Sandra Calkins hat an der Universität Leipzig Arabistik, Journalistik und Indologie studiert und hat dort 2014 im Fach Ethnologie promoviert. In ihrer wissensanthropologischen Dissertation erforschte sie den Umgang mit existenzieller Ungewissheit im Sudan. Anschließend trat sie am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle eine Postdoc-Stelle an und entwickelte ein Forschungsprojekt über Wissenschaft im globalen Süden. Dabei beschäftigte sie sich vor allem mit molekularbiologischer Laborarbeit und Pflanzenforschung in Uganda und untersuchte deren Einbindung in globale Wissenschaftsnetzwerke. Im Jahr 2018 folgte sie einem Ruf an die Freie Universität Berlin, wo sie als Juniorprofessorin am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie tätig war und den Forschungsbereich „Science and Technology Studies (STS) und Umweltethnologie“ aufgebaut hat. Vor ihrem Ruf nach Bayreuth forschte sie als Associate Professor für Environment, Technology and Decolonial Knowledge an der Universität Twente, Niederlande, zu Umwelt- und Gerechtigkeitsfragen.
„In meiner Forschung interessiert mich insbesondere, wie Wissen über die Umwelt und die Wirtschaft entsteht, zirkuliert, politisiert wird und Bedingungen kollektiven Lebens prägt“, sagt Calkins. Ihre Forschung zu Umwelt- und Gerechtigkeitsfragen will sie an der Universität Bayreuth fortsetzen und hierfür beispielsweise mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Exzellenzcluster Africa Multiple oder dem Ökologisch-Botanischen Garten zusammenarbeiten. „Die Universität Bayreuth bietet ein modernes und international anschlussfähiges Forschungsprofil in der Sozial- und Kulturanthropologie sowie herausragende Schwerpunkte auf Afrika und Ökologie. Hier kann ich mit meiner eigenen Forschung sehr gut anknüpfen“, so Calkins. In Bayreuth möchte Calkins einen Arbeitsbereich an der Schnittstelle zwischen ökonomischer Anthropologie, Umweltethnologie und Wissenschafts- und Technikforschung aufbauen, um darin ökonomisch-ökologische Bruchzonen in afrikanischen Kontexten und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung zu beleuchten.