Ausgezeichneter Dialog zwischen Kulturen
Prof. Dr. Gesine Lenore Schiewer, die den Lehrstuhl für Interkulturelle Germanistik der Universität Bayreuth innehat, hat die Casimirus-Magnus-Gedenkmedaille der Kazimierz-Wielki-Universität (UKW) erhalten. Die Medaille ist die höchste Auszeichnung dieser polnischen Universität und geht an Personen, die sich in besonderer Weise um die Entwicklung der UKW verdient gemacht haben.
Tim Wegner
Was mit einem privaten Besuch begann, wurde zum Ausgangspunkt einer intensiven wissenschaftlichen Partnerschaft: Als Prof. Dr. Gesine Lenore Schiewer im Jahr 2015 die Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz besuchte, inspiriert von der Biographie ihrer Mutter, kam es zu einem ersten Austausch mit Germanistinnen und Germanisten vor Ort. Aus diesem persönlichen Kontakt entwickelte sich eine enge Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Interkulturelle Germanistik der Universität Bayreuth und der polnischen Universität.
„Professorin Schiewer hat, wie die Wissenschaftler der UKW sagen, zweifellos zur Entwicklung unserer Germanistik wesentlich beigetragen, insbesondere zur Internationalisierung der wissenschaftlichen Forschung und des akademischen Austauschs zur Förderung der Zusammenarbeits- und Dialogkultur sowie zur Förderung unserer Universität im In- und Ausland“, hieß es in der Festrede im Rahmen der Verleihung der Medaille in Bydgoszcz. Insbesondere das große persönliche Engagement von Gesine Lenore Schiewer zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten wurde betont.
Seit dem Beginn der Zusammenarbeit 2015 gab es diverse gemeinsame Forschungsprojekte, unter anderem das von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Emotionale Nachbarschaft. Deutsch-polnischer Dialog“. Darin haben die Forschenden untersucht, wie Emotionen in den Medien in Polen und Deutschland dargestellt und genutzt werden: Obwohl die beiden Länder geografisch nahe beieinanderliegen, gibt es oft gewisse Ressentiments auf beiden Seiten. Insbesondere die Medien spielen dabei eine große Rolle, weil sie Emotionen wecken und beeinflussen können, wie Menschen über bestimmte Themen und andere Länder denken. Die Ergebnisse sind in dem 2023 beim Harrassowitz Verlag in Wiesbaden publizierten Band „Emotionen – Medien – Diskurse. Interdisziplinäre Zugänge zur Emotionsforschung“ dokumentiert.
Seit 2022 besteht zudem eine vom Deutschen Akademischen Austauschdienst e.V. (DAAD) geförderte Germanistische Institutionspartnerschaft mit dem Schwerpunkt „Junge Generationen in der Teilhabe“ zwischen der Kazimierz-Wielki-Universität, der Universidad Nacional de Colombia Bogotá und der Universität Bayreuth, die von Prof. Schiewer in die Wege geleitet wurde. Mit dieser Partnerschaft werden aus Mitteln des Auswärtigen Amtes Kooperationen zwischen Instituten, die Germanistik bzw. Deutsch als Fremdsprache anbieten, und ihren Partnerinstituten im Ausland gefördert. So wird die Internationalisierung der Germanistik in Deutschland und weltweit gestärkt.

