasgeruch abgab. Diese Titanwurz-Pflanze blühte zuletzt im August 2021 und zog mit ihrer diesjährigen neuerlichen Blüte über 10.000 Besucher ins Tropenhaus des ÖBG.

Schon zwei Wochen später kündigte sich eine weitere Titanwurzblüte an. „Da wir kurz zuvor schon eine Blüte mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit hatten, entstand die Idee, die Freude zu teilen und die Pflanze zu verleihen“, sagt Dr. Marianne Lauerer vom ÖBG. Wenige Tage vor dem Aufblühen wurde die Titanwurzpflanze sicher verpackt in den Botanischen Garten der Universität Würzburg gebracht, wo sie am 20. Juni erblühte. Diese besondere Leihgabe zeugt von der engen Vernetzung und Kooperation zwischen den Botanischen Gärten in Bayern, durch die der gemeinsame Bildungsauftrag gefördert wird. In Würzburg begeisterte die Bayreuther Titanwurz deutlich über 11.000 Besucher.

Die zweite Titanwurz des ÖBG blühte am 20. Juni 2024 im Botanischen Garten in Würzburg.

Völlig überraschend gesellte sich nun auch die dritte Titanwurz des ÖBG mit aufs Rekord-Treppchen und blühte am 3. August im heimischen Bayreuther Tropenhaus. Es war die insgesamt elfte Titanwurzblüte in Bayreuth, seit die Pflanzen dort kultiviert werden.

Die dritte Titanwurz blühte am 3. August im ÖBG.

Ganz nach Manier von Olympioniken mit Starallüren hat auch die Titanwurz ihren eigenen Kopf und der exakte Zeitpunkt der Blüte lässt sich nur schwer vorhersagen. Damit niemand das außergewöhnliche Ereignis verpasst, installiert der ÖBG zu jeder Titanwurzblüte eine Webcam, mit der die Pflanze beobachtet werden kann, und öffnet zudem die Gewächshäuser und den Garten bis in die Abendstunden. Die oft gestellte Frage nach der nächsten Blüte kann man also nicht einfach beantworten. Wahrscheinlich wird erst in 2026 oder 2027 wieder eine Titanwurz im ÖBG blühen.

Über die Titanwurz

Die Titanwurz (Amorphophallus titanum) ist auf Sumatra heimisch und gehört zu den Aronstabgewächsen. Die Blume kann bis über drei Meter hoch werden. Sie blüht etwa alle zwei bis drei Jahre für nur zwei Tage und Nächte, wobei sie Wärme produziert und in den ersten 24 Stunden ihrer Blüte nach verwesendem Fleisch und faulen Eiern riecht, um Insekten und Aaskäfer zur Bestäubung anzulocken.

Der Beginn der Blüte ist nicht exakt vorhersagbar, aber es gibt Indizien: Die Blüte wächst mehrere Zentimeter pro Tag. Wenn dieser Prozess sich verlangsamt und alle drei Blätter (Tragblätter) am Fuß der Pflanze vertrocknet und abgeklappt sind, dauert es meist noch einen bis wenige Tage bis zur vollen Blüte. Doch auch das hängt von Temperatur und Witterung ab.

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Theresa HübnerStellv. Pressesprecherin

Universität Bayreuth
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