Studierende erstellen Event-Saisonplan für den Wintertourismus

Die Tourismusdestinationen freuen sich über jeden Urlauber und jede Urlauberin. Trotzdem ist der Wettbewerb zwischen den Urlaubsorten groß und Alleinstellungsmerkmale sind wichtiger denn je. Doch wie hebt man sich am besten von der Konkurrenz ab?

Im Rahmen des Projektseminars „Angewandtes Dienstleistungsmanagement im Tourismus“ im Wintersemester 2021/22 war es die Aufgabe der Master-Studierenden der Betriebswirtschaftslehre und Sportökonomie, einen Event-Saisonplan für den Wintertourismus aus der Perspektive der Wert Ko-Kreation für die Tourismusdestination Scheidegg zu erstellen. Dafür hat der Lehrstuhl für Marketing & Dienstleistungsmanagement von Prof. Dr. Herbert Woratschek eine Kooperation mit der Tourismusdestination Scheidegg im Allgäu organisiert.

Die Erstellung eines Event-Kalender für die Wintersaison soll dem Anstieg der Besucherzahlen dienen. In diesem Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert Woratschek und Jan Schönberner war es den Studierenden möglich, anhand einer konkreten Forschungsfrage die Theorie mit Empirie und Praxis zu verknüpfen und die Ergebnisse dem Auftraggeber aus der Praxis, der Gemeinde Scheidegg, aufzubereiten. Hierfür wurden nach dem Lernen der Theorie und der Auftragsklärung, eine Kontextanalyse des Tourismusortes Scheidegg durchgeführt, die als Grundlage diente, um neue Veranstaltungsideen auszuarbeiten. Für die Ideenfindung wurden zunächst Best Practice-Beispiele anderer Tourismusdestinationen untersucht, um anschließend mit den Erkenntnissen kreativ an eigenen Ideen für Events als Engagement-Plattformen arbeiten zu können. Somit konnte sichergestellt werden, dass sich alle Veranstaltungen bestens in das bisherige Erscheinungsbild und Tourismusprogramm von Scheidegg einfügen.

Die theoretischen Grundlagen des Projektmanagements wurden von dem erfahrenen Projektmanager Dr. Thomas von Lingen vermittelt, der ebenfalls während des gesamten Seminars als Projektcoach agierte. Um die Destination besser kennenzulernen und die Auftragsklärung durchzuführen, wurde zu Beginn des Seminars eine mehrtägige Exkursion nach Scheidegg am Bodensee organisiert. Dort präsentierten die Studierenden ihre Ergebnisse aus der vorangegangenen Literaturrecherche und stellten den ersten Kontakt mit den Auftraggebern her. Zum Abschluss dieser Exkursion wurde es den Seminarteilnehmer*innen ermöglicht, die Gemeinde und deren Sehenswürdigkeiten durch eine Stadtführung zu erkunden. Mit diesen Eindrücken konnten die Studierenden optimal vorbereitet in die Ausarbeitungsphase des Projekts starten. Dazu gehörte einerseits die Infrastruktur- und Stakeholderanalyse sowie die Analyse bestehender Events und andererseits die konkrete und kreative Ausfertigung neuer Eventideen und -konzepte. Die Teamarbeit und das selbstständige Engagement der Studierenden waren dabei essentiell wichtig.

Durch die Eindrücke vor Ort, war es den Studierenden möglich die örtlichen Besonderheiten bei der Erstellung des Event-Kalenders zu berücksichtigen. Die bisher bestehenden Veranstaltungen der Gemeinde wurden deshalb in Teilen optimiert und durch neue Eventideen aus den Kategorien Sport, Naturerlebnis und vielen anderen erweitert. Für eine möglichst einfache Umsetzung dieses Plans hat der Auftraggeber für jedes Event eine genaue Ablaufbeschreibung mit den benötigten Ressourcen und dessen Rahmenbedingungen erhalten. Die Rückmeldung der Auftraggeber aus Scheidegg zum Ergebnisbericht ist durchweg sehr positiv ausgefallen, sodass das Seminar als großer Erfolg gewertet werden darf.

Aus diesem Projektseminar ist nicht nur ein erfolgreicher Eventplan für die Tourismusdestination in Scheidegg entstanden, sondern die Studierende haben auch wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse für zukünftige Projekte gewonnen. Neben der Fach- und Methodenkompetenzen konnten die Studierende außerdem ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen zum Arbeiten im Team verbessern. Den Studierenden wurde durch das Seminar vermittelt, wie man die Theorie erfolgreich mit der Praxis verknüpfen kann. Gleichermaßen hat die Gemeinde Scheidegg dadurch eine Ideengrundlage erhalten, die bei erfolgreicher Umsetzung einen Anstieg der Winter-Touristen bewirken kann.